Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 4.1906

DOI Artikel:
Scheffler, Karl: Feuerbach, [1]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4390#0467

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
siechen Vater die überreizten Nerven geerbt, und
so bildete sich aus vielen Einflüssen das cholerisch
melancholische Temperament aus, das die Freunde
vertrieb, das Publikum misstrauisch machte, die
Gönner beleidigte und dem Künstler bald keinen
Freund Hess als die Stiefmutter.

Alle diese Gründe, die sachlichen und persön-
lichen, entschuldigen nicht das Verbrechen, das die

Zeitgenossen diesem hoch gearteten Talent gegen-
über begangen haben; aber sie erklären es und
mildern das Urteil, das sich immer gern vollständig
auf Seiten des Künstlers stellen möchte, ohne zu
bedenken, dass sich die Gegenwart in diesem
selben Augenblick vielleicht ebenso schuldig
macht, einem Lebenden gegenüber, ohne es zu
ahnen. (schluss folgt)

ANSELM FEUERBACH, AM STRANDE

459
 
Annotationen