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Stellen zu schaffen. So spricht auch das Communiqu^ von
einer für diesen Zweck geeigneten Regierung Deutschlands.”^
Frankreich war in Potsdam nicht beteiligt und gab auch dem
Potsdamer Abkommen nicht seine Zustimmung. Dementsprechend
war es auch seiner Auffassung nach nicht an diese Beschlüsse
gebunden; andererseits jedoch nahm Frankreich an der alli-
ierten Deutschlandpolitik dadurch teil, dass es im Aussen-
ministerrat, im Kontrollrat und in der Reparationskommission
Sitz und Stimme hatte. Durch die Einräumung einer eigenen
Besatzungszone in Deutschland gaben ihm die drei Alliierten
ein Faustpfand für die zukünftige französische Deutschland-
politik in die Hand.
Frankreichs Deutschlandpolitik und die Frage der
französischen Ostgrenze
Die Diskussion über die Kriegsziele Frankreichs setzte un-
mittelbar nach dem Ausbruch des II.Weltkrieges in der
französischen Öffentlichkeit ein. Die französische Regierung
selbst lehnte es aus taktischen und propagandistischen
Gründen ab, ihre Kriegsziele der Öffentlichkeit bekanntzu-
geben. Die französische Presse bot ein uneinheitliches Bild.
Ein Teil der Blätter, vor allem der Linken, forderte aus
ideologischen Gründen die Vernichtung des Nationalsozialis-
mus, andere verlangten die Wiederherstellung Polens, der
Tschechoslowakei und die Wiedererrichtung einer Donau-
monarchie unter Otto von Habsburg als Gegengewicht gegen
Preussen. Die Organe der Rechten griffen die Ziele
Clemenceaus aus dem Jahre 1919 wieder auf und befür-
2)
worteten die Teilung Deutschlands« 7
Das französische Ziel bei den Versailler Verhandlungen,
durch das die "deutsche Gefahr” beseitigt werden sollte,
war eine Aufteilung des Reiches in einzelne Kleinstaaten.
1) Amtsblatt des Kontrollrats in Deutschland Ho. 1, S. 15-20
2) Vgl* G.Moltmann a.a.O., S. 158 f.,bes.Anm. 52 - 54
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Stellen zu schaffen. So spricht auch das Communiqu^ von
einer für diesen Zweck geeigneten Regierung Deutschlands.”^
Frankreich war in Potsdam nicht beteiligt und gab auch dem
Potsdamer Abkommen nicht seine Zustimmung. Dementsprechend
war es auch seiner Auffassung nach nicht an diese Beschlüsse
gebunden; andererseits jedoch nahm Frankreich an der alli-
ierten Deutschlandpolitik dadurch teil, dass es im Aussen-
ministerrat, im Kontrollrat und in der Reparationskommission
Sitz und Stimme hatte. Durch die Einräumung einer eigenen
Besatzungszone in Deutschland gaben ihm die drei Alliierten
ein Faustpfand für die zukünftige französische Deutschland-
politik in die Hand.
Frankreichs Deutschlandpolitik und die Frage der
französischen Ostgrenze
Die Diskussion über die Kriegsziele Frankreichs setzte un-
mittelbar nach dem Ausbruch des II.Weltkrieges in der
französischen Öffentlichkeit ein. Die französische Regierung
selbst lehnte es aus taktischen und propagandistischen
Gründen ab, ihre Kriegsziele der Öffentlichkeit bekanntzu-
geben. Die französische Presse bot ein uneinheitliches Bild.
Ein Teil der Blätter, vor allem der Linken, forderte aus
ideologischen Gründen die Vernichtung des Nationalsozialis-
mus, andere verlangten die Wiederherstellung Polens, der
Tschechoslowakei und die Wiedererrichtung einer Donau-
monarchie unter Otto von Habsburg als Gegengewicht gegen
Preussen. Die Organe der Rechten griffen die Ziele
Clemenceaus aus dem Jahre 1919 wieder auf und befür-
2)
worteten die Teilung Deutschlands« 7
Das französische Ziel bei den Versailler Verhandlungen,
durch das die "deutsche Gefahr” beseitigt werden sollte,
war eine Aufteilung des Reiches in einzelne Kleinstaaten.
1) Amtsblatt des Kontrollrats in Deutschland Ho. 1, S. 15-20
2) Vgl* G.Moltmann a.a.O., S. 158 f.,bes.Anm. 52 - 54
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