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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 4.1906

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Rohde, Johan: J. F. Willumsen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4390#0446

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Beispiel zu nehmen, — dass wenn die ausgezeich-
nete Kunst eines Max Liebermann zu den höchsten
Preisen auf dem Markt notiert wird, es darum ge-
schieht, weil die berliner Bankiers die groben
Liebermannschen Farbenkleckse goutieren; oder ist
es nicht Snobbismus, dann ist es reine Spekulation,
wenn augenblicklich sämtliche pariser Kunsthändler
wie rasend auf einen so ganz unzugänglichen
Künstler wie Cezanne fahnden.

Doch es ist nicht genug gegen den Strom zu
schwimmen und verlacht zu werden; in unsern

Tagen, wo man wahrhaft Jagd auf neue merk-
würdige Persönlichkeiten macht, um sie zu „lan-
cieren", ist es zuweilen ein gutes Geschäft für
Leute ohne Talent, in Radikalismus und Moderni-
tät zu machen, um die Aufmerksamkeit auf sich
zu lenken.

Willumsen gehört nicht zu diesen, er ist ein
wirklicher Künstler, frei von Humbug, ein mutiger
Bahnbrecher in einem kleinen Lande, ein Künstler
in voller Entwickelung, der hoffentlich noch nicht
sein letztes Wort gesprochen hat.

J. F. WILLUMSEN, DER KRIEG. KOLOSSALKOPF

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