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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 4.1906

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Die Jahrhundertsausstellung in der Nationalgalerie, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.4390#0256

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DIE JAHRHUNDERTSAUSSTELLUNG

IN DER NATIONALGALERIE

i

Es würde vermessen sein, in Betreff einer so ausser-
ordentlich inhalt- und umfangreichen Gemäldevereini-
gung wie der die den Ausgangspunkt dieser Zeilen bildet,
ein Urteil abgeben zu wollen, das dahin lauten würde,
dieser oder jener Künstler ist der Sieger. Dennoch müssen
wir sagen, der Ausstellung ist der Triumph für einen
Maler, für Caspar Friedrich.

Die Werke dieses Dresdeners erweisen sich als die
schönsten Naturschilderungen Deutschlands aus der Zeit,
in der er wirkte. (Sein Leben währte von 1774 bis 1840.)
Und Andreas Aubert hatte doch recht, als er in „Kunst
und Künstler" (Jahrgang III, Seite 198) ausrief: „Fried-
rich, der deutscheste von Deutschlands* Malern, ist von
Deutschland vergessen-, die deutsche Kunstgeschichte, die
damit begann seine Gestalt zu verzeichnen, bis sie zum
Zerrbild ward, scheint damit enden zu wollen, ihn aus
ihren Annalen auszutangieren". Diese Epoche gehört
jetzt der Vergangenheit an. Friedrich ist in seinem Werte
erkannt. Der Aufsatz über ihn, der bei uns erschien,
hat schon ein starkes Stück zu dem Eindruck von Fried-
richs Grösse beigetragen Die Ausstellung von Friedrich-
schen Bildern, welche im letzten Sommer in der retro-
spektiven Abteilung des Kunstgebäudes am lehrter
Bahnhof stattfand, hat dazu als Ergänzung gewirkt.
Noch konnte es indessen geschehen, dass ein Maler wie
der relativ bescheiden zu bewertende Carl Friedrich
Lessing in ihr als scheinbarer Höhepunkt dessen, was

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