Pause wieder ein Bildnis gesandt, eine Mutter rung einleuchtender und formgerechter als in
mit ihrem Kind, innig im Ausdruck, ohne im ihrer malerischen, in der sich der Künstler mit
geringsten genrehaft zu sein; im poetischen, fernen Anklängen an die Art des Hans von
farbigen Klang eines der schönsten und ein- Marees, im Genialisch-Skizzenhaften und in
prägsamsten Bilder der Ausstellung, durchaus kecker farbiger Improvisation ergeht. Eine ver-
„gekonnt", in jeder Einzelheit wie in der Ge- heißungsvolle Neuerscheinung ist Oskar Coe-
samtwirkung, ohne doch irgendwie das Könneri- ster, dessen sensible Farbenkultur und rest-
sche zu betonen oder bewußt herauszukehren loses Ausschöpfen landschaftlicher Stimmungen
(Abb. S. 428). Im gleichen Saal hängt eine staf- schon gelegentlich einer Ausstellung der Neuen
fierte Landschaft von Walter Teutsch (Abb. Secession in der Galerie Caspari auffielen. Dies-
S. 426), dessen Art kürzlich an dieser Stelle mal hat er neben Abendstimmungen, die aus der
(siehe Juniheft) zu umreißen unternommen Höhe den Blick auf schwermütige Landschaften
wurde; auch an ihr finde ich diese Poesie der freigeben (Abb. S. 431), auch ein seltsames
Farbe, die Heß aufsein Bildnis zu bringen wußte. Figurenbild gesandt: „Abrahams Schoß", das
Ein Maler, der nicht nach jedermanns Ge- den vielversprechenden Künstler von verhei-
schmack sein wird, für den aber das Malen ßungsvoller neuer Seite zeigt,
in gleicher Weise wie für Caspar Tempera- Allerlei Bemerkenswertes möchte ich zum
mentssache ist, scheint mir Alfred H. Pelle- Schluß wenigstens noch andeuten : so ein son-
grini zu sein, in seinem Bild „Begegnung" niges Strandbild von Max Feldbauer, ein
wirkt sich eine ganz eigenartige Auffassung der Verandabild von saftiger Grünmalerei, das
Welt und ihrer Erscheinungen aus, die der ähn- Rudolf Grossmann zum Urheber hat (Abb.
liehen Zielen zustrebende J. W. Schülein, S.425),dieSoldatenköpfevonJuTz,SiECKSober-
dessen „Heimsuchung" einem hier einfällt, trotz bayerische Landschaftsgedichte (Abb. S. 424),
eines beachtenswerten technischen Rüstzeugs Schinnerers interessante Figurenbilder, des
nicht zu erreichen weiß. Dagegen besteht eine verstorbenen E. v. Kahler Aquarelle, die phan-
Geistesverwandt- tasievollen Zeich-
schaft zwischen nungen von Ku-
Pellegrini und Ed- bin, Arbeiten von
win Scharff, den Otto Kopp und
ich, soweit seineGe- Lichten beroer
mälde in Frage kom- jM^^ — womit übrigens
men, nur nicht so nicht gesagt sein
bereitwillig dem soll, daß damit nun
Konstruktivismus Äl^^v der 8anze Vorrat
hingegeben sehen ^P^^^^fc.^* an Pos'tiven ^er"
möchte. Dem Ge- -«^SBa*5 K ten der Ausstel-
genständlichen nä- lung erschöpft sei.
her und dem Leben 'Ä Es kommt immer
vertrauter bleibt *s| auf die Einstellung
Scharff als Plasti- I der Stimmung und
ker, wenn er auch H des Geschmacks an
hier, wie seine Bild- H^^P* mit ihrem stetigen
nisbüste der Schau- I Wechsel innerhalb
Spielerin Annie Me- H des Individuums,
wes beweist (Abb. wie innerhalb einer
S. 432), leise über- j! Vielheit von Indivi-
setzt; indessen ist ij^^^ duen ist das Urteil
ja zuletzt jede echte ^(^^ darüber,wasbedeu-
Kunst, die die Per- tungsvoll ist und
sönlichkeit passiert was nicht, einer
hat und sich nicht ständigen Verände-
mit einer Wirklich- rung unterworfen,
keitsabschrift be- So hat auch die hier
gnügt, Ueberset- getroffene Auswahl
zung. Aehnlich ist -----—~"ZZ^^^^^^^BB von ^erken ur>d
Bernhard Blee-____ i ; ■ die Einwertung der
kers Kunst in ihrer Werke nur persön-
._ . . _ edwin scharff bildnisbüste ,. , h«»u«
plastischen Aeuße- Ausstellung der Münchner Neuen Secession l^he Geltung.
432
mit ihrem Kind, innig im Ausdruck, ohne im ihrer malerischen, in der sich der Künstler mit
geringsten genrehaft zu sein; im poetischen, fernen Anklängen an die Art des Hans von
farbigen Klang eines der schönsten und ein- Marees, im Genialisch-Skizzenhaften und in
prägsamsten Bilder der Ausstellung, durchaus kecker farbiger Improvisation ergeht. Eine ver-
„gekonnt", in jeder Einzelheit wie in der Ge- heißungsvolle Neuerscheinung ist Oskar Coe-
samtwirkung, ohne doch irgendwie das Könneri- ster, dessen sensible Farbenkultur und rest-
sche zu betonen oder bewußt herauszukehren loses Ausschöpfen landschaftlicher Stimmungen
(Abb. S. 428). Im gleichen Saal hängt eine staf- schon gelegentlich einer Ausstellung der Neuen
fierte Landschaft von Walter Teutsch (Abb. Secession in der Galerie Caspari auffielen. Dies-
S. 426), dessen Art kürzlich an dieser Stelle mal hat er neben Abendstimmungen, die aus der
(siehe Juniheft) zu umreißen unternommen Höhe den Blick auf schwermütige Landschaften
wurde; auch an ihr finde ich diese Poesie der freigeben (Abb. S. 431), auch ein seltsames
Farbe, die Heß aufsein Bildnis zu bringen wußte. Figurenbild gesandt: „Abrahams Schoß", das
Ein Maler, der nicht nach jedermanns Ge- den vielversprechenden Künstler von verhei-
schmack sein wird, für den aber das Malen ßungsvoller neuer Seite zeigt,
in gleicher Weise wie für Caspar Tempera- Allerlei Bemerkenswertes möchte ich zum
mentssache ist, scheint mir Alfred H. Pelle- Schluß wenigstens noch andeuten : so ein son-
grini zu sein, in seinem Bild „Begegnung" niges Strandbild von Max Feldbauer, ein
wirkt sich eine ganz eigenartige Auffassung der Verandabild von saftiger Grünmalerei, das
Welt und ihrer Erscheinungen aus, die der ähn- Rudolf Grossmann zum Urheber hat (Abb.
liehen Zielen zustrebende J. W. Schülein, S.425),dieSoldatenköpfevonJuTz,SiECKSober-
dessen „Heimsuchung" einem hier einfällt, trotz bayerische Landschaftsgedichte (Abb. S. 424),
eines beachtenswerten technischen Rüstzeugs Schinnerers interessante Figurenbilder, des
nicht zu erreichen weiß. Dagegen besteht eine verstorbenen E. v. Kahler Aquarelle, die phan-
Geistesverwandt- tasievollen Zeich-
schaft zwischen nungen von Ku-
Pellegrini und Ed- bin, Arbeiten von
win Scharff, den Otto Kopp und
ich, soweit seineGe- Lichten beroer
mälde in Frage kom- jM^^ — womit übrigens
men, nur nicht so nicht gesagt sein
bereitwillig dem soll, daß damit nun
Konstruktivismus Äl^^v der 8anze Vorrat
hingegeben sehen ^P^^^^fc.^* an Pos'tiven ^er"
möchte. Dem Ge- -«^SBa*5 K ten der Ausstel-
genständlichen nä- lung erschöpft sei.
her und dem Leben 'Ä Es kommt immer
vertrauter bleibt *s| auf die Einstellung
Scharff als Plasti- I der Stimmung und
ker, wenn er auch H des Geschmacks an
hier, wie seine Bild- H^^P* mit ihrem stetigen
nisbüste der Schau- I Wechsel innerhalb
Spielerin Annie Me- H des Individuums,
wes beweist (Abb. wie innerhalb einer
S. 432), leise über- j! Vielheit von Indivi-
setzt; indessen ist ij^^^ duen ist das Urteil
ja zuletzt jede echte ^(^^ darüber,wasbedeu-
Kunst, die die Per- tungsvoll ist und
sönlichkeit passiert was nicht, einer
hat und sich nicht ständigen Verände-
mit einer Wirklich- rung unterworfen,
keitsabschrift be- So hat auch die hier
gnügt, Ueberset- getroffene Auswahl
zung. Aehnlich ist -----—~"ZZ^^^^^^^BB von ^erken ur>d
Bernhard Blee-____ i ; ■ die Einwertung der
kers Kunst in ihrer Werke nur persön-
._ . . _ edwin scharff bildnisbüste ,. , h«»u«
plastischen Aeuße- Ausstellung der Münchner Neuen Secession l^he Geltung.
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