Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 37.1921-1922

DOI Artikel:
Schumann, Paul: Die Leihgabe Lahmanns in der Dresdner Galerie
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.14154#0359

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
CHRISTIAN FRIEDRICH GILLE VOR DRESDEN

DIE LEIHGABE LAHMANNS IN DER DRESDNER GALERIE

A

ls Alfred Lichtwark im August 1909 in Gille — dem Dresdner, der uns zuerst auf der
Dresden war, um auf Bilder von Runge, Jahrhundert-Ausstellung aufgegangen ist . . .
Friedrich, Carus usw. zu fahnden, besuchte er Er hat einen Kopf von Overbeck, nicht groß,
eine Dame, die einen kleinen Friedrich haben aber über die Maßen herrlich. Den kriegen
sollte. Aber er kam zu spät. Sie hatte ihn wir, das hilft nichts. Es ist ein großes Meister-
kurz vorher an einen Herrn Lahmann, Neu- werk. Ich bin wieder ganz frisch, seit ich diese
mann oder Naumann verkauft, der hinter dem schönen Bilder gesehen habe und fühle ein
Weißen Hirsch in irgend welcher Straße Nr. 6 heißes Begehren. Herr Lahmann sammelt ganz
wohnen sollte. „Diese Schwierigkeiten" — so in dem Sinn, der mir liegt . . . Herr Lahmann,
schreibt Lichtwark in einem seiner Briefe an ursprünglich Jurist, füllt sein Leben als Sammler
die Kommission für die Verwaltung der Kunst- und Dichter .... Der große Arzt ist sein
halle, XVII. Band, S. 234 — „weckten meine Bruder. Sie stammen aus Bremen . . . ."
Lebensgeister. Ich fuhr sofort hinaus, ging Wer die Sammlung Lahmann gesehen hat
zum Bürgermeister und trug meinen Fall vor und nicht auf die ganz Modernen eingeschworen
mit allen unrechenbaren Ansätzen. Ein Herr, ist, der wird sein Entzücken teilen. Eine köst-
der Bilder hat, das ist Herr Friedrich Lahmann. liehe Sammlung! Lahmann hat, wie einst Graf
Nummer 6 wohnt er auch, Ringstraße. Das Schack, ganz nach eigenem Geschmack ge-
war rascher gegangen, als ich dachte. Und sammelt, ohne sich um die Tagesgrößen zu
stimmen tat es auch. Er hatte den Friedrich kümmern — vielleicht an zweihundert Gemälde
und hatte eine Fülle anderer Bilder und Hand- und noch weit mehr Handzeichnungen. Seine
Zeichnungen, gerade von den Meistern, die ich Lieblinge hat Lichtwark in dem angeführten
besonders liebe: von Friedrich, Carus, Overbeck, Briefe genannt. Er liebte und sammelte sie

Die Kunst für Alle. XXXVII. Au2"st 1922

329

42
 
Annotationen