- Sin. B 304-305 h'.w nb(w) dd.w r rwd jrj.(w) br.t=f jm „Alle Geräte, die man an die Treppe
hinzulegen pflegt, entsprechen ihrem (der Grabanlage) Bedarf" (s. zur wörtlichen Über-
setzung Westendorf 1953, 19 (49)) - mag auch ein unspezifisches Verbum wie jrj (s. Schenkel
1965, 71 zu Sin. B 168—170) gegenüber den „Geräten" wenig Chancen gehabt haben als her-
vorgehoben zu gelten, die Aussage jrj.w hr.t=f ist wohl spezifisch genug. In einem Beispiel wie
dem folgenden wird besonders deutlich, wie sehr die „verbal erscheinende" Aussage Kern des
Satzes ist:
- Schiffbr. 99-100 w'jw jm nb mk3 jb=f
nht e=f r sn.nw=f „Ein jeder von ihnen war ,kühnherziger' und
,starkarmiger' als der andere" (allerdings ist hier nicht sicher, ob sdm=f vorliegen — was ich
annehme, s. unten — oder Adjektive: dieser Auffassung scheint Gardiner 1957, § 147,2 zu
sein, jedenfalls klassifiziert er diesen Satz unter „non-verbal sentences").
4.1.3 Komplexe Kommentare
„Topos" wie „Kommentar" brauchen aber keineswegs von einfacher Form zu sein, sondern
können selbst schon wieder verschieden strukturierte Komplexe bilden. Zur Demonstration will
ich noch einmal das Beispiel Schiffbr. 113—114 (s. 4.1.1) aufgreifen. Es kann durch folgendes
Diagramm beschrieben werden:
In der AP mit Prädikatsfunktion ist also ein Satz eingebettet worden.
Ein Satz mit noch stärker komplexem Prädikat:
- Sin. B21-23 hr n jb.t %n=f wj ntb.kw hh=j hm.w „(Fast) verschmachtend und meine Kehle
ausgedörrt, überkam mich der Zusammenbruch vor Durst" — hier ist in [[[AP]s]ap]s noch-
mals ein Satz eingebettet worden, dessen NP getilgt worden ist (s. 3.2.2).
Schließlich ein Beispiel mit komplexem Topos und komplexem Kommentar:
- Sin. B 233—234 mw m jtrw swr.tw=f mrj=k t3w m p.t hnm.tw=f dd=k „Das Wasser im Fluß
wird getrunken, wenn Du willst; der Hauch des Himmels wird geatmet, wenn Du meinst".
Im allgemeinen nimmt das „Subjekt" des Konstituentensatzes den „Topos" auf, es liegt,
wenn man so will, bei den Formen des sdm=f wie beim PsP „Personalkongruenz" vor (man ver-
gleiche sdm.tj=fj); der oben zuletzt gebrachte Fall gehört aber schon zu den, wenn auch nicht
häufigen so doch bemerkenswerten Fällen, die die besondere Leistungsfähigkeit dieses Satz-
musters darin zeigen, daß der Topos im „Prädikatssatz" unterschiedlich aufgenommen wird,
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hinzulegen pflegt, entsprechen ihrem (der Grabanlage) Bedarf" (s. zur wörtlichen Über-
setzung Westendorf 1953, 19 (49)) - mag auch ein unspezifisches Verbum wie jrj (s. Schenkel
1965, 71 zu Sin. B 168—170) gegenüber den „Geräten" wenig Chancen gehabt haben als her-
vorgehoben zu gelten, die Aussage jrj.w hr.t=f ist wohl spezifisch genug. In einem Beispiel wie
dem folgenden wird besonders deutlich, wie sehr die „verbal erscheinende" Aussage Kern des
Satzes ist:
- Schiffbr. 99-100 w'jw jm nb mk3 jb=f
nht e=f r sn.nw=f „Ein jeder von ihnen war ,kühnherziger' und
,starkarmiger' als der andere" (allerdings ist hier nicht sicher, ob sdm=f vorliegen — was ich
annehme, s. unten — oder Adjektive: dieser Auffassung scheint Gardiner 1957, § 147,2 zu
sein, jedenfalls klassifiziert er diesen Satz unter „non-verbal sentences").
4.1.3 Komplexe Kommentare
„Topos" wie „Kommentar" brauchen aber keineswegs von einfacher Form zu sein, sondern
können selbst schon wieder verschieden strukturierte Komplexe bilden. Zur Demonstration will
ich noch einmal das Beispiel Schiffbr. 113—114 (s. 4.1.1) aufgreifen. Es kann durch folgendes
Diagramm beschrieben werden:
In der AP mit Prädikatsfunktion ist also ein Satz eingebettet worden.
Ein Satz mit noch stärker komplexem Prädikat:
- Sin. B21-23 hr n jb.t %n=f wj ntb.kw hh=j hm.w „(Fast) verschmachtend und meine Kehle
ausgedörrt, überkam mich der Zusammenbruch vor Durst" — hier ist in [[[AP]s]ap]s noch-
mals ein Satz eingebettet worden, dessen NP getilgt worden ist (s. 3.2.2).
Schließlich ein Beispiel mit komplexem Topos und komplexem Kommentar:
- Sin. B 233—234 mw m jtrw swr.tw=f mrj=k t3w m p.t hnm.tw=f dd=k „Das Wasser im Fluß
wird getrunken, wenn Du willst; der Hauch des Himmels wird geatmet, wenn Du meinst".
Im allgemeinen nimmt das „Subjekt" des Konstituentensatzes den „Topos" auf, es liegt,
wenn man so will, bei den Formen des sdm=f wie beim PsP „Personalkongruenz" vor (man ver-
gleiche sdm.tj=fj); der oben zuletzt gebrachte Fall gehört aber schon zu den, wenn auch nicht
häufigen so doch bemerkenswerten Fällen, die die besondere Leistungsfähigkeit dieses Satz-
musters darin zeigen, daß der Topos im „Prädikatssatz" unterschiedlich aufgenommen wird,
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