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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 31.1920

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Z., A.: Anpassung an die Zeitforderungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.10458#0334

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320

INNEN-DEKORATION

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ARCHITEKTEN BERCHER & TAMM—BASEL

SCHALTERRAUM IM BÜRO »SCHWEIZ-ITALIEN«

ANPASSUNG AN DIE ZEITFORDERUNGEN

ARBEITEN DER ARCHITEKTEN BERCHER & TAMM

Die wirtschaftlichen Verhältnisse sind nicht nur in den
Staaten, welche am Krieg direkt beteiligt waren,
wesentlich anders geworden, sondern auch in den neu-
tralen Ländern sind sie gegenüber früher so sehr ver-
ändert, daß sie auf allen Gebieten große Verschiebungen
und Veränderungen hervorgerufen haben. Dies tritt
nirgends so sehr in Erscheinung wie im Bauwesen.
Schon die Tatsache, daß man heute für die Kosten von
Neubauten etwa dreimal so viel rechnen muß wie früher,
ist von solcher Bedeutung, daß Behörden, wie auch
Private, bei zu lösenden Baufragen die größte Vorsicht
walten lassen müssen. Die auch in der Schweiz herr-
schende, große Wohnungsnot bat dazu geführt, daß man
versucht, mit Hilfe von Gemeinde- und Staatsgeldern
ihr zu steuern. Die besser situierten Bürger und Ge-
schäftsleute sind aber, sowohl in Bezug auf den Woh-
nungsbau, als auch in Bezug auf den Bau von Geschäfts-
häusern, ganz auf sich selbst angewiesen...........

Um nun die großen Kosten von Neubauten zu ver-
meiden, ist es in B a s e 1 und auch in andern schweize-
rischen Städten üblich geworden, ältere Häuser umzu-
bauen. Es handelt sich hierbei meistens um Häuser aus
den siebziger und achtziger Jahren, also um Bauwerke
aus der denkbar schlechtesten Epoche. Solche Häuser

nach den Grundsätzen der neuzeitlichen Architekturan-
schauung umzubauen, ist gewiß eine schwierige Aufgabe,
und es ist interessant, zu sehen, wie die verschiedenen
Architekten an eine solche Aufgabe herantreten, und
wie es ihnen gelingt, eine Lösung zu finden auch in
Fällen, wo nach oberflächlichem Urteil eine solche bei-
nahe unmöglich erscheint.....................

Auch der Architekt muß sich also den Verhält-
nissen anpassen und die Erfahrung zeigt, daß diese
Art von Aufgaben recht viel des Interessanten und Be-
arbeitungswerten haben. Bei Wohnhäusern handelt es
sich meistens um den Innen-Ausbau und weniger um
die äußere Erscheinung und Fassadengestaltung. Bei
Geschäftshäusern werden die Fassaden öfters in den Be-
reich des Umbaues einbezogen, weil meistens die ver-
langten Räume im Innern, wie Büros, Magazine, Schau-
fenster usw. den Umbau der Fassaden mitbedingen. . . .

Die hier veröffentlichten Innenräume sind Arbeiten
der Architekten Bercher & Tamm in Basel, welche
sämtlich in umgebauten Häusern zur Ausführung kamen.
So zeigen z. B. die Geschäftsräume der Reise- und
Transport - Gesellschaft »Suisse-Italie« (S. 320 — 323),
was man mit einfachen Mitteln erreichen kann. Wenn
auch solche Räume bis zu einem gewissen Grad repräsen-
 
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