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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 35.1919-1920

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Fechter, Paul: Zu neuen Arbeiten Max Pechsteins
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Zur Düsseldorfer Landschaftsmalerei
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https://doi.org/10.11588/diglit.14153#0247

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bleibt. Es ist kein Zufall und hat seinen guten ZUR DÜSSELDORFER
Sinn, daß er immer wieder das eine oder das LANDSCHAFTSMALEREI *)
andere Blatt mit Farbe übergeht, daß von sehr '
vielen seiner Drucke handkolorierte Exemplare I7'ne Abschlagszahlung auf die 1914 so greif-
existieren. Auch diese Schwarzweißarbeiten ■«—1 bar nahegerückte, große westdeutsche Retro-
sind im Grunde farbig erlebt: die Übersetzung spektive, die freilich jetzt in nur zu weite Ferne
in das reine Schwarz-Weiß empfindet der entschwunden zu sein scheint. „Wenn der Rah-
Maler schon als unsinnliche Abstraktion, die er men zu weit gespannt, das Programm ,Ältere
mildern, aufheben möchte. Ihn reizt das Hand- Düsseldorfer Landschaftsmaler' zu allgemein er-
werkliche, die Arbeit im Holz, auf dem Stein, im faßt erscheint, so möge gerechter Kritik erwidert
Kupfer: das eigentliche Medium seiner Selbst- werden, daß es sich hier nicht um eine streng-
gestaltung aber bleibt die Farbe. Das hindert kunsthistorische Ausstellung handeln konnte, wie
nicht, daß das graphische Werk im Gesamtbild sie etwa die Städtischen Kunstsammlungen zu
dieses Schaffens eine sehr bedeutende Rolle wiederholten Malen ,zur Geschichte der Düssel-
spielt, insofern, als manches formale Problem, dorfer Malerei' veranstalteten, sondern, daß der
Bildbauversuche und Ansätze zu strafferer Kon- Kunstverein seinen Besuchern von nah und fern
Zentrierung und Gliederung der Fläche zuerst einen ungefähren Begriff des Reichtums zugeben
bei irgendeinem Blatt, irgendeiner Platte ver- wünschte, den dieses im Zusammenhang kaum
sucht sind. Die Graphik begleitet das Schaffen je behandelte Kapitel der Düsseldorfer Kunst-
dieses Malers wie die Lyrik das Leben eines geschichte in sich schließt." Mit diesen Worten,
Dichters: sie fließt aus dem gleichen starken die Walter Cohen, der Direktorialassistent der
Quell der Natur, der dieses ganze Leben speist, Düsseldorfer Kunstsammlungen und eigentliche
das mit seinem sicheren Glauben an diese Welt ir"^ ~ . „ „ . ... ,. .

•) Bemerkungen zu der vom Kunstverein für die Rhein-
in dem Wirrwarr des Heute wie ein Halt Und eine lande und Westfalen veranstalteten Ausstellung „Ältere Diissel-
~ r.. , . . . dorfer Landschaftsmalerei aus Privatbesitz". Düsseldorf, 2. bis

Bestätigung für alle leuchtet. Paul Fechter 30. November 1919.

MAX PECHSTEIN ZEICHNUNG

Aus Max Pechstein, Reisebilder (Paul Cassirer, Berlin W 10)

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