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Imago: Zeitschrift für Anwendung der Psychoanalyse auf die Geisteswissenschaften — 7.1921

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Andreas-Salomé, Lou: Narzißmus als Doppelrichtung
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https://doi.org/10.11588/diglit.28545#0367
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IMAGO
ZEITSCHRIFT FÜR ANWENDUNG DER PSyCHO.
ANALYSE AUF DIE GEISTESWISSENSCHAFTEN
HERAUSGEGEBBN VON PROF. DR. SIGM. FREUD
SCHRIFTLEITUNG: DR. OTTO RANK/DR. HANNS SACHS
INTERNATIONALER PSyCHOANALyTISCHER VERLAG G. M. B. H.
LEIPZIG - WIEN - ZÜRICH - LONDON - NEW-yORK

VII. 4. 19Z1

Narzißmus als Doppelriditung.
Von LOU ANDRBAS.SALOMB.
I.
es auf sich hat mit dem Freudschen Narzißmushegriff,
\ X / das stellte sidi erst allmählich immer bedeutsamer heraus,
V V und erkiärt damit vielieidit, warum, auch bei Gegnern und
Dissidenten, der Name so wenig diskutiert wurde, a!s deckten
bereits sonstige Benennungen den glei&en Begriff. Ursprünglich, so^
lange Narzißmus tautologisch für Autoerotismus stand, war das ja
in der Tat der Fall,- als Freud ihn dann übernahm, zur Kenm?
Zeichnung jener Libidophase, wo, nach autoerotisdier Selbst^ und
WeltverweAslung des Säuglings, die erste Objektwahl auf das
Subjekt selber fällt, da rührte er dadurch zugleich schon an ein
weiterreichendes Problem: x-Das Wort ,Narzißmus' will be-
tonen, daß der Egoismus auch ein libidinöses Problem sei, oder,
um es anders auszudrücken, der Narzißmus kann als die libidinöse
Ergänzung des Egoismus betrachtet werden.^ (Freud, Metaps.
Erg. d. Tri.) Also kein Beschränktsein auf einzelnes Libidostadium,
sondern als unser Stück Selbstliebe alle Stadien begleitend,- nicht
primitiver Ausgangspunkt der Entwicklung nur, sondern primär im
Sinne basisbildender Dauer bis in alle spätem Objektbesetzungen
der Libido hinein, die darin ja, nach Freuds Bild dafür: nur, der
Monere gleich, Pseudopodien ausstre&t, um sie nach Bedarf wieder
in sich einzubeziehen. Allerdings stellte Freuds Einführung des
Narzißmusbegriffs in die theoretische Psychoanalyse von vornherein
zu dessen Definition fest, daß die psychisAen Energien: Mm
 
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