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Journal für die Baukunst: in zwanglosen Heften — 1.1829

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Lassaulx, Johann Klaudius von: Beschreibung einiger Einrichtungen an einem neuern holländischen Schaufelwerke
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https://doi.org/10.11588/diglit.19234#0479

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29. v. Lassaulx, Bemerkungen über ein 7iottändisches Schqyfelwerlc. 429

29.

Beschreibung einiger Einrichtungen an einem neuern
holländischen Schaufelwerke,

(Vom Herrn Bau-Inspector von Lassaulx zu Coblenz.)

Jßeim Fassen einiger heifsen Quellen in dem Bette der Lahn zu Ems
hat man sich zum Wasser-Ausschöpfen eines in Holland angekauften
Schaufelwerks bedient, dessen ungemeiner Effect dem Verfasser mit dem
Zusätze gerühmt wurde, dafs diese von 4 Pferden in Bewegung gesetzte
Maschine, ununterbrochen während dreier Wochen gebraucht, nicht
der geringsten Reparatur bedurft habe. Da dieser letztere Umstand mit
den bekannten Erfahrungen gar sehr in Widerspruch stand, so begab er
sich an Ort und Stelle, um die Maschine genauer kennen zu lernen. Lei-
der war die Arbeit selbst für dieses Jahr bereits zu Ende gebracht und
die Maschine auseinander genommen, doch stand noch der Pferdegöpel,
auch waren die einzelnen Theile des Schaufelwerks noch alle vorhanden,
und besonders zwei Eigenheiten an diesen bemerkbar.

Der Wasserkasten war 13 Zoll im Lichten weit und 10 Zoll hoch,
die Schaufeln dagegen waren nur 7 Zoll hoch und 12 Zoll breit, mithin
befand sich über den Schaufeln ein Zwischenraum von beinahe 3 Zoll;
dennoch hatte nach den einstimmigen Aussagen des Aufsehers und der Ar-
beiter, selbst auf 12 Pufs Förderungshöhe und in einer sehr steilen Stellung
der Röhre von beinahe 45 Grad, die Röhre fortwährend voll ausgegossen.

Dann befand sich in jeder der beiden untern Ecken des Wasser-
kastens A (Taf. XVIII. Fig. 13.) eine mit Holzschrauben befestigte eiserne
Schiene B von lf Zoll breit und 8 bis 9 Linien dick, auf welcher die
etwas ausgeschnittenen und mit einem runden Nagelkopfe C, von unge-
fähr 1 Zoll im Durchmesser und 3 bis 4 Linien dick, bewaffneten untern
Ecken D der Schaufeln liefen, weswegen solche also weder den Boden
noch die Seitenwände des Kastens berühren konnten, mithin die Reibung
ganz ungemein vermindert wurde. An manchen Schaufeln waren jedoch
diese Nägel aus dem Holze gerissen, und die Köpfe sehr ungleich abge-
nutzt ; es möchte daher dauerhafter sein, wenn die ausgeschnittenen
Ecken der Schaufeln mit verkröpften Schienen E (Fig. 14. u. 15.) bewaffnet
würden, welche auf eine starke Blechplatte F befestigt und an die sich
gegen das Wasser bewegende Seite der Schaufeln festgenagelt oder auf-

tvelle's Journal d. Baukunst. I. Bd, 4. Ufr. [ 55 ]
 
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