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Kohl, Helmut
Die politische Entwicklung in der Pfalz und das Wiedererstehen der Parteien nach 1945 — Heidelberg, 1958

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https://doi.org/10.11588/diglit.52769#0107

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Präsidialdirektor Zapf und der spätere Oberlandes«
geriohtspräsident Dr. Rittersbecher in Neustadt bei der
französischen Militärregierung die Genehmigung zur Gründung
eines Christlich-Sozialen Volksbund es ' Auch ein letzter
Versuch des Oberregierungspräsidenten Dr. Eichenlaub
am 30. Januar 1946, die beiden ^bürgerlichen'1 2 3 4 Parteien
zu einigen, misslang. Ein beträchtlicher Kreis ehemaliger
Anhänger der über len und demokratischen Parteien der
Pfalz blieb Bei der Christlich Demokratiseh*..n Union und
war nicht bereit, am Neuaufbau einer liberalen Partei
p)
mitzuwirken.'- Anfang März st llen Dr. Adolf Müller,
Miesenbach, Präsidialdirektor Diplom-Landwirt Zapf,
Einsiedlerhof, August Hellriegel, Miesenbach, Reinhold
Lang, August Krauth, Kerl Hörhammer, Georg Ziegler,
Kaiserslautern und Emil Schätzei, Guntersblum (Rheinhessen)
bei der Militärregierung den Antrag auf Zulassung des
Sozialen Volksbundcs der Pfalz. Am 11. Mai 1946 genehmigte
General Bouley den Sozialen Volksbund als vierte Partei
in Hessen-Pfalz. Zu den Unterzeichnern dieser Eingabe
gehörten neben einem Angestellten und einem Beamten zwei
Gewerbetreibende und vier Landwirte. Die Reihenfolge der
Zulassung der einzelnen Parteien, KP, SP, CDU und SV ent-
sprach auch dem Erfolg beim Ausbau der Organisation der
einzelnen Parteien. Der französische Gouverneur hatte sich
erst nach läng* rem Zögern bereit erklärt, in Hessen-Pfalz
überhaupt eine vierte Partei zu genehmigen, da er nur
eine bürgerliche Partei als Gegengewicht zur SP zulassen
wollte. Merkwürdigerweise waren es gerade Anhänger der
CDU, die in einer Eingabe an General Bouley unter Hinweis auf
die parteipolitische Situation in Hessen-Pfalz, d.h. um eine
zu liberale Orientierung der CDU zu verhindern, den General
aufforderten, eine Partei liberalen Charakters zu genehmigen.
Die Gründer der neuen Partei verzichteten bewusst auf den Aus -
druck nPartei” in ihrer Benennung,, um sich damitjvon den

1) Vgl. S.74
2) Vgl. Anhang S.II
3) Abschrift in SV-Akten in Archiv Wolff
4) Mündliche Mitteilung von Prälat Martin Walzer an den
Verfasser am 10.12.1957

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