2. Larl Kottmann.
9
2. Carl Rottmann.
Oes Universitäts-Zeichenmeisters Zriedrich Nottmann zweiter Zohn war
dann Larl Unton Joseph Nottmann, der eigentliche held unseres Buches.
Oieser wurde noch in handschuhsheim geboren und dort am ll. Ianuar
l797^ getauft.
Oa die Kamilie sich tümmerlich durchbringen mutzte^, war Larl gezwungen,
seine Kugend in strenger Zurückgezogenheit zu leben. Lr soll als Unabe ein
sittiges, sanftes und verschüchtertes Uind gewesen sein, das bei den lärmenden
Zpielen der Ultersgenossen abseits stand. Uber auch von auffallenden Kähig-
teiten liesz sich keine Zpur wahrnehmen: weder in der Zchule — er besuchte
das heidelberger Gpmnasium —, wo er zwar durch die „Reinheit seiner tind-
lichen Zeele, die unumwundene Gffenheit seines Lharakters und die unbedingte
vertrauensvolle hingebung an die, welche er liebgewonnen" der Liebling aller
seiner Lehrer war, allein trotz allem Lifer und Kleitz immer in den letzten Bänten
der Rlasse satz^, erst recht aber nicht in künstlerischer Leziehung. Oa blieü er
hinter den fast gleichaltrigen Mitschülern im Unterricht seines Vaters, hinter
seinem Bruder Unton, vor allem aber hinter Uarl Kohr und Ernst Kries weit
zurück. Ls zeigt sich schon hier, wie seine Runst eben aus ganz anderen Trieben
geboren ward als die seiner UUtstrebendenü
Lr war teine naive Uünstlernatur, welche mit scharfen hellen Uugen, wie
das unverständige kleine Uind mit den händen tut, das was ihm in der Natur
gefällt und es freut, unbekümmert aufs Papier wirft- er schaute immer mit
' Jn der gesamten einschlägigen Literatur ist als Geburtsjahr fälschlich 1798 angegeben. Ullein der Uussah
Bagersdorfers über Larl Nottmann (1870) bezeichnet richtig den 11. Januar 1797 als Geburtstag. Uarl Gbser
hat das Geburtsdatum dann endgültig festgestellt, indem er die Uirchenbücher der katholischen Gemeinde des
Oorfes handschuhsheim nachschlagen liejz. Lr hat das Nesultat in seinem Uufsatz: „Zwei badische Mlitärbilder
von Unton Rottmann" in den „Tlkannheimer Geschichtsblättern" 1911 Nr. 6 Sp. 136ff. veröffentlicht und dann
auch veranlatzt, dah im Uegisterband (Bd. 56, S. 398) der „Ullgemeinen deutschen Biographie" diese und andere
vaten über die Kamilie Uottmann richtiggestellt worden sind.
" „Jn einer Eingabe vom 26. Vktober 1827 klagt Larls Mutter über die Oerzögerung der Lrbteilung des
geizigen Grotzvaters, die sie um so schmerzlicher empfinde, da sie 30 Zahre lang die gröhten Dpfer für ihren brotlos
gewordenen Gatten und für d!e Erziehung ihrer Uinder gebracht habe." (Lhrist.)
^ Uegnet S. 4.
i jvie zusammenfassende Uusstellung „heidelberger Maler der Uomantik" im Uurpfälzischen Museum, die
sogleich nach Nriegsbeschluh im Zrühjahr 1919 als die erste dieser 6rt romantischer veranstaltungen in veutsch-
land überhaupt eingerichtet war, suchte einen Schnitt durch die ganze Nunst dieser für heidelberg wichtigen und
vergessenen Zeit zu geben und hat bewiesen, wie neben der literarischen Nomantik am Neckar eine malerische Schule
rnit weithin tragender IVirkung bestanden hat. Jhr folgten, dem plane nach, in Einzelausstellungen bisher diese:
„Georg wilhelm Jssel, 1785—1870. Sonderausstellung seiner Ölskizzen aus den Zahren 1813—1818" (1920). —
„Georg Nugust wallis, Landschaftsmaler aus Schottland, ein Lntdecker des romantischen heidelberg, 1812—1817"
(1921). — „Bernhard Kries, ein heidelberger und Münchener Maler, 1820—1879" (1922). — „Oie Nomantiker-
familie Schmitt, ein Zahrhundert heidelberger Nunst" (1923). — „Earl Kohr, 1795—1818, und die Maler um ihn"
(1925). — „Ernst Kries, 1801—1833, Landschaftsmaler aus heidelberg" (1927). — von diesen veranstaltungen
sind aussührliche und reich illustrierte verzeichnisse erschienen. Nls zusammenfassende Lchilderung von Nunst
und Nultur in heidelberg ist dann Bd. 36 der Stätten der Nultur „heidelberg" von Nudolf Sillib und Narl Loh-
meger (Leipzig 1927) zu nennen.j
rrlaub. ltarl Rottmann.
S
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2. Carl Rottmann.
Oes Universitäts-Zeichenmeisters Zriedrich Nottmann zweiter Zohn war
dann Larl Unton Joseph Nottmann, der eigentliche held unseres Buches.
Oieser wurde noch in handschuhsheim geboren und dort am ll. Ianuar
l797^ getauft.
Oa die Kamilie sich tümmerlich durchbringen mutzte^, war Larl gezwungen,
seine Kugend in strenger Zurückgezogenheit zu leben. Lr soll als Unabe ein
sittiges, sanftes und verschüchtertes Uind gewesen sein, das bei den lärmenden
Zpielen der Ultersgenossen abseits stand. Uber auch von auffallenden Kähig-
teiten liesz sich keine Zpur wahrnehmen: weder in der Zchule — er besuchte
das heidelberger Gpmnasium —, wo er zwar durch die „Reinheit seiner tind-
lichen Zeele, die unumwundene Gffenheit seines Lharakters und die unbedingte
vertrauensvolle hingebung an die, welche er liebgewonnen" der Liebling aller
seiner Lehrer war, allein trotz allem Lifer und Kleitz immer in den letzten Bänten
der Rlasse satz^, erst recht aber nicht in künstlerischer Leziehung. Oa blieü er
hinter den fast gleichaltrigen Mitschülern im Unterricht seines Vaters, hinter
seinem Bruder Unton, vor allem aber hinter Uarl Kohr und Ernst Kries weit
zurück. Ls zeigt sich schon hier, wie seine Runst eben aus ganz anderen Trieben
geboren ward als die seiner UUtstrebendenü
Lr war teine naive Uünstlernatur, welche mit scharfen hellen Uugen, wie
das unverständige kleine Uind mit den händen tut, das was ihm in der Natur
gefällt und es freut, unbekümmert aufs Papier wirft- er schaute immer mit
' Jn der gesamten einschlägigen Literatur ist als Geburtsjahr fälschlich 1798 angegeben. Ullein der Uussah
Bagersdorfers über Larl Nottmann (1870) bezeichnet richtig den 11. Januar 1797 als Geburtstag. Uarl Gbser
hat das Geburtsdatum dann endgültig festgestellt, indem er die Uirchenbücher der katholischen Gemeinde des
Oorfes handschuhsheim nachschlagen liejz. Lr hat das Nesultat in seinem Uufsatz: „Zwei badische Mlitärbilder
von Unton Rottmann" in den „Tlkannheimer Geschichtsblättern" 1911 Nr. 6 Sp. 136ff. veröffentlicht und dann
auch veranlatzt, dah im Uegisterband (Bd. 56, S. 398) der „Ullgemeinen deutschen Biographie" diese und andere
vaten über die Kamilie Uottmann richtiggestellt worden sind.
" „Jn einer Eingabe vom 26. Vktober 1827 klagt Larls Mutter über die Oerzögerung der Lrbteilung des
geizigen Grotzvaters, die sie um so schmerzlicher empfinde, da sie 30 Zahre lang die gröhten Dpfer für ihren brotlos
gewordenen Gatten und für d!e Erziehung ihrer Uinder gebracht habe." (Lhrist.)
^ Uegnet S. 4.
i jvie zusammenfassende Uusstellung „heidelberger Maler der Uomantik" im Uurpfälzischen Museum, die
sogleich nach Nriegsbeschluh im Zrühjahr 1919 als die erste dieser 6rt romantischer veranstaltungen in veutsch-
land überhaupt eingerichtet war, suchte einen Schnitt durch die ganze Nunst dieser für heidelberg wichtigen und
vergessenen Zeit zu geben und hat bewiesen, wie neben der literarischen Nomantik am Neckar eine malerische Schule
rnit weithin tragender IVirkung bestanden hat. Jhr folgten, dem plane nach, in Einzelausstellungen bisher diese:
„Georg wilhelm Jssel, 1785—1870. Sonderausstellung seiner Ölskizzen aus den Zahren 1813—1818" (1920). —
„Georg Nugust wallis, Landschaftsmaler aus Schottland, ein Lntdecker des romantischen heidelberg, 1812—1817"
(1921). — „Bernhard Kries, ein heidelberger und Münchener Maler, 1820—1879" (1922). — „Oie Nomantiker-
familie Schmitt, ein Zahrhundert heidelberger Nunst" (1923). — „Earl Kohr, 1795—1818, und die Maler um ihn"
(1925). — „Ernst Kries, 1801—1833, Landschaftsmaler aus heidelberg" (1927). — von diesen veranstaltungen
sind aussührliche und reich illustrierte verzeichnisse erschienen. Nls zusammenfassende Lchilderung von Nunst
und Nultur in heidelberg ist dann Bd. 36 der Stätten der Nultur „heidelberg" von Nudolf Sillib und Narl Loh-
meger (Leipzig 1927) zu nennen.j
rrlaub. ltarl Rottmann.
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