Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Zeitschrift des Kunst-Gewerbe-Vereins zu München — 26.1877

DOI Artikel:
Bekanntmachung
DOI Artikel:
Der Formschatz der Renaissance
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.6908#0097

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
-^ tjo ^-

ekanntmachung. ©w

Der Münchener Kunstgewerbeverein erbietet sich, für die Beschaffung von Entwürfen
und Werkzeichnungen für kunstgewerbliche Gegenstände Borge zu tragen. Es sind daher alle
Diejenigen, welche Entwürfe für die Ausführung brauchen, eingeladen, sich an den Münchener
Kunstgewerbeverein zu wenden. Eine Reihe bedeutender Künstler wird in der Weise sich in die
einlaufenden Aufträge theilen, daß die Einzelnen die für ihre Art passenden Aufträge übernehmen.
Auf diese Weise kommt eine größere Mannigfaltigkeit in die Leistungen, als wenn nur ein
Einziger alle die Zeichnungen liefern würde. Das chonorar wird nach Uebereinkommen festgestellt.

Dresden, September. (Korresp.) Die vom Dresdener Kunstgewerbeverein in diesem Jahre ausgeschriebene
Konkurrenz wurde außerordentlich zahlreich beschickt. ssö Projekte waren eingegangen von Sachsen, München,
Wien, Stuttgart, Berlin. Unter den Stühlen, welche in besonders guten Arbeiten vertreten waren (28 Arbeiten),
erhielten den ersten Preis: die Herren Ihme ch Stegmüller, Architekten in Berlin. Der zweite Preis wurde
an zwei vertheilt: die Herren Girard ch Rehländer, Architekten in Wien, und perrn Otto Fritsche, Architekt
in München. Bei den Tapeten (2\ Arbeiten) erster Preis: perr Otto Malke, Musterzeichner in Dresden;
zweiter Preis: Frl. pelene Wuttig, Zeichnenlehrerin in Stettin. Bei den Leuchtern (68 Arbeiten) erster
Preis: perr Paul potz in Stuttgart; zweiter Preis: perr Otto Fröhlich in panau. Außerdem zehn

AnerkeRnungs-Diplome. Die Anregung, welche hiedurch geboten wurde, zeigte sich in dem zahlreichen Besuch
dieser Ausstellung, und dürfte der ganze Verein, der bekanntlich unter dem Allerhöchsten Protektorate Sr. Mas.
des Königs steht, sich eines fortdauernden Gedeihens erfreuen. Im Kunstgewerbe-Museum ist ein steter Fortschritt
zu bemerken, besonders kann die textile Abtheilung eine respektable genannt werden. Neuerdings wurde diese
Sammlung durch eine vollständig geordnete Kollektion indischer Stoffe (ca. 1000 Muster) vermehrt. Einzig
überhaupt steht wohl die Sammlung von posamenterien da und in Deutschland wenigstens die ca. H500 Namen
enthaltende Spitzenabtheilung. Ts ist dies natürlich in Rücksicht aus die ausgesprochenen Industrien Sachsens
geschaffen worden. In nächster Zeit beabsichtigt nun die Direktion, diese Theile der Sammlungen durch Wander-
Ausstellungen auch den Provinzen, in welchen die betr. Industrien zu Pause sind, zugänglich zu machen.

Der Fürther Gewerbeverein und der Verein zur Förderung des Kunstgewerbes in Braun-
schweig haben den Münchener Kunstgewerbeverein zum Ehrenmitglied ernannt.

Der Formenschatz der Renaissance. qW-

Lino (Quelle der Belehrung und Anregung für Künstler und Gewerbtreibende, wie für alle Freunde stylvoller Schönheit aus den Werken
der Dürer und Dolbcin, vischer, Altdorfer, Aldegrever, Bekam, Burgkmair, Flötner, Dopfcr, Zolls, Kirschvogel, Meli», de Brie,
Amman, Aamnitzer und anderer Meister, kjerausgegeben von G. dirth in München. Verlag von G. dirth in Leipzig.

L. Unsere Zeit hat einen wahren peißhunger nach Bildungsmitteln; aber Diejenigen, welche sie bieten,
wie Diejenigen, welche nach den gebotenen greifen, machen oft genug arge Fehlgriffe. Wir freuen uns, in dem
vorliegenden Lormenschah ein Bildungsmittel begrüßen zu können, welches dem Geber zur Ehre und dem Empfänger
zur Förderung gereicht. Was aber soll durch diese Gabe gefördert, was soll durch sie ausgebildet werden? Der
Formensinn soll durch den dargebotenen Formenschatz geweckt, der Blick für das Schöne und Originelle soll durch
 
Annotationen