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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 35.1919-1920

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Baum, Julius: Alfred Lörcher
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https://doi.org/10.11588/diglit.14153#0299

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gotische Stiltendenzen unterstellt. Nicht Aus- Gips geschnitten: kniende und stehende Frauen,

druck, sondern Klarlegung der Form, nicht see- Mädchen mit Spiegel, Rossebändiger, eine Tän-

lische Bewegung, sondern Ruhe sind ihre Ziele. zerin, Diana auf der Jagd, Pan mit Syrinx. Ne-

Die Kunst Lörchers ist ähnlich still, verschlos- ben diesen Schöpfungen finden sich in Lörchers

sen, knapp und knospenhaft. . Werk Siegelstempel und Gemmen (Abb. S. 277);

Seit dem Aufenthalte in Italien betätigt sich und es läßt sich nicht leugnen, daß, so deutlich

Lörcher, früh erworbene kunstgewerbliche Fä- die Folge der großen Bildwerke sein ernstes Rin-

higkeiten nutzend, auch als Kleinplastiker. Als gen um die Form verrät, in den Werken der

Medailleur steht er mit Gieß im Vordertreffen. An- Kleinkunst sich ein leichtes und freies Schaffen

geregt von Pisanello und Verwandten begann offenbart, wie es dem Wesen dieser liebenswür-

er igos mit Bildnisplaketten. Zu den frühesten digen und zarten Gebilde entspricht,
gehören die noch ein wenig konventionellen So mischen sich in Lörchers künstlerischer

Plaketten der Carolina Onorato (1905) und der Art Eigenschaften, die ihn befähigten, einer der

Selma Eckert (igo8); freier wirkt die schöne Führer unter den jüngeren Bildnern zu sein, träte

Plakette des Hans Schimpf (1910). An diese er nicht, in schwäbischer Bescheidenheit, als

Bildnisse reiht sich, seit 1909, eine Fülle von Mensch völlig hinter sein Werk zurück,
figürlichen Plaketten (Abb. S. 276), flach in Julius Baum

ALFRED
LÖRCHER

278

MÄDCHEN MIT

SPIEGEL
BRONZE (um 1904)
 
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