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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 35.1919-1920

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Schumann, Paul: Ausstellung 1919 der Künstlervereinigung Dresden
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https://doi.org/10.11588/diglit.14153#0060

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fesselt in dem „Sitzenden Mädchen" durch die Der Hervorhebung wert sind weiter: Erich
weiche wohlausgeglichene Farbenharmonie, in Buchwald-Zinnwalds in kräftiger Eigenart ver-
dem Kinderbildnis überdies durch beseelte Natür- einfachte erzgebirgische Landschaften, Ema-
lichkeit. Die Sonderausstellung von Gustav nuel Hegenbarths Waldbach, Herbsttag und Reh-
Meyer-Buchwald erregt erneut unser Bedauern, gruppe — alle drei gültige Zeugnisse einer treff-
daß dieser begabte Künstler als ein Opfer des sicheren geschmackvollen impressionistischen
Krieges dahingegangen ist, ehe seine Gaben Malerei, und Hans Nadlers Bilder aus dem
völlig entwickelt waren. Eine ganze Reihe treff- Grödener Lande, besonders die Mädchen in der
licher Bildnisse zeigen in ihrer Gesamtheit das Ernte, in denen er alte und neue malerische
erfolgreiche Streben des Künstlers, mit der Farbe Mittel nicht ohne Erfolg zu vereinigen sucht,
zu klarer Durchbildung zu kommen. SeineEnt- Artur Hennig (Meißen) gibt in seinen grau-
wicklung zu starkfarbiger Schönheit künden getönten Bildern „Die Vertriebenen" und „Die
besonders die reizvollen Blumenstilleben. Katastrophe" wohlgeschlossene Gruppen von Ge-
stalten, die dem Unheil an-

Winklers Tierbilder, Pferde
und Esel und Heinrich-
Sahres Bildnis eines Hundes
zeigen Franz Marcs Nach-
jga klang nicht ohne eigene Be-
gabung, wenigstens nach der
P f 'if jjfcim Farbe hin. Zwei Bildnisse

-'sHr von Oskar Kokoschka sind

Hr^jt <^^He v * TM innerlich stark belebte Cha-
E*^P^^^£"r^aJfci^B rakterbilder voll wühlender

Leidenschaftlichkeit, aber

5 H .. " : ' ohnestarken Farbenreiz; An-

;pP^' MF V\ -j/B^. | ton Cilio-Jensen geht ebenso
''JF /' t'mi4riiH ' 'n semem Bildnis wie in sei-

nen beiden Stilleben mehr
auf geschmackvolle glän-
zende Farbenfreudigkeit aus.
Nennen wir noch von Dres-
dener Werken: Alexander
Gerbigs an Hodler gereifte
Säerin, gute Bildnisse von
Fritz Stotz und Ernst Ri-

■ , chard Dietze, Eugen Brachts

auf große Wirkung gemal-
ten Abendregenbogen und
J^jkkn':mT Herbert Lehmanns stilisier-

tes Bild „Aufstand", so blei-
S^^s^^H ';* ;£ ben schließlich noch die bei-

den Berliner Säle zu mu-

,V , - : - ,s sM stern, deren einen allein Emil

' ySj Nolde mit 35 Gemälden ein-
Ijjjl jj aMBBp -Äi: *«-_mH- nimmt. Der Künstler, der,

wie wir mit Überraschung
lesen, bereits 52 Jahre alt ist,
steht als Farbenkünstler ein-
zig da. Alle seine Vorwürfe:
Strolche, Reisegefährten, Der
Herrscher, Leute im Dorf-
B^lk krug, Christus am Kreuz

mit zwei Getreuen, Drei

H^S^^^^^^^^^d ^^^^^^^^^^^(B^B8 Russen. Tanz vorm König

^"^^"^ ^^^^^^^■■^M^^Mtota^. ■ usw.. alle müssen sich ge-

artur hennig die Katastrophe fallen lassen, als Träger von

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