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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 35.1919-1920

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Kurth, Willy: Metzner-Gedächtnis-Ausstellung
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https://doi.org/10.11588/diglit.14153#0433

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unterlag die Form ganz dem Zug des Umrisses dekorativen der Denkmalszeit in der Kleinplastik,
oder der Schwellung des Kubus. So kann das See- die für das künstlerische Empfinden Metzners
lische nie wie bei Rodin als ein flüchtiger Akzent aufschlußreicher ist. Weniger von den Zwangfor-
auf der Oberfläche erscheinen, sondern muß „ge- men einer Stilisierung gehemmt, bricht hier Ge-
faßte", fast möchte man sagen, bewußte Formen bärde und Bewegung weniger als bloße Wirkung,
annehmen, die dadurch öfter mehr bloße „Wir- sondern wirklich als ergreifender Moment aus dem
kung" als Ergriffenheit werden. Sein Stilwille ist Körper heraus. Auch die Handzeichnungen ge-
hier aber oft von eiserner Starrheit, wenn man an währen einen tieferen Einblick in das Selbstleben
Barlach denkt, dem er in späten Jahren manches der künstlerischen Phantasie dieses zu früh ver-
verdankte. Der Mozart für Prag, der Lessing für storbenen Künstlers. Er, der der typische Ver-
Wien, der Hindenburg für Forst-Lausitz sind treter der Epoche, der dekorativen Stilsucherepoche
solche Wirkungen, von denen die des Hindenburg war, hätte auch wohl noch die innere Wandlungs-
sich nicht frei hat machen können von der des möglichkeit gehabt, ein kleineres Ausmaß zu finden,
Blüchers von Rauch in Berlin. Weniger unter- wie hoffentlich die kommenden Zeiten es wieder
lag sein Stilwille den Wirkungsformen des Groß- fordern werden. w. Kurth

EDUARD MAGNUS MENZEL

Bildnisausstellung in der Berliner Akademie

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