164
Responsion.
ß Söhne der Er. K. Ap. N. Ark. Tr. Er.
'-;- f ——' ! '
Aufzählung.
Die Beschreibung beginnt also im Innern der Reihe und springt dann in
immer weiteren Intervallen von links nach rechts. Dabei ist über der Bevorzugung
der beiden Gottheiten die räumliche Responsion vernachlässigt und somit die that-
sächlich vorhandene Symmetrie aus der Beschreibung verschwunden^
Noch verwirrender als hier hat die Bedeutung der Figuren auf die Schil-
derung der Hauptgruppe des Lakedaimonischen Weihgeschenkes 10, Q, / eingewirkt.
Auf den ersten Blick scheint hier jedes Prinzip zu fehlen; dennoch halte ich die
von Overbeck Plastik^ S. 410 gewählte Reihenfolge, die sich an die bei Pausanias
vorliegende überhaupt nicht bindet, für unzulässig. Eine befriedigende Lösung er-
giebt sich, wenn man Zeus und Poseidon nicht als gleichwerthig betrachtet, son-
dern ersteren als Mittelfigur wählt, die Dioskuren, die Helfer zur See, auf Grund
von Plutarch, Lys. 12^ um den Steuermann Hermon gruppirt und der ausdrücklich
bezeugten Gruppe des Poseidon und Lysandros als dritte, zwar menschliche, aber
das göttliche Walten repräsentirende Gestalt den Seher Agias^ hinzufügt. Trifft die
hieraus folgende Anordnung:
Diosk. Hermon. Diosk. Ap. Z. Art. Pos. Lys. Ag.,
in welcher das für die Mittelgruppe anzunehmende besondere Verfahren nichts
Überraschendes haben kann das Richtige, so offenbart sich in der That ein be-
stimmtes und, wie mir scheint, annehmbares Prinzip der Aufzählung: Pausanias
nimmt, von links nach rechts gehend, die Götter voraus, knüpft daran die Erwäh-
nung des mit dem letzten Gott enger gruppirten Lysandros und schliefst mit dem
diesem benachbarten Agias und dem auf dem linken Flügel übrig gebliebenen
Hermon.
f Das Beispiel gewinnt an Beweiskraft durch die
neuerdings bekannt gewordene Thatsache, dafs
P. nicht selbständig, sondern in Abhängigkeit
von derWeihinschrift (s. Pomtow, Beitr. z.Topogr.
v. Delphi S. 55) jene Reihenfolge der Aufzäh-
lung gewählt hat. Konnte man bisher noch
fragen, warum P. die Namen so seltsam grup-
pire, so giebt uns jetzt die Inschrift die Ant-
wort auf diese Frage: hier mufsten die Götter
vor den Heroen, die Söhne der Erato vor den
neuen Eponymen genannt werden, und so lieferte
das Epigramm dem Periegeten hx und fertig
die der künstlerischen Möglichkeit wiederstrei-
tende Anordnung der Namen.
Aus dem Irrthum des P., dafs Erasos Sohn
des Triphylos sei, folgert Pomtow (Ath. Mitt.
XIV, S. 32Q, dafs P. die Statuen nicht mehr
sah. Aber wie »Anordnung und Aufstellung«
der Bildsäulen ihn über das verwandtschaftliche
Verhältnis der Dargestellten hätte belehren sollen,
ist mir unerfindlich. Er interpretirte das Epi-
gramm falsch und glaubte in der Nachbarschaft
des Triphylos und Erasos (s. o.) eine Bestäti-
gung seinerDeutungzuhnden. Daes übrigens
sehr möglich ist, dafs TptAXou in den Hand-
schriftendasseltnerer&yyAou verdrängt hat, so
empfiehlt sich auch hier wieder etwas schonendere
Behandlung des Periegeten
b 'H33V OE TtOE$ ol TOG At05Z0'jp0U$ AI T7p Ao-
aeöopoo VE(h$ AaTEpM&EV, GTE TOÜ XtpEVO; ^$AW
TiphtTov Ai ToG TroXeptou;, aOTpa TOR ol'aiA At-
Xapöat ?4yovTE5- Vgl. 18 (Overbeck S. Q. 980).
5) So laut Paus. 3, n,$; s. Schubart min. II
p. XXI.
6) S. die in meiner Schrift S. 23, Anm. 97 ange-
führten Parallelstellen.
Responsion.
ß Söhne der Er. K. Ap. N. Ark. Tr. Er.
'-;- f ——' ! '
Aufzählung.
Die Beschreibung beginnt also im Innern der Reihe und springt dann in
immer weiteren Intervallen von links nach rechts. Dabei ist über der Bevorzugung
der beiden Gottheiten die räumliche Responsion vernachlässigt und somit die that-
sächlich vorhandene Symmetrie aus der Beschreibung verschwunden^
Noch verwirrender als hier hat die Bedeutung der Figuren auf die Schil-
derung der Hauptgruppe des Lakedaimonischen Weihgeschenkes 10, Q, / eingewirkt.
Auf den ersten Blick scheint hier jedes Prinzip zu fehlen; dennoch halte ich die
von Overbeck Plastik^ S. 410 gewählte Reihenfolge, die sich an die bei Pausanias
vorliegende überhaupt nicht bindet, für unzulässig. Eine befriedigende Lösung er-
giebt sich, wenn man Zeus und Poseidon nicht als gleichwerthig betrachtet, son-
dern ersteren als Mittelfigur wählt, die Dioskuren, die Helfer zur See, auf Grund
von Plutarch, Lys. 12^ um den Steuermann Hermon gruppirt und der ausdrücklich
bezeugten Gruppe des Poseidon und Lysandros als dritte, zwar menschliche, aber
das göttliche Walten repräsentirende Gestalt den Seher Agias^ hinzufügt. Trifft die
hieraus folgende Anordnung:
Diosk. Hermon. Diosk. Ap. Z. Art. Pos. Lys. Ag.,
in welcher das für die Mittelgruppe anzunehmende besondere Verfahren nichts
Überraschendes haben kann das Richtige, so offenbart sich in der That ein be-
stimmtes und, wie mir scheint, annehmbares Prinzip der Aufzählung: Pausanias
nimmt, von links nach rechts gehend, die Götter voraus, knüpft daran die Erwäh-
nung des mit dem letzten Gott enger gruppirten Lysandros und schliefst mit dem
diesem benachbarten Agias und dem auf dem linken Flügel übrig gebliebenen
Hermon.
f Das Beispiel gewinnt an Beweiskraft durch die
neuerdings bekannt gewordene Thatsache, dafs
P. nicht selbständig, sondern in Abhängigkeit
von derWeihinschrift (s. Pomtow, Beitr. z.Topogr.
v. Delphi S. 55) jene Reihenfolge der Aufzäh-
lung gewählt hat. Konnte man bisher noch
fragen, warum P. die Namen so seltsam grup-
pire, so giebt uns jetzt die Inschrift die Ant-
wort auf diese Frage: hier mufsten die Götter
vor den Heroen, die Söhne der Erato vor den
neuen Eponymen genannt werden, und so lieferte
das Epigramm dem Periegeten hx und fertig
die der künstlerischen Möglichkeit wiederstrei-
tende Anordnung der Namen.
Aus dem Irrthum des P., dafs Erasos Sohn
des Triphylos sei, folgert Pomtow (Ath. Mitt.
XIV, S. 32Q, dafs P. die Statuen nicht mehr
sah. Aber wie »Anordnung und Aufstellung«
der Bildsäulen ihn über das verwandtschaftliche
Verhältnis der Dargestellten hätte belehren sollen,
ist mir unerfindlich. Er interpretirte das Epi-
gramm falsch und glaubte in der Nachbarschaft
des Triphylos und Erasos (s. o.) eine Bestäti-
gung seinerDeutungzuhnden. Daes übrigens
sehr möglich ist, dafs TptAXou in den Hand-
schriftendasseltnerer&yyAou verdrängt hat, so
empfiehlt sich auch hier wieder etwas schonendere
Behandlung des Periegeten
b 'H33V OE TtOE$ ol TOG At05Z0'jp0U$ AI T7p Ao-
aeöopoo VE(h$ AaTEpM&EV, GTE TOÜ XtpEVO; ^$AW
TiphtTov Ai ToG TroXeptou;, aOTpa TOR ol'aiA At-
Xapöat ?4yovTE5- Vgl. 18 (Overbeck S. Q. 980).
5) So laut Paus. 3, n,$; s. Schubart min. II
p. XXI.
6) S. die in meiner Schrift S. 23, Anm. 97 ange-
führten Parallelstellen.