im speziellen Fall erhält man dann mit: Nomen + „circumstantial" sdm=f - den sog. Verbal-
satz mit Antizipation! Oder anders: Die Aufstellung der Konstituentenklassen (s. 3.1.1.3 und
Darst. (3-6))
Nomen
sdm=f
sdm.n=f
sdm=f
sdm.n=f
NP
pass, sdm
PsP
Präp. + Nomen/Infinitiv
Adverb
AP
s
zeigt dann, wenn man nur das Nomen aus der Klasse NP herausgreift, neben einer Reihe zu er-
wartender Satztypen, nämlich Adverbial- und Pseudoverbalsätze (zusammen „Adverbial-
satz"), auch einen aus Nomen plus sdm=f/ sdm.n=f/ pass. sdm, der zwar bekannt ist, aber als ein
Satz mit „Betonung durch Voranstellung" (etwa Gardiner 1957, § 148) eingeschätzt wurde.
Somit gilt ganz allgemein, was nun auch das anfänglich zitierte Beispiel Schiffbr. 113—114
widerspruchsfrei analysieren hilft (wenn auch dessen komplexes Prädikat weiter unten, 4.1.3,
noch einmal behandelt werden muß): Nicht das „vorangestellte" Nomen ist betont, sondern die
folgende, „adverbiell" an dieses Nomen angeschlossene Form des Verbums.
Unangefochten ist die „Betonung durch Voranstellung" ja auch bisher nicht gewesen;
Gardiner (1957, § 146) weist darauf hin, daß in zweien seiner Beispiele der Effekt anders ist
als „what might be expected", nämlich Betonung auf dem Prädikat des „Kommentars" anstelle
von dessen Subjekt, und W. Westendorf (1953/A) hatte gar - ganz im hier erschlossenen
Sinne — „Nomen + sdm=f als grammatische Konstruktion" parallel zur Pseudoverbalkonstruk-
tion zu erweisen gesucht, was allerdings von W.Schenkel (1965, 68 ff.) angezweifelt wurde,
wobei sich dessen Argumentation im wesentlichen gegen die „inhaltliche" Auffassung dieser
Konstruktion als eine „pseudoverbale" richtete. Obwohl nunmehr die formale Parallelität
nicht zu bezweifeln ist, passen dennoch manche Anmerkungen Schenkels zum Kontext auch
hier noch, denn die Auffassung von einem „proleptisch isolierten" Nomen zum folgenden, als
selbständig angesehenen Satz in „affektischer" bzw. „aperzeptiver" Rede (Hintze 1950/52,
283) ließ die Frage nach einem gleichberechtigten Gegenüber von Nomen und Verbalsatz mit
besonderer Gewichtung des Verbalsatzes gar nicht aufkommen, da es natürlich für selbst-
verständlich galt, daß die Aussage dieses als „Satz" angesehenen Teils mit dem Kontext kon-
gruierte. Jetzt aber wird die Frage von Interesse: Im Kontext ist bei Nomen (N) + sdm=f/
sdm.n=f/pass. sdm das durch den „adverbiellen" Teil Ausgesagte gefordert:
- Sin. B 113—114 hq3 pf ndnd=f hne=j „Es beriet sich jener Fürst mit mir" - als der „Starke von
Retenu" Sinuhe herausfordert; um den „Kriegsrat" geht es, „jener Fürst" hat im betrachteten
Kontext keine weitere Funktion als dem erzählenden „Aussagesubjekt" Sinuhe als Partner zu
dienen, an den er die nachfolgende Rede richten kann.
— Sin. B 142—143 hq3 pn NN rdj.n=f wj r hpt=f „Erwähnter Fürst Ammulanasi umarmte mich"
(zum Namen s. K. Baer, bei Lichtheim 1973, 234 n.4), als Sinuhe als Sieger aus dem Kampf
hervorgeht (das Demonstrativum pn zeigt darüber hinaus den Fürsten als schon bekannt an -
ein Charakteristikum des Subjekts, wenn auch nicht immer ein hinreichendes Merkmal);
39
satz mit Antizipation! Oder anders: Die Aufstellung der Konstituentenklassen (s. 3.1.1.3 und
Darst. (3-6))
Nomen
sdm=f
sdm.n=f
sdm=f
sdm.n=f
NP
pass, sdm
PsP
Präp. + Nomen/Infinitiv
Adverb
AP
s
zeigt dann, wenn man nur das Nomen aus der Klasse NP herausgreift, neben einer Reihe zu er-
wartender Satztypen, nämlich Adverbial- und Pseudoverbalsätze (zusammen „Adverbial-
satz"), auch einen aus Nomen plus sdm=f/ sdm.n=f/ pass. sdm, der zwar bekannt ist, aber als ein
Satz mit „Betonung durch Voranstellung" (etwa Gardiner 1957, § 148) eingeschätzt wurde.
Somit gilt ganz allgemein, was nun auch das anfänglich zitierte Beispiel Schiffbr. 113—114
widerspruchsfrei analysieren hilft (wenn auch dessen komplexes Prädikat weiter unten, 4.1.3,
noch einmal behandelt werden muß): Nicht das „vorangestellte" Nomen ist betont, sondern die
folgende, „adverbiell" an dieses Nomen angeschlossene Form des Verbums.
Unangefochten ist die „Betonung durch Voranstellung" ja auch bisher nicht gewesen;
Gardiner (1957, § 146) weist darauf hin, daß in zweien seiner Beispiele der Effekt anders ist
als „what might be expected", nämlich Betonung auf dem Prädikat des „Kommentars" anstelle
von dessen Subjekt, und W. Westendorf (1953/A) hatte gar - ganz im hier erschlossenen
Sinne — „Nomen + sdm=f als grammatische Konstruktion" parallel zur Pseudoverbalkonstruk-
tion zu erweisen gesucht, was allerdings von W.Schenkel (1965, 68 ff.) angezweifelt wurde,
wobei sich dessen Argumentation im wesentlichen gegen die „inhaltliche" Auffassung dieser
Konstruktion als eine „pseudoverbale" richtete. Obwohl nunmehr die formale Parallelität
nicht zu bezweifeln ist, passen dennoch manche Anmerkungen Schenkels zum Kontext auch
hier noch, denn die Auffassung von einem „proleptisch isolierten" Nomen zum folgenden, als
selbständig angesehenen Satz in „affektischer" bzw. „aperzeptiver" Rede (Hintze 1950/52,
283) ließ die Frage nach einem gleichberechtigten Gegenüber von Nomen und Verbalsatz mit
besonderer Gewichtung des Verbalsatzes gar nicht aufkommen, da es natürlich für selbst-
verständlich galt, daß die Aussage dieses als „Satz" angesehenen Teils mit dem Kontext kon-
gruierte. Jetzt aber wird die Frage von Interesse: Im Kontext ist bei Nomen (N) + sdm=f/
sdm.n=f/pass. sdm das durch den „adverbiellen" Teil Ausgesagte gefordert:
- Sin. B 113—114 hq3 pf ndnd=f hne=j „Es beriet sich jener Fürst mit mir" - als der „Starke von
Retenu" Sinuhe herausfordert; um den „Kriegsrat" geht es, „jener Fürst" hat im betrachteten
Kontext keine weitere Funktion als dem erzählenden „Aussagesubjekt" Sinuhe als Partner zu
dienen, an den er die nachfolgende Rede richten kann.
— Sin. B 142—143 hq3 pn NN rdj.n=f wj r hpt=f „Erwähnter Fürst Ammulanasi umarmte mich"
(zum Namen s. K. Baer, bei Lichtheim 1973, 234 n.4), als Sinuhe als Sieger aus dem Kampf
hervorgeht (das Demonstrativum pn zeigt darüber hinaus den Fürsten als schon bekannt an -
ein Charakteristikum des Subjekts, wenn auch nicht immer ein hinreichendes Merkmal);
39