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Peloponnesischer Krieg und 4. Jahrh.
m.
Die Bestimmung des Schlachtfeldes.
(Hierzu Scblachtenatlas Blatt 3, Kärtchen 5.)
Für die Bestimmung des Schlachtfeldes ergeben sich aus der
bisherigen Untersuchung folgende Erfordernisse: 1. das Schlachtfeld
ist 10 Stadien von Delion in Richtung auf den Paß von Milesi oder
Malakasa entfernt; 2. befindet es sich an einem Orte östlich von
einem Hügel, der den Blick nach Tanagra sperrt; 3. muß die
Front eine Richtung eingenommen haben, die eine Flankenbedrohung
der Böoter von Delion her ermöglicht; 4. wird eine Geländegestal-
tung erfordert, die in der Mitte auf etwa 800 m ebenes Land, dann
nach beiden Seiten zu Erdrisse aufweist. Und endlich 5. ist das
Schlachtfeld östlich der Grenze zwischen Boeotien und Attika ge-
legen. Es fragt sich, ob die bisherigen Lokalisierungen diesen Be-
dingungen entsprechen.
a) Leake.
Der Engländer Leake sagt (Travels S. 450), daß die athe-
nische Armee encamped among the hüls between Delium and
Oropus at a distance of ten Stades from the former. Da er an
dieser Stelle noch an der Identifikation vom heutigen Oropö mit dem
antiken Oropos festhält (s. S. 181), so kommen wir damit in die Gegend
zwischen Punkt 44 und 33 südöstlich Dilesi. Auf eine genauere
örtliche Festsetzung des Schlachtfeldes verzichtet er. Kennzeichnend
für den Mangel seiner Bestimmung ist besonders der Umstand, daß
er zur geographischen Bezeichnung Delions Strabos Angabe, es sei
30 Stadien von Aulis entfernt, übernimmt. Dabei entgeht ihm, daß
die wirkliche Entfernung von Aulis bis Delion fast 60 Stadien be-
trägt, daß man also danach Delion in der Gegend des heutigen
Dramesi suchen müßte, während er selbst ohne allen Zweifel an die
Talebene von Dilesi denkt. Ulrichs (Reisen 52) hat schon zur Genüge
auf diesen Widerspruch aufmerksam gemacht. Auch bei der Er-
wähnung des weiteren Verlaufes der Schlacht begnügt er sich unter
Anlehnung an Thukydides' Notizen damit, auf ein hügeliges Gelände
als den vermutlichen Ort des Kampfes hinzuweisen, macht aber
nirgends den Versuch die überlieferten Angaben mit der von ihm in
Vorschlag gebrachten Örtlichkeit in Einklang zu bringen.
Peloponnesischer Krieg und 4. Jahrh.
m.
Die Bestimmung des Schlachtfeldes.
(Hierzu Scblachtenatlas Blatt 3, Kärtchen 5.)
Für die Bestimmung des Schlachtfeldes ergeben sich aus der
bisherigen Untersuchung folgende Erfordernisse: 1. das Schlachtfeld
ist 10 Stadien von Delion in Richtung auf den Paß von Milesi oder
Malakasa entfernt; 2. befindet es sich an einem Orte östlich von
einem Hügel, der den Blick nach Tanagra sperrt; 3. muß die
Front eine Richtung eingenommen haben, die eine Flankenbedrohung
der Böoter von Delion her ermöglicht; 4. wird eine Geländegestal-
tung erfordert, die in der Mitte auf etwa 800 m ebenes Land, dann
nach beiden Seiten zu Erdrisse aufweist. Und endlich 5. ist das
Schlachtfeld östlich der Grenze zwischen Boeotien und Attika ge-
legen. Es fragt sich, ob die bisherigen Lokalisierungen diesen Be-
dingungen entsprechen.
a) Leake.
Der Engländer Leake sagt (Travels S. 450), daß die athe-
nische Armee encamped among the hüls between Delium and
Oropus at a distance of ten Stades from the former. Da er an
dieser Stelle noch an der Identifikation vom heutigen Oropö mit dem
antiken Oropos festhält (s. S. 181), so kommen wir damit in die Gegend
zwischen Punkt 44 und 33 südöstlich Dilesi. Auf eine genauere
örtliche Festsetzung des Schlachtfeldes verzichtet er. Kennzeichnend
für den Mangel seiner Bestimmung ist besonders der Umstand, daß
er zur geographischen Bezeichnung Delions Strabos Angabe, es sei
30 Stadien von Aulis entfernt, übernimmt. Dabei entgeht ihm, daß
die wirkliche Entfernung von Aulis bis Delion fast 60 Stadien be-
trägt, daß man also danach Delion in der Gegend des heutigen
Dramesi suchen müßte, während er selbst ohne allen Zweifel an die
Talebene von Dilesi denkt. Ulrichs (Reisen 52) hat schon zur Genüge
auf diesen Widerspruch aufmerksam gemacht. Auch bei der Er-
wähnung des weiteren Verlaufes der Schlacht begnügt er sich unter
Anlehnung an Thukydides' Notizen damit, auf ein hügeliges Gelände
als den vermutlichen Ort des Kampfes hinzuweisen, macht aber
nirgends den Versuch die überlieferten Angaben mit der von ihm in
Vorschlag gebrachten Örtlichkeit in Einklang zu bringen.