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PERSONALNAGHRIGHTEN H| neueren deutschen Landschafts-
schule, den er in Karlsruhe, über
ÜNCHEN. Akademiepro- |reS ein Menschenalter hinaus, unter-
fessor a. D. KARL Raupp ^^^B stützt von einem ganz hervor-
vollendete am 2. März sein acht- ragenden Lehrtalent, ausübte,
zigstes Lebensjahr. Er ist einer war ein fast unübersehbarer,
der letzten aus Pilotys Schule, Hunderte von Schülern, unter
ein Freund des Hans von Marees ihnen nicht wenige mit jetzt in
aus dessen Münchner Zeit, der erster Reihe genannten Namen,
Lehrer von Fritz August von gingen aus seiner Schule. —
Kaulbach und L. von Löfftz, einer Das künstlerische Schaffen des
der ersten Münchner Künstler, Verstorbenen wurde erst vor
die den malerischen Reiz von j^H^fe ■■ * ' einiger Zeit von uns in einem
Frauenchiemsee erkannten. Man fc> w' JT größeren illustrierten Aufsatz
kann schon aus diesen paar An- Mb i -^^M behandelt (s. Juliheft 1915).
gaben ersehen, daß sich in Karl
Raupps Persönlichkeit ein Stück
Münchner Kunstgeschichte ver- Vj der in München ansässige
körpert, und dieser Eindruck H^Ejfc';3r * , Y'jBfc Maler wilhelm KOPPEN, ehe-
verstärkt sich noch, wenn man maligerSchülervon Franz Stuck,
Raupps köstlich frisch geschrie- hauptsächlich auf dem Gebiete
benen, ungewöhnlich aufschluß- ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ der monumentalen Dekorations-
reichenLebenserinnerungenliest. KARL RAUPP maierei tätig; zuletzt arbeitete
Von Geburt Darmstädter, hat er am Innenschmuck des neuen
Raupp über Frankfurt am Main MünchnerUniversitätsbauesmit,
den Weg nach München gefunden (1858), von 1868 wo er die Mosaiktechnik zu Ehren brachte; die Aus-
an wirkte er als Lehrer an der Nürnberger Kunst- führung und Vollendung anderer umfangreicher Ar-
schule, 1880 kam er als Professor an die Münchner beiten, so für die Technische Hochschule, für das
Akademie, 1914 trat er in den Ruhestand. Als der Kasino der Zeppelinwerke in Friedrichshafen ver-
,,Chiemseemaler" wird Raupp weiterleben, holte er hinderte sein frühzeitiger Tod. Ein sicheres Stilge-
doch für die meisten seiner Bilder, von denen viele fühl, von der Antike ausgehend, zeichnete das Schaffen
in den Besitz staatlicher und städtischer Galerien Köppens aus, der sich auch in einzelnen Werken der
übergingen, die Motive vom Chiemsee, besonders Kleinkunst und des Kunstgewerbes als feiner Künst-
von Leben und Landschaft seiner geliebten Frauen- 1er erwies. — In Paris der Maler CAROLUS DüRAN,
insel. In gelungener Weise fließen Menschen und 79 Jahre alt, vorzüglich bekannt geworden durch
Natur auf seinen Bildern in eins zusammen, sie seine Damen- und Kinderbildnisse, dann auch als
gehören zueinander, bedingen einander, stehen nicht Historien-und GenremalerdurcheineReihegrößerer
im Verhältnis von Staffage und Folie, sondern sind Kompositionen, wie die Apotheose der Maria Medici
in einem gewissermaßen kosmischen Gefühl zu im Luxemburg-Museum, die Versuchung einerHeili-
einer Einheit geworden. Der Reiz und die Ueber- gen, derErmordete in derrömischen Campagnausw.
zeugungskraft von Raupps Bildern beruht haupt- — In Neuyork der Maler William M. Chase, als
sächlich auf diesem Umstand. w. Lehrer wie als Maler in den Vereinigten Staaten
gleich gefeiert. Den Grund zu seiner glänzenden
GUSTAV SCHÖNLEBER f. In Karlsruhe ist Technik legten 6 Lehrjahre in München bei Piloty
am 1. Februar d. J. im Alter von 66 Jahren der und Wagner. 1878 nach Neuyork zurückgekehrt,
Professor an der hiesigen Akademie der bildenden übernahm er dort die Malklasse der Art Students
Künste Dr. Gustav Schönleber, einer der bedeu- League. Die schottischen Landschafter, ebenso
tendsten deutschen Landschaftsmaler, der seit 1880 Whistler, von dem er ein vorzügliches Porträt
hier tätig war, gestorben. Geboren in Bietigheim in malte, hatten Einfluß auf seine nicht gerade sehr
Württemberg 1851, studierte er in selbständige aber nach der hand-
München unterProfessorLier.dem rmsw^^^^n^^^^^M^^^^^M werklichen wie geschmacklichen
bekannten Meister der Barbizon- Seite hin doch bedeutende Kunst.
Landschafterschule. Schönleber, Besonders als Bildnis- und Still-
dereinerdererstenundüberzeugte- lebenmaler war er geschätzt. —
sten deutschen Freilichtmaler war, In Wien, 83 Jahre alt, der Histo-
kultivierteaufGrundlageneinesge- rienmaler Ludwig Mayer, Mit-
sunden und scharfsichtigen Realis- begründer des Künstlerhauses,
mus die Stimmungslandschaft in — /^'ll^^l von dessen Hand große Fresken
all ihren verschiedenartigsten Pha- im Festsaal des Wiener Rat-
sen und Varianten: in den Nieder- hauses und ein Gemälde „Sama-
landen zuerst unter dem Einfluß riterin", wie auch der Karton
der großen altholländischen Land- „Jerusalem nach dem Tode Chri-
schafter, in Italien, England, Nord- sti" in der Wiener Galerie sich
frankreich und in späterer reifster rjd8 befinden.
Zeit vorzugsweise in seiner ge-
liebten schwäbischen Heimat, der T~N ÜSSELDORF. An Stelle des
er seine trefflichsten und reizvoll- H^äI vor kurzem verstorbenen
sten Meisterwerke, die sich fast Malers Professor Eugen Dücker
in allen deutschen Galerien und H KH ist der Düsseldorfer Maler MAX
Sammlungen als hohe Zierde der- <S1 i^HalH^BH clarenbach als Lehrer an die
selben befinden, verdankte. Sein gustav schönleber Düsseldorfer Akademie berufen
Einfluß auf die Entwicklung der f i. februar 1917 worden.
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PERSONALNAGHRIGHTEN H| neueren deutschen Landschafts-
schule, den er in Karlsruhe, über
ÜNCHEN. Akademiepro- |reS ein Menschenalter hinaus, unter-
fessor a. D. KARL Raupp ^^^B stützt von einem ganz hervor-
vollendete am 2. März sein acht- ragenden Lehrtalent, ausübte,
zigstes Lebensjahr. Er ist einer war ein fast unübersehbarer,
der letzten aus Pilotys Schule, Hunderte von Schülern, unter
ein Freund des Hans von Marees ihnen nicht wenige mit jetzt in
aus dessen Münchner Zeit, der erster Reihe genannten Namen,
Lehrer von Fritz August von gingen aus seiner Schule. —
Kaulbach und L. von Löfftz, einer Das künstlerische Schaffen des
der ersten Münchner Künstler, Verstorbenen wurde erst vor
die den malerischen Reiz von j^H^fe ■■ * ' einiger Zeit von uns in einem
Frauenchiemsee erkannten. Man fc> w' JT größeren illustrierten Aufsatz
kann schon aus diesen paar An- Mb i -^^M behandelt (s. Juliheft 1915).
gaben ersehen, daß sich in Karl
Raupps Persönlichkeit ein Stück
Münchner Kunstgeschichte ver- Vj der in München ansässige
körpert, und dieser Eindruck H^Ejfc';3r * , Y'jBfc Maler wilhelm KOPPEN, ehe-
verstärkt sich noch, wenn man maligerSchülervon Franz Stuck,
Raupps köstlich frisch geschrie- hauptsächlich auf dem Gebiete
benen, ungewöhnlich aufschluß- ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ der monumentalen Dekorations-
reichenLebenserinnerungenliest. KARL RAUPP maierei tätig; zuletzt arbeitete
Von Geburt Darmstädter, hat er am Innenschmuck des neuen
Raupp über Frankfurt am Main MünchnerUniversitätsbauesmit,
den Weg nach München gefunden (1858), von 1868 wo er die Mosaiktechnik zu Ehren brachte; die Aus-
an wirkte er als Lehrer an der Nürnberger Kunst- führung und Vollendung anderer umfangreicher Ar-
schule, 1880 kam er als Professor an die Münchner beiten, so für die Technische Hochschule, für das
Akademie, 1914 trat er in den Ruhestand. Als der Kasino der Zeppelinwerke in Friedrichshafen ver-
,,Chiemseemaler" wird Raupp weiterleben, holte er hinderte sein frühzeitiger Tod. Ein sicheres Stilge-
doch für die meisten seiner Bilder, von denen viele fühl, von der Antike ausgehend, zeichnete das Schaffen
in den Besitz staatlicher und städtischer Galerien Köppens aus, der sich auch in einzelnen Werken der
übergingen, die Motive vom Chiemsee, besonders Kleinkunst und des Kunstgewerbes als feiner Künst-
von Leben und Landschaft seiner geliebten Frauen- 1er erwies. — In Paris der Maler CAROLUS DüRAN,
insel. In gelungener Weise fließen Menschen und 79 Jahre alt, vorzüglich bekannt geworden durch
Natur auf seinen Bildern in eins zusammen, sie seine Damen- und Kinderbildnisse, dann auch als
gehören zueinander, bedingen einander, stehen nicht Historien-und GenremalerdurcheineReihegrößerer
im Verhältnis von Staffage und Folie, sondern sind Kompositionen, wie die Apotheose der Maria Medici
in einem gewissermaßen kosmischen Gefühl zu im Luxemburg-Museum, die Versuchung einerHeili-
einer Einheit geworden. Der Reiz und die Ueber- gen, derErmordete in derrömischen Campagnausw.
zeugungskraft von Raupps Bildern beruht haupt- — In Neuyork der Maler William M. Chase, als
sächlich auf diesem Umstand. w. Lehrer wie als Maler in den Vereinigten Staaten
gleich gefeiert. Den Grund zu seiner glänzenden
GUSTAV SCHÖNLEBER f. In Karlsruhe ist Technik legten 6 Lehrjahre in München bei Piloty
am 1. Februar d. J. im Alter von 66 Jahren der und Wagner. 1878 nach Neuyork zurückgekehrt,
Professor an der hiesigen Akademie der bildenden übernahm er dort die Malklasse der Art Students
Künste Dr. Gustav Schönleber, einer der bedeu- League. Die schottischen Landschafter, ebenso
tendsten deutschen Landschaftsmaler, der seit 1880 Whistler, von dem er ein vorzügliches Porträt
hier tätig war, gestorben. Geboren in Bietigheim in malte, hatten Einfluß auf seine nicht gerade sehr
Württemberg 1851, studierte er in selbständige aber nach der hand-
München unterProfessorLier.dem rmsw^^^^n^^^^^M^^^^^M werklichen wie geschmacklichen
bekannten Meister der Barbizon- Seite hin doch bedeutende Kunst.
Landschafterschule. Schönleber, Besonders als Bildnis- und Still-
dereinerdererstenundüberzeugte- lebenmaler war er geschätzt. —
sten deutschen Freilichtmaler war, In Wien, 83 Jahre alt, der Histo-
kultivierteaufGrundlageneinesge- rienmaler Ludwig Mayer, Mit-
sunden und scharfsichtigen Realis- begründer des Künstlerhauses,
mus die Stimmungslandschaft in — /^'ll^^l von dessen Hand große Fresken
all ihren verschiedenartigsten Pha- im Festsaal des Wiener Rat-
sen und Varianten: in den Nieder- hauses und ein Gemälde „Sama-
landen zuerst unter dem Einfluß riterin", wie auch der Karton
der großen altholländischen Land- „Jerusalem nach dem Tode Chri-
schafter, in Italien, England, Nord- sti" in der Wiener Galerie sich
frankreich und in späterer reifster rjd8 befinden.
Zeit vorzugsweise in seiner ge-
liebten schwäbischen Heimat, der T~N ÜSSELDORF. An Stelle des
er seine trefflichsten und reizvoll- H^äI vor kurzem verstorbenen
sten Meisterwerke, die sich fast Malers Professor Eugen Dücker
in allen deutschen Galerien und H KH ist der Düsseldorfer Maler MAX
Sammlungen als hohe Zierde der- <S1 i^HalH^BH clarenbach als Lehrer an die
selben befinden, verdankte. Sein gustav schönleber Düsseldorfer Akademie berufen
Einfluß auf die Entwicklung der f i. februar 1917 worden.
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