PARALLELEN IN DER KUNST DES MITTELALTERS
UND DER FRÜHRENAISSANCE ZUM MODERNEN
EXPRESSIONISMUS
Von Walter Rothes
Was ist Expressionismus? Ist die wirklich durch die Objektivation des transzendenten Er-
unanfechtbare Formel für diesen Begriff lebnisses bis zum bewußten völligen Verzicht
schon gefunden ? Ist der Expressionismus aus auf jede Ähnlichkeit mit dem Natürlichen —
dem Impressionismus entstanden ? Oder stellt er das bedeutet den Sieg des extremen Expres-
eine Reaktion gegen diesen, einen Gegensatz zu sionismus über den Impressionismus,
ihm dar ? Oder ist, so paradox das klingen mag, Der bildende Künstler aber — und wenn sein
vielleicht beides richtig ? Weiterentwicklung und künstlerisches Fühlen und Wollen noch so
Gegensatz zugleich? ausschließlich in ei-
Wie bei Romanik nemwogendenMeer
und Gotik, bei Ro- überströmendersee-
koko und Klassizis- lischer Empfindun-
mus. Der Impres- ^'^^ gen aufgeht —
sionismus: — um t BäflH kann der körperhaf-
bereits geprägte In- ■H^V ten Ausdrucksmittel
terpretationen zu zi- I nicht ganz entraten.
tieren — „Nachfor- Er ist da viel enger
mung der empiri- WSH^k an die Materie ge-
schenErscheinungs- ^ * bunden als der Mu-
welt und freudiges I I siker. Und wenn
Spiel im bunten I seine Empfindun-
Reich der Sinne", ^^K^m £en noc^ so re'n
der Expressionis- B^M H ideell, so ..musika-
mus : „Körperlicher VHt ^HBf^^^^B lisch" in seiner Seele
Ausdruck innerer ^^toMP^ -i0^ schwingen, er ist ge-
Zustände, Objekti- ^^^rftfpl zwungen, sie zu ma-
vation transzenden- terialisieren, ihnen
ter Erlebnisse." Gibt I sichtbare Gestalt zu
es „Übergangsmei- geben. Die Mittel
ster", in deren Kunst sind Linie, Form,
wir Elemente beider Rhythmus. Die Far-
Richtungen finden? be hat nur als se-
Van Gogh, Cezan- kundäre Hilfskraft
ne, Matisse, Picasso den Zweck, durch
sind die Stufenlei- ihre entsprechende
ter solcher Entwick- Anwendung diese
lung in Frankreich; Ausdruckselemente
Ludwig Dill, Adolf I zu verstärken. Form
Holzel und die Da- I und Rhythmus, die
chauer Schule spie- Akkord und Har-
len solche Vermitt- H monie derKomposi-
lerrolle in Deutsch- I tionaufbauen,erhal-
land. Die allmäh- ten ihre Schwung-
liche aber konse- ; I kraft durch die Li-
quente Vergewalti- ■ --^-^ nienführung, durch
gung der Außenwelt H . ^ \ die Kontur. „Die
durch die Innen- «|| Linie ist der Träger
weit, des Körperli- & der Melodie." Das
chen durch das See- sagt Artur Weese
lische, der empiri- Hermann hahn weiblicher akt (broiTze) von der Kunst Hod-
schen Erscheinung Münchner Gia;faiast.A«s,Miune lers- Das S1"- uber
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UND DER FRÜHRENAISSANCE ZUM MODERNEN
EXPRESSIONISMUS
Von Walter Rothes
Was ist Expressionismus? Ist die wirklich durch die Objektivation des transzendenten Er-
unanfechtbare Formel für diesen Begriff lebnisses bis zum bewußten völligen Verzicht
schon gefunden ? Ist der Expressionismus aus auf jede Ähnlichkeit mit dem Natürlichen —
dem Impressionismus entstanden ? Oder stellt er das bedeutet den Sieg des extremen Expres-
eine Reaktion gegen diesen, einen Gegensatz zu sionismus über den Impressionismus,
ihm dar ? Oder ist, so paradox das klingen mag, Der bildende Künstler aber — und wenn sein
vielleicht beides richtig ? Weiterentwicklung und künstlerisches Fühlen und Wollen noch so
Gegensatz zugleich? ausschließlich in ei-
Wie bei Romanik nemwogendenMeer
und Gotik, bei Ro- überströmendersee-
koko und Klassizis- lischer Empfindun-
mus. Der Impres- ^'^^ gen aufgeht —
sionismus: — um t BäflH kann der körperhaf-
bereits geprägte In- ■H^V ten Ausdrucksmittel
terpretationen zu zi- I nicht ganz entraten.
tieren — „Nachfor- Er ist da viel enger
mung der empiri- WSH^k an die Materie ge-
schenErscheinungs- ^ * bunden als der Mu-
welt und freudiges I I siker. Und wenn
Spiel im bunten I seine Empfindun-
Reich der Sinne", ^^K^m £en noc^ so re'n
der Expressionis- B^M H ideell, so ..musika-
mus : „Körperlicher VHt ^HBf^^^^B lisch" in seiner Seele
Ausdruck innerer ^^toMP^ -i0^ schwingen, er ist ge-
Zustände, Objekti- ^^^rftfpl zwungen, sie zu ma-
vation transzenden- terialisieren, ihnen
ter Erlebnisse." Gibt I sichtbare Gestalt zu
es „Übergangsmei- geben. Die Mittel
ster", in deren Kunst sind Linie, Form,
wir Elemente beider Rhythmus. Die Far-
Richtungen finden? be hat nur als se-
Van Gogh, Cezan- kundäre Hilfskraft
ne, Matisse, Picasso den Zweck, durch
sind die Stufenlei- ihre entsprechende
ter solcher Entwick- Anwendung diese
lung in Frankreich; Ausdruckselemente
Ludwig Dill, Adolf I zu verstärken. Form
Holzel und die Da- I und Rhythmus, die
chauer Schule spie- Akkord und Har-
len solche Vermitt- H monie derKomposi-
lerrolle in Deutsch- I tionaufbauen,erhal-
land. Die allmäh- ten ihre Schwung-
liche aber konse- ; I kraft durch die Li-
quente Vergewalti- ■ --^-^ nienführung, durch
gung der Außenwelt H . ^ \ die Kontur. „Die
durch die Innen- «|| Linie ist der Träger
weit, des Körperli- & der Melodie." Das
chen durch das See- sagt Artur Weese
lische, der empiri- Hermann hahn weiblicher akt (broiTze) von der Kunst Hod-
schen Erscheinung Münchner Gia;faiast.A«s,Miune lers- Das S1"- uber
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