G. MEYER-BUCHWALD HERRENBILDNIS
Ausstellung der Künstlervereinigung Dresden
Noldes glühenden Farbenphantasien behandelt
zu werden. Alles bisher Geschaute an kolori-
stischer Leuchtkraft überbietend, hängen diese
Bilder wie eine Sammlung feuerfunkelnder
Juwelen nebeneinander, ein einziger glänzender
Farbenrausch. Mit Anforderungen an Wieder-
gabe irgendwelcher Wirklichheit kommt man
diesem Künstler nicht nahe, höchstens, daß
die wundervollen Blumengärten uns an die ein-
stigen Darmstädter Farbengärten von Olbrich
erinnern können, und daß die Frau zwischen
Blumen, das Mädchen im Garten auf wirkliche
Eindrücke zurückgehen mögen, den meisten
anderen Gemälden wird man wohl nur näher-
kommen können, wenn man sie mit den naiven
Augen eines noch im Märchen und im Mär-
chenhaften lebenden Kindes ansieht. Das köst-
liche Gemälde „Kind und großer Vogel" weist
unmittelbar in diese Märchenwelt hinein. In
anderen Bildern sehen wir groteske, auch wohl
satirische Übertreibung, grausigen Humor, phan-
tasieerfüllte Poesie — alles getaucht und durch-
tränkt von überirdischer, zum Teil symbolischer
Wucht und Pracht der ungebrochenen Farben,
wie man sie noch nie und nirgends gesehen hat.
Am schwersten wird man der Kreuzigung nahe-
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Ausstellung der Künstlervereinigung Dresden
Noldes glühenden Farbenphantasien behandelt
zu werden. Alles bisher Geschaute an kolori-
stischer Leuchtkraft überbietend, hängen diese
Bilder wie eine Sammlung feuerfunkelnder
Juwelen nebeneinander, ein einziger glänzender
Farbenrausch. Mit Anforderungen an Wieder-
gabe irgendwelcher Wirklichheit kommt man
diesem Künstler nicht nahe, höchstens, daß
die wundervollen Blumengärten uns an die ein-
stigen Darmstädter Farbengärten von Olbrich
erinnern können, und daß die Frau zwischen
Blumen, das Mädchen im Garten auf wirkliche
Eindrücke zurückgehen mögen, den meisten
anderen Gemälden wird man wohl nur näher-
kommen können, wenn man sie mit den naiven
Augen eines noch im Märchen und im Mär-
chenhaften lebenden Kindes ansieht. Das köst-
liche Gemälde „Kind und großer Vogel" weist
unmittelbar in diese Märchenwelt hinein. In
anderen Bildern sehen wir groteske, auch wohl
satirische Übertreibung, grausigen Humor, phan-
tasieerfüllte Poesie — alles getaucht und durch-
tränkt von überirdischer, zum Teil symbolischer
Wucht und Pracht der ungebrochenen Farben,
wie man sie noch nie und nirgends gesehen hat.
Am schwersten wird man der Kreuzigung nahe-
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