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Kohl, Helmut
Die politische Entwicklung in der Pfalz und das Wiedererstehen der Parteien nach 1945 — Heidelberg, 1958

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https://doi.org/10.11588/diglit.52769#0150

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138 -

Die einheitliche Forderung de?. Parteien galt der Verbesserung
der katastrophalen Ernährungslage. Die Rationen in der Pfalz
waren auf 980 Kalorien täglich herabgesunken. Dies hatte das
Auftreten von Hungerkrankheiten und ein Ansteigen der Kinder-
sterblichkeit von 5 auf 18%, bei Kleinkindern sogar auf 31%,
zur Folge.

Das Ergebnis der Kreisversammlungswählen zeigte folgendes
Bild:

Stimmeni
CDU
175
134
s
42,4%
SP
150
620
=s
56,5%
SV
45
583
-
11, 0%
KP
40
903
-
9,9%

2)

Bei einer Wahlbeteiligung von beinahe 90% entschied sich die
pfälzische Bevölkerung vor allem für die beiden grossen Parteien
- CDU und BP Damit war auch eine erste reale Grundlage
für die politische Macht- und Ämterverteilung gegeben. Der
Wahlkampf und die ahlen standen dabei unter dem Eindruck der
von der Militärregierung Ende August 1946 verfügten Gründung
des Bandes Rheinland-Pfalz und der am Vorabend der ahl er-
folgten Abtrennung Rheinhessens von der Provinz Hessen-Pfalz.
Diese Maßnahmen schufen zusammen mit der überall spürbaren
Propaganda der Separatisten eine "starke Beunruhigung in der
Bevölkerung”.

Die ahlpropaganda der Parteien spielte sich vornehmlich in
dem einzigen zugelassenen Presseorgan, der überparteilichen
Zeitung ”Die Rheinpfalz”, ab, die Ende September 1943 gegründet
worden war. Der den Parteien zur Veröffentlichung zugestandene
rlatz in dieser Zeitung wurde streng paritätisch aufgeteilt.
Die Gründung des Landes Rheinland-Pfalz durch die Oberkom-
mandierenden der französischen Besatzungszone erfolgte in
dej Verordnung do. 3'7 vom 30. August 1946. die sah in ihren
1) K.Ä.G. , 16./17.Jg., 8. 868 B
2) ”Die Rheinpfalz” vom 13.10.1946
5) Vgl. Anhang ü. VII und IX
4) Brief von Fi Profit an Dekan J. Finck vom 12.9.1946 in Akte
Profit, Nachlass Dekan Finck
3) J.O. , 8. 292

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