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Kohl, Helmut
Die politische Entwicklung in der Pfalz und das Wiedererstehen der Parteien nach 1945 — Heidelberg, 1958

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https://doi.org/10.11588/diglit.52769#0100

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teibericht hierzu: "Die Union fordere als christliche
Partei, dass nicht nur ein genügender Religionsunter-
richt erteilt werden, sondern dass auch der übrige Un-
terricht von einem wirklich Christichen Geist getra-
gen sein müsse. In der Frage der Bekenntnisschule oder
Gemeinschaftsschule lege sich die Partei für keine der
beiden Schulformen fest, sondern überlasse es - den
demokratischen Grundsätzen entsprechend - den Eltern,
nach ihrem Gewissen oder den örtlichen Verhältnissen
1 )
zu entscheiden. ” ’
Dieses Programm der pfälzischen CDU, in dem Forderungen
der alten Zentrumspart ei, Erfahrungen der politischen
Praxis der Weimarer Republik und das Erlebnis der national-
sozialistischen Herrschaft neben Erkenntnissen aus dem
Bereich der christlichen Gesellschaftslehre und. Erforder-
nissen der Tagespolitik ihren Niederschlag gefunden haben,
gewann für die Bevölkerung schon sehr bald praktische
Bedeutung* Nach den Kommunalwahlen im Herbst 1946 konsti-
tuierte sich auf Anordnung der französischen Militärregie-
rung in Koblenz die Verfassungsgebende LandesVersammlung
für Rheinland-Pfalz. Als ihre stärkste Partei trug die CDU-
Fraktion die Hauptverantwortung für die Ausarbeitung der Ver-
fassung des Landes; nach Auf fassung der politischen Gegner
der CDU war die Landesverfassung von Rheinland -Pfalz
2)
"Fleisch von?. Fleische und Geist vom Geiste der CDU”
geworden.
Der Aufbau der Parteiorganisation der CDU in der Pfalz
Schon vor der offiziellen Genehmigung durch die französi-
sche Militärregierung war der vorläufige Vorstand der
CDU an den Ausbau der Parteiorganisation gegangen. Dekan
Finck legte am 21» Januar 1946 den vorläufigen Vorsitz
nieder. An seiner Stelle wählte der Pfalzvorstand bis

1) Die "Rheinpfalz”, 2.1g., 28.8.1946
2) Aus SPD Flugblatt in Nachlass Dekan Finck

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