Südamerikanische Spitzen.
und einer Vielseitigkeit, die von der kunstvollen Ge-
schicklichkeit der Arbeiter beredtes Zeugniß ablegt. So
befand sich z. B. eine ca. {0 21teter lange Spitze
unter den ausgestellten Gegenständen, welche aus
ca. fOO Sternen bestand, von denen jeder ein anderes
Muster zeigte. Der ausgestellte Fächer war geradezu
ein Kunstwerk zu neuneu, und es erschien daher be-
greiflich, daß sich schon während der Ausstellung
eine größere Anzahl Kaufsliebhaber gefunden hat.
Konsul Körte dürfte der Erste sein, welcher der-
artige schöne und geradezu kunstvolle Arbeiten aus
dem fernen Süd-Amerika dem hiesigen Publikum vor
Augen führte, und es ist nur zu bedauern, daß die
von demselben daselbst in Auftrag gegebenen größeren
Arbeiten, wie Spitzenschirme, Brautschleier, Spitzen-
kleid u. s. w., nicht mehr zur heurigen Ausstellung
fertig und somit den Besuchern derselben nicht mehr
gezeigt werden konnten.
Es dürfte die Leser und besonders auch die
Leserinnen unserer Zeitschrift interessiren, in welcher
Technik die besprochenen Spitzen angefertigt sind.
Sofort erkennen wir deren spanische Herkunft, da
die Spitzen wie die spanischen aus einzelnen Kreisen,
Halbkreisen und halben, durch die kleine Axe ge-
schnittenen Ellipsen bestehen ft; diese Einzelformen
werden dann durch Zneinanderkettung verbunden.
Die Spitzen sind Nadelarbeit, unterscheiden sich aber
wesentlich von ihren französischen, italienischen und
niederländischen Schwestern. Das Gerippe einer jeden
Kreisform besteht aus radial gezogenen Fäden, die
sich natürlich alle im Mittelpunkt des Kreises treffen.
Da diese gezogenen Fäden an der Peripherie nur
etwa p/2—2 mm von einander entfernt sind, so häufen
sich, bei einem Durchmesser von 5 cm und darüber,
den die größeren dieser Formen besitzen, diese vielen
Fäden im Mittelpunkt zu einer sehr kompakten Er-
höhung. Alle Fadenradien hängen zusammen und
1) Linen großen Schatz spanischer Spitzen besitzt das
Rapuzinerkloster in Klausen in Tirol.
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;I7. Südamerikanisches Sxitzentaschentuch (Lcke); natürl. Größe.
und einer Vielseitigkeit, die von der kunstvollen Ge-
schicklichkeit der Arbeiter beredtes Zeugniß ablegt. So
befand sich z. B. eine ca. {0 21teter lange Spitze
unter den ausgestellten Gegenständen, welche aus
ca. fOO Sternen bestand, von denen jeder ein anderes
Muster zeigte. Der ausgestellte Fächer war geradezu
ein Kunstwerk zu neuneu, und es erschien daher be-
greiflich, daß sich schon während der Ausstellung
eine größere Anzahl Kaufsliebhaber gefunden hat.
Konsul Körte dürfte der Erste sein, welcher der-
artige schöne und geradezu kunstvolle Arbeiten aus
dem fernen Süd-Amerika dem hiesigen Publikum vor
Augen führte, und es ist nur zu bedauern, daß die
von demselben daselbst in Auftrag gegebenen größeren
Arbeiten, wie Spitzenschirme, Brautschleier, Spitzen-
kleid u. s. w., nicht mehr zur heurigen Ausstellung
fertig und somit den Besuchern derselben nicht mehr
gezeigt werden konnten.
Es dürfte die Leser und besonders auch die
Leserinnen unserer Zeitschrift interessiren, in welcher
Technik die besprochenen Spitzen angefertigt sind.
Sofort erkennen wir deren spanische Herkunft, da
die Spitzen wie die spanischen aus einzelnen Kreisen,
Halbkreisen und halben, durch die kleine Axe ge-
schnittenen Ellipsen bestehen ft; diese Einzelformen
werden dann durch Zneinanderkettung verbunden.
Die Spitzen sind Nadelarbeit, unterscheiden sich aber
wesentlich von ihren französischen, italienischen und
niederländischen Schwestern. Das Gerippe einer jeden
Kreisform besteht aus radial gezogenen Fäden, die
sich natürlich alle im Mittelpunkt des Kreises treffen.
Da diese gezogenen Fäden an der Peripherie nur
etwa p/2—2 mm von einander entfernt sind, so häufen
sich, bei einem Durchmesser von 5 cm und darüber,
den die größeren dieser Formen besitzen, diese vielen
Fäden im Mittelpunkt zu einer sehr kompakten Er-
höhung. Alle Fadenradien hängen zusammen und
1) Linen großen Schatz spanischer Spitzen besitzt das
Rapuzinerkloster in Klausen in Tirol.
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;I7. Südamerikanisches Sxitzentaschentuch (Lcke); natürl. Größe.