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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 35.1919-1920

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Hupp, Hans Wilhelm: Grosse Kunstausstellung Düsseldorf 1920
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https://doi.org/10.11588/diglit.14153#0463

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Sonderbundes, nach Köln
gehen, wo in den allerdings
beschränkten Räumen des
Kunstvereins auf Anregung
des Düsseldorfer Direktorial-
Assistenten und begeisterten
Anhängers der modernen
Kunst Dr. Walter Cohen eine
Ausstellung stattfand, die
einen, wenn auch kurz zu-
sammengedrängten Überblick
über das Schaffen der jungen
rheinischen Kunst gab. Düssel-
dorf hielt sich abseits und
erst die diesjährige Kunst-
ausstellung läßt die Hoffnung
wach werden, daß die offizielle
rheinische Kunststadt, und die
bleibt nun einmal doch Düssel-
dorf, sich auf ihre führende
Stellung wieder besonnen hat
und lange Versäumtes nach-
zuholen gewillt ist. Man mag
zu den modernen Kunstrich-
tungen stehen wie man will
und — ebensowenig wie im
folgenden eine namentliche
Aufführung von Künstlern be-
absichtigt ist, soll auch ein
Werturteil über die neue Kunst
des Expressionismus im Ver-
hältnis zu der vorhergegange-
nen naturalistisch-impressio-
nistischen Epoche gefällt wer-
den — wie gesagt, die Stel-
lungnahme der einzelnen zum
Expressionismus bleibe völlig
außer Diskussion. Festgestellt
sei nur, daß die neuen Kunst-
richtungen entwickelungsge-
schichtliche Erscheinungen
sind und als solche hinge-
nommen werden müssen und
aus dieser Tatsache ergibt
august schreitmüller weiblicher kopf sich auch die Konsequenz, daß

Sommerausstelhtng der Künstlerrei einigung Dresden 1920 die großen Kunstmetropolen

oder solche, die es sein wollen,

schließlich in der Hauptsache einer Kunstrich- die Pflicht haben, den neuen Entwicklnngsrich-
tung angehörte, deren Entwicklungslinie ab- tungen Platz und Gelegenheit zu geben, ihre
gelaufen war, ein geschlossenes Ausstellungs- charakteristischen Werke auszustellen,
ganze von starker Eindruckskraft zu erzielen. Damit ist natürlich nicht gesagt, daß in der
Es war eigentlich nur ein letztes schönes Abend- Düsseldorfor Ausstellung nun gleich die Meister-
rot einer abgelaufenen Kunstepoche, das über leistungen der jungen Kunst serienweise auf-
der Düsseldorfer Abteilung dieser beiden Aus- maschieren. Es sei vielmehr offen zugestanden,
Stellungen lag. Die rheinische Jugend aber stand daß sehr vieles zu sehen ist — und sogar an
abseits. exponierter Stelle — was vielleicht besser weg-
Wer die Kunst der rheinischen Jugend kennen- geblieben wäre. An geschlossener Wirkung er-
lernen wollte, der mußte, wie schon zur Zeit des reicht die Ausstellung ihre beiden Vorgängerinen

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