EDMUND MOELLER
FRAUENBÜSTE IN MARMOR
über sie selbst erhöht und ihr Würde verleiht,
indem sie dabei ihre Eigentümlichkeit betont.
So erscheinen die Menschen charakteristisch in
ihrer Wesenheit: der Dresdner Stadtbaumeister
Hans Pölzig, der Dichter Karl Hauptmann, der
Maler Max Liebermann, der Komponist Her-
mann Scholz, die verschiedenen Frauenköpfe,
darunter des Künstlers getreue künstlerische
Gefährtin und Gattin und beider Söhnchen.
Ohne verallgemeinernde Manier ist sein Stil groß
und formreich, da er vor jeder neuen Aufgabe
neue Forderungen und Lösungen findet.
Die überragende Schöpfung von Moeliers jüng-
sten Arbeiten sind die drei Riesenfiguren zu
einem Denkmal der Freiheit. Sie gehen vorge-
ahnt, tastend angerührt schon durch die Fülle
früher Studien und Entwürfe, die einen Haupt-
bestand seiner Zeichnungen bildeten. Aus ihnen
blickte schon schöpferischer Wille, der aus inne-
rer Anschauung quillt. In Ausdrucksstudien zeig-
ten sich bereits bedeutsame Bewegungen mit
dem Wesenszuge von wirklicher Kraft, Gestal-
ten von Kraftnaturen, starken Menschen, denen
so Kampf wie Frohsinn Lebensbetätigung und
-bedingung ist. In Kämpfergruppen entspann
sich Kampf in Angriff und Abwehr. Der Augen-
blick des Gleichgewichts der Kräfte schuf den
für die bildnerische und statuarische Fassung ge-
eigneten Ruhepunkt. Dabei ergab sich häufig
ein Überwiegen der feindlichen Gewalten mit
der Wendung zum Tragischen für die heldische
Hauptfigur. Als starke Gefühlsäußerung zeigte
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FRAUENBÜSTE IN MARMOR
über sie selbst erhöht und ihr Würde verleiht,
indem sie dabei ihre Eigentümlichkeit betont.
So erscheinen die Menschen charakteristisch in
ihrer Wesenheit: der Dresdner Stadtbaumeister
Hans Pölzig, der Dichter Karl Hauptmann, der
Maler Max Liebermann, der Komponist Her-
mann Scholz, die verschiedenen Frauenköpfe,
darunter des Künstlers getreue künstlerische
Gefährtin und Gattin und beider Söhnchen.
Ohne verallgemeinernde Manier ist sein Stil groß
und formreich, da er vor jeder neuen Aufgabe
neue Forderungen und Lösungen findet.
Die überragende Schöpfung von Moeliers jüng-
sten Arbeiten sind die drei Riesenfiguren zu
einem Denkmal der Freiheit. Sie gehen vorge-
ahnt, tastend angerührt schon durch die Fülle
früher Studien und Entwürfe, die einen Haupt-
bestand seiner Zeichnungen bildeten. Aus ihnen
blickte schon schöpferischer Wille, der aus inne-
rer Anschauung quillt. In Ausdrucksstudien zeig-
ten sich bereits bedeutsame Bewegungen mit
dem Wesenszuge von wirklicher Kraft, Gestal-
ten von Kraftnaturen, starken Menschen, denen
so Kampf wie Frohsinn Lebensbetätigung und
-bedingung ist. In Kämpfergruppen entspann
sich Kampf in Angriff und Abwehr. Der Augen-
blick des Gleichgewichts der Kräfte schuf den
für die bildnerische und statuarische Fassung ge-
eigneten Ruhepunkt. Dabei ergab sich häufig
ein Überwiegen der feindlichen Gewalten mit
der Wendung zum Tragischen für die heldische
Hauptfigur. Als starke Gefühlsäußerung zeigte
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