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Journal für die Baukunst: in zwanglosen Heften — 1.1829

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Nachricht von einem musivischen Abputz der Gebäude
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https://doi.org/10.11588/diglit.19234#0141

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6. Musivischer Häuser-- jäbputz.

91

6.

Nachricht von einem musivischen Ahputz der Gebäude,

-Dieser Putz oder Ueberzug der äufsern Wände der Häuser besteht aus
kleinen Stücken zerschlagenen Granits, oder anderer harter und fester
Steine, die, mit der platten Seite nach aufsen, dicht neben einander in den
aufgetragenen Mörtel gedrückt werden. Man fängt jetzt an sich desselben
in Berlin häufiger zu bedienen. Die Gesimse an den Fenstern und Thü-
ren, die Haupt-und Schaftgesimse u. s. w. macht man wie gewöhnlich
von Werk-Steinen, oder auch von Ziegeln, und überzieht sie im letzten
Falle mit dem gewöhnlichen Putze. Er giebt den Häusern ein gutes Anse-
hen, wenigstens ein besseres als das gewöhnliche Anstreichen mit aller-
hand Farben auf dem Mörtel, und ist der Erfahrung nach ungemein dauer-
haft. Vor etwa 15 Jahren wurde zu Berlin ein Haus in der Friedrichs-
strafse auf die benannte Weise geputzt, und dieser Putz hat sich durch
die ganze Zeit ohne den allergeringsten Fehler erhalten, obgleich das
Haus gegen die Wetterseite liegt.

Im vorigen und in diesem Jahre sind wieder einige Häuser so
geputzt worden.

Das Verfahren bei Verfertigung des musivischen Putzes ist nach
einer von dem Herrn Mauermeister Hahnemann gegebenen und vom
Hrn. Bau-Inspector Schramm hieselbst mitgetheilten Auskunft folgendes:

„Die Mauer wird mit gewöhnlichem, aber gut zubereitetem Kalk-
mörtel, etwas über einen Zoll dick beworfen, und der Mörtel nur mit der
Kelle etwas geebnet. Hierin werden die 1, 1£ bis 2 Zoll langen und brei-
ten Granitstücke mit der Hand dicht nebeneinander eingedrückt, und es
wird dafür gesorgt, dafs sie aufsen eine möglichst ebene Fläche bilden."

Da es nicht zu vermeiden ist, dafs in den Fugen zwischen den
Steinen der Kalkmörtel zum Vorschein kommt, und dann die weifse Farbe
desselben stört, so thut man wohl, dem Mörtel sogleich ein Pigment zuzu-
setzen, durch welches er eine den Steinen atigemessene Farbe annimmt;

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