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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 32.1916-1917

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Popp, Joseph; Geibel, Hermann K. [Ill.]: Hermann Geibel
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https://doi.org/10.11588/diglit.13746#0461

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Staatliche Museen
zu Berlin

HERMANN GEIßEL ADLER

HERMANN GEIßEL

Von Jos. Popp

Hermann Geibel ist zu Freiburg i. Br. zu machen: in eigens erdachten Werkzeugen,
am 14.Mai 1889 geboren. Nach kurzem deren Griffe er selbst schnitzte, schuf er sich
Besuch der Dresdener und Münchener Aka- für Messer, Meißel und Hammer eine passende
demie widmete er sich hauptsächlich dem Natur- Handhabung. Inzwischen hatte sich auch seine
Studium, insbesondere jenem der Tiere. Der künstlerische Auffassung weiter geklärt: er
Münchener Zoologische Garten bot ihm hier- kam ein bedeutendes Stück vom Naturalismus
für vielfache Anregung. Die Form als solche, los, gewann eine strengere Form und eine
Leben und Bewegung, der Charakter des Tieres deutlichere Lagerung der Teile. Die mensch-
wurden in individuellen Studien und guten liehe Gestalt erregte nun sein Interesse,
typischen Schöpfungen herausgearbeitet. Das Wie bei so vielen Künstlern hängt auch
Glück eines größeren Auftrages machte den bei Geibel der weitere Fortschritt davon ab,
Künstler mit den dekorativen Aufgaben der ob und inwieweit ihm ein gütiges Geschick
Plastik bekannt und brachte ihm manch neue Aufgaben stellt, an denen er wachsen und
Erkenntnis, zumal für die Klärung des Körper- sich vollenden kann.

liehen und Räumlichen. Da rief ihn der Krieg, Obwohl Geibel von der Natur ausgeht, ist

aus dem er mit zerschossener Rechten heim- er doch wesentlich Stilist. Er ist der Meinung,

kehrte. Geibel hat dann ein Jahr lang mit der daß man das rein Naturalistische bald inne-

Linken gezeichnet und modelliert. Bald drängte hat und dann Arbeit wie Künstler uninter-

es ihn, auch die Rechte wieder gebrauchsfähig essant werden. So schafft Geibel jetzt gerne

Die Kunst für Alle. XXXII.

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