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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 49.1898-1899

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Schwindrazheim, Oskar: Führer
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https://doi.org/10.11588/diglit.7000#0045

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Führer,

37—39. Glasbildentwürfe von

Ein guter Führer zu sein ist nicht leicht. ilut
rücksichtslosem, kühnem Drauflosgehen auf bislang
unbetretenem Pfade, einerlei, ob er sicher, und ob er
Zum Ziele führen wird, ist nicht viel gethan! Da
heißt's erst einmal darauf sehen, ob die zu Führen-
den gut vorbereitet sind mit Allem, was nöthig, da
heißt's klar machen, daß nicht das bloße Pinter-
dreinlaufen den Bergsteiger inacht, da heißt's anderer-
seits Bergfexereien verhindern, da heißt's drauf Be-
dacht nehmen, daß der Weg für die Nachfolgenden
auch gangbar ist, daß die Brücke, die den Führer
über den Bach führte, nicht zerbricht, nachdem er
drüben, da heißt's Irrwege vermeiden, Felsstürze
und Wildbäche umgehen-u. f. f., es heißt eben

Augustin Pacher, München.

erkennen, was für Pflichten die Rolle eines „Führers"
mit sich bringt, es heißt erkennen, daß wir Aünstler
alle, und die Führer erst recht, Diener, verantwortungs-
volle Diener eines erhabenen Wesens sind, des Aunst-
geistes unseres deutschen Volkes — es heißt auch in
der Aunst im Gegensatz zum französischen »L’etat
c’est moi!« das deutsche Wort: „Der Fürst ist nur
der Diener seines Volkes I" hervorkehren!

pat man unser Aunstgewerbe auf das vor-
bereitet, was man von ihm verlangt, wenn es den
neuen Weg gehen will? pat man es zu selb-
ständiger Willenskraft erzogen? pat man kategorisch
von ihm verlangt, es solle selbst die Natur kennen
zu lernen suchen, statt sie durch anderer Leute Brille

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