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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Editor]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 49.1898-1899

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Kleine Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.7000#0084

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Kleine Nachrichten.

eingehend berichtet, Im weiteren Verlauf der Ver
Handlungen wurde dann mit Professor Hoffacker eine
Verständigung erreicht, wie die obenerwähnte Rauin-
gruppe — ähnlich wie dies für andere Sondergruppen
in's Auge gefaßt ist — in dem für Deutschland ver-
fügbaren Raum einzufügen sei.

Ueber die allgemeinen Umstände, unter welchen
das deutsche Aunsthandwerk in Paris untergebracht
werden soll, kann hier das Folgende mitgetheilt werden.

Die breite Vsplanacle ckes Invalids, welche sich
vom Seine-Strom bis zum Invalidendom erstreckt,
wird beiderseits mit einer Rette von dicht aneinander
gereihten Ausstellungshallen in Eisenkonstruktion über-
baut werden. Die der entstehenden Rkittelstraße zu-
gewandten Fagaden werden von verschiedenen fran-
zösischen Architekten dekoriert. Das Schema dieser
Ausstellungshallen ist dreifchiffig. Das Rkittelschiff
geht in der pöhe bis zum Glasoberlicht hinauf, die
beiden Seitenschiffe sind zweigeschoßig angelegt.
Deutschland ist das halbe Erdgeschoß einer solchen
lhallenabtheilung, ferner der Oberlichtrauin des be-
nachbarten eingeschoßigen Verbindungstraktes und
schließlich der ganze Emporenraum zugewiesen. Die
andere Hälfte des Erdgeschoßraumes gehört Amerika.
Rlan gewinnt bei Einsichtnah,ne der Pläne den Ein-
druck, daß der Platz in: Ganzen beschränkt, die
Rauingestaltung für ein künstlerisches Arrangement
ungünstig ist. Da aber andere Aulturstaaten unter
demselben Druck eines nivellirenden Schematismus
zu leiden haben, so wird man eben mit diesen wenig
erfreuliche,: Umständen rechnen müssen. Ungünstig

ist ferner die Thatsache, daß in diesen Räumen nicht

etwa nur das Runsthand-
werk, sondern ein nicht un-
wesentlicher Theil der In-
dustrie seinen Unterschlupf
finden muß. Die französische
Bezeichnung art mobilier
schließt eben auch die ganze
Aeramik, Glasfabrikation,
Papier, Bleistifte und dergl.
in sich.

Das Bestreben geht da-
hin, im Erdgeschoß als den,
wichtigeren und vornehmeren
Theil der Ausstellung, vor-
wiegend das Uunsthandwerk
in guten Raumbildungen vor-
zuführen, während die llla-
>02. Vorhang,,a,.er terialgruppen und Ulaffen-

"U- Bronze. Entwurf von artikel auf die Empore ver-

XrikSÄ wiesen werden. Einen be-

werkstätten", München. VVrZUgteN Platz nimmt die

,03. Glasschränkchen aus den „vereinigten Werkstätten";

Entwurf von Rich. Riemerfchmid, München.

! keramische Ausstellung ein, inden: den kgl. Porzellan-
manufakturen von Preußen und Sachsen der oben
genannte eingeschoßige Verbindungsraum überlassen
worden ist.

Bei der Berathung im engeren Areis gelangte
man zu dem Vorschlag, die große Freitreppe, welche,
den Raum des Rttttelschiffs ungünstig beschränkend,
zweiarmig nach der Empore führt, aufzugeben und
statt derselben in den Ecken der Emporenanlage
zwei Einzeltreppen anzulegen, piedurch würde eine
günstigere Beleuchtung auch der in der Pauptaxe
j gelegenen parthie unter der Empore erzielt werden;
Geheimrath Richter erklärte sich damit einver-
standen, daß eben dort ein vom bayerischen Aunst-
gewerbe zu schaffender repräsentativer Rkittelraum
eingelegt werde, welchem sich beiderseits besonders
auszubildende kleinere Raumabtheilungen angliedern

!<»»c> und ß<>ndn>?rk 49 Zobrg ßeft 2.

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