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ZEITSCHRIFT FÜR ANWENDUNG DER PSyCHCu
ANALYSE AUF DIB GEISTESWISSENSCHAFTEN
HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. SIGM. FREUD
SCHRIFTLEITUNG: DR. OTTO RANK/DR. HANNS SACHS
INTERNATIONALER PSYCHOANALYTISCHER VERLAG G.M.B.H.
LEIPZIG - WIEN - ZÜRICH - LONDON - NEW^yORK
VH. 2. 1921
Die We Aselbeziehungen von psyAisAem Konflikt
und körperltAem Leiden bei SAitfeE.
Von FRIDA TELLER (Prag).
3. . . Was man an einer Minderzahl von
menschlichen Individuen als rastlosen Drang
zu weiterer Vervollkommnung beobachtet, läßt
sich ungezwungen als Folge der Triebverdrän-
gung verstehen, auf welAe das Wertvofiste
an der menschlichen Kultur aufgebaut ist.%
Freud: Jenseits des Lustprinzips.
"S '"vas Interesse der psychoanalytischen Fors&ung war von An^
afang an darauf gerichtet, Sinn und Absicht der neurotischen
i_^ Symptome zu erfassen und ihren Zusammenhang mit dem
Erleben des Patienten aufzudedeen. Von Beobachtungen an Hyste^
rischen ausgehend, die er in gemeinsamer Arbeit mit Josef Breuer
unternommen hatte, vermochte Freud nachzuweisen daß die Exi-
stenz eines hysteris&en Symptoms zur Voraussetzung habe, ein
seelischer Vorgang sei nicht in normaler Weise zu Ende geführt
worden. Zwischen dem Ich des Patienten und einer an dasselbe
herantretenden Vorstellung war ein Verhältnis der Unverträgli&keit
entstanden und das Ichbewußtsein hatte sich bemüht, durch Ver-
drängung der peinlichen Vorstellung und Konversion der Brregungs-
summe in die Körperinnervation diesen Widerspruch zu lösen. An-
statt der seelisdien Schmerzen, die dem Ich nun erspart blieben,
* Nach einem, am 25. November 1920, in der Wiener psychoanalytischen
Vereinigung gehaltenen Vortrage.
- Vgl. FreucEBreuer: Studien über Hysterie. 3. Auflage, 1916 und Freud:
Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse, I!I. Teil.
ZEITSCHRIFT FÜR ANWENDUNG DER PSyCHCu
ANALYSE AUF DIB GEISTESWISSENSCHAFTEN
HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. SIGM. FREUD
SCHRIFTLEITUNG: DR. OTTO RANK/DR. HANNS SACHS
INTERNATIONALER PSYCHOANALYTISCHER VERLAG G.M.B.H.
LEIPZIG - WIEN - ZÜRICH - LONDON - NEW^yORK
VH. 2. 1921
Die We Aselbeziehungen von psyAisAem Konflikt
und körperltAem Leiden bei SAitfeE.
Von FRIDA TELLER (Prag).
3. . . Was man an einer Minderzahl von
menschlichen Individuen als rastlosen Drang
zu weiterer Vervollkommnung beobachtet, läßt
sich ungezwungen als Folge der Triebverdrän-
gung verstehen, auf welAe das Wertvofiste
an der menschlichen Kultur aufgebaut ist.%
Freud: Jenseits des Lustprinzips.
"S '"vas Interesse der psychoanalytischen Fors&ung war von An^
afang an darauf gerichtet, Sinn und Absicht der neurotischen
i_^ Symptome zu erfassen und ihren Zusammenhang mit dem
Erleben des Patienten aufzudedeen. Von Beobachtungen an Hyste^
rischen ausgehend, die er in gemeinsamer Arbeit mit Josef Breuer
unternommen hatte, vermochte Freud nachzuweisen daß die Exi-
stenz eines hysteris&en Symptoms zur Voraussetzung habe, ein
seelischer Vorgang sei nicht in normaler Weise zu Ende geführt
worden. Zwischen dem Ich des Patienten und einer an dasselbe
herantretenden Vorstellung war ein Verhältnis der Unverträgli&keit
entstanden und das Ichbewußtsein hatte sich bemüht, durch Ver-
drängung der peinlichen Vorstellung und Konversion der Brregungs-
summe in die Körperinnervation diesen Widerspruch zu lösen. An-
statt der seelisdien Schmerzen, die dem Ich nun erspart blieben,
* Nach einem, am 25. November 1920, in der Wiener psychoanalytischen
Vereinigung gehaltenen Vortrage.
- Vgl. FreucEBreuer: Studien über Hysterie. 3. Auflage, 1916 und Freud:
Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse, I!I. Teil.