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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 35.1919-1920

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Konsbrück, Hermann: Die Perspektive in der Kunst Albrecht Dürers
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https://doi.org/10.11588/diglit.14153#0272

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RICHARD VON BELOW AUS DER RADIERMAPPE

„ÄGYPTISCHE LANDSCHAFT"»)

Verlag F. Bntckmatin A.-G., München

DIE PERSPEKTIVE IN DER
KUNST ALBRECHT DÜRERS

In dem im Verlage Heinrich Keller, Frank-
furt a. M., erschienenen Beitrag zur Geschichte
der Perspektive untersucht der Herausgeber,
Dipl.-Ing. Hans Schuritz, die perspektivischen
Gesetze in Dürers Werken. (50 Seiten Text,
36 eingedruckte Figuren, 18 Lichtdrucktafeln
und 4 Zinkographien. Preis M. 25.—.)

Die ganze bildende Kunst, soweit sie sich
mit der Darstellung oder Andeutung des Rau-
mes befaßt, ist von den Gesetzen der Perspek-
tive — letzthin von den gegebenen Gesetzen
des menschlichen Auges und der durch sie
bedingten Sehvorgänge abhängig. Raumandeu-
tungen finden sich in den frühesten bildlichen
Darstellungen, die wir kennen, aber sie sind
höchst primitiv und durchaus dem Gefühl ent-
wachsen; gedacht ist an Babylon, Persien,

*) Ägyptische Landschaft. Acht Radierungen in Mappe von
Richard von Below. Ausgabe A: 20 numerierte Exemplare,
gedruckt auf Kaiserl. Handjapan; vergriffen. Ausgabe B:
100 numerierte Exemplare, gedruckt auf Bütten, in Halblein-
wandmappe inkl. Luxussteuer M. 380. — . Verlag F. Bruck-
mann A.-G-, München.

Ägypten und Ostasien. Auch bildliche Dar-
stellungen wilder Völker zeigen naturnotwendig
bei Raumandeutungen die naive „Gefühlsper-
spektive" — die heute wie ehedem von Malern
und Zeichnern, soweit sie nicht Futuristen und
Kubisten sind, benutzt werden muß, weil jeder
Darsteller an die Sehvorgänge gebunden ist.

Grundsätzlich verschieden von dieser „Maler-
perspektive" ist die auf mathematischen Ge-
setzen beruhende Perspektive, die es ermöglicht,
jeden Raum und jedes Raumgebilde nach den
im Grundriß und Aufriß festliegenden Massen
zu konstruieren. Die Bauleute bedienen sich
dieser Perspektive, um genau zu konstruierende
Bilder der eigenen Bauideen und Entwürfe zu
bekommen.

Die Kenntnis dieser Gesetze ist jung, sie
wurde gefunden von italienischen Meistern des
14. und 15. Jahrhunderts. Die Namen Brunelleschi,
Leon Battista Alberti, Lionardo da Vinci, Man-
tegna, Giovanni Bellini und andere sind stets
zu nennen, wenn von der Geschichte der Per-
spektive die Rede ist. Schuritz spricht, ehe
er das eigentliche Thema behandelt, kurz aber
sehr übersichtlich über die Perspektive jenseits

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