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Krauß, Fritz
Carl Rottmann — Heidelberger kunstgeschichtliche Abhandlungen, Band 9: Heidelberg, 1930

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https://doi.org/10.11588/diglit.19424#0021

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XVI

vorwort von Zritz Rrautz (Idt4).

Julius Grotze gelegentlich ihrer veröffentlichung: „Seine Briefe aus Griechen-
land . . . beweisen ebenso wie die aus Jtalien, datz Rottmann sich über die
Ziele seiner Runst und seinen vom bisherigen ideenlosen Zchlendrian völlig
abweichenden lveg vollkommen bewutzt war . . . von Jnteresse werden auch
die mancherlei Nöte eines Landschaftsmalers in seinem Nampf um das vasein
erscheinen, insofern sie die ökonomischen Zorgen eines damaligen Nünstler-
lebens nicht verschleiern. Gerade weil man sich hinsichtlich eines so berühmten
Nünstlers anderen voraussetzungen zuneigt . . . lvenn artistische Zelebritäten
von heut über fürstlichen Glanz gebieten, sollen sie nicht vergessen, datz Rott-
mann und seine lRitkämpfer das breitere Znteresse für die Runst erst erobert
— den lveltmarkt erst erschlossen habenb"

Zwei weitere Lriefe des Rünstlers befinden sich, nebst dem Lntwurf zu
einem vankschreiben an die Rönigl. Rkademie der Rünste zu Lerlin, die ihn
in die Reihe der ordentlichen lRitglieder aufgenommen hatte, auf der Rgl. chof-
und Staatsbibliothek zu München. ver eine — ohne Rdresse und vatum —
ist nur ein ganz kurzes Begleitschreiben zu einem Bildchen, das Rottmann
einem „lieben Zreund" übersandt hat. Oer andere ist „an den lRaler Zacobs
in G? gegeben lRünchen den 27. Rpril 184Z". Er sagt darin einiges über die
lRünchener Runstzustände, wovon besonders diese Rernsätze klares Licht auf
Rottmanns eigene Rünstlerpersönlichkeit zurückwerfen: „lvas schreibe ich Oir
von dem hiesigen Runstleben und lveben? 5eit dem der chauptweber Cornelius
fort, ist eine grotze Lücke fühlbar, welche auch sämtliche Gevatter Zchneider
und k)andschuhmacher nicht ausfüllen können- darunter sind, wie Ou weitzt,
nur wenig Rusnahmen."

Schlietzlich hat Larl Theodor von heigel (worauf mich hr. prof. L. Neu-
mann aufmerksam machte) in seinem „Ludwig I." (Leipzig 1872, 5. Z06—Z07)
ein Btück aus einem Briefe Rottmanns an den General von cheideck angeführt.
Ruf eine durch dieses Zitat veranlatzte Rnfrage bei Exzellenz von heigel, um
den Rufbewahrungsort dieses und etwaiger anderer Briefe Rottmanns an
cheideck zu erfahren, verwies der altgeehrte lRünchner historiograph auf den
Nachlatz cheidecks im Besitze des Gberstleutnants harlander zu lRünchen und
bedauerte lebhaft, „datz er jenen Brief nicht vollständig abgeschrieben habe."—
Rllein obwohl ich mich im Lpätjahr 1912 der Ourchsicht aller im harlanderschen
Besitz befindlichen handschriftenbündel des heideckschen Nachlasses (autzer der
„voIumontunL") unterzog, so konnte ich doch leider keine einzige Rorrespondenz
(nicht einmal die bei heigel teilweise abgedruckte) Rottmanns auffinden.

von zusammenfassenden biographischen Rrbeiten über Larl Rottmann
wäre als Zrühestes Schorns Rufsatz im Runstblatt von 1829 zu erwähnen, der

* sMne vollständige Ubschrift aller Vriefe Nottmann; in INaschinenschrift, auch der im Oruck oon
Grosze sehlenden Stücke und Teile und mit einigen handschriftlichen Notizen oon Nrautz, lag in Nrautz'
Nachlasz. Ich habe dieses ganze Lorpus der Universitätsbibliothek in heidelberg überwiesen.s

^ Wohl der historien- und Nildnismaler Paul Lmil Jacobs (1802—1866), der au; Gotha stammte, Schüler
von peter und Nobert Langer in Nlünchen war, nach verschiedenen Neisen in Ztalien, Nuszland und Griechenland,
seit etwa 1840 sich in seiner vaterstadt niederlietz, wo er es schlietzlich bis zum Gothaischen hofmaler und hofrat
brachte.
 
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