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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 49.1898-1899

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Kleine Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.7000#0245

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Kleine Nachrichten.

B. S & C°

3(8. Skizze von p. Bür cf, München.

Weibclschildern ic. im Canbesmufeum
zu deponiren. Ebenso hat der Gemeinde-
rath von Lenzburg dem Museum
eine Anzahl panuer aus dem s6. bis
\9- chahrh., sowie die alten Gerichts-
insignien der Stabt übergeben. Die
Stadtbibliothek Winterthur sandte
als Depositum zwei seltene Bogen-
schützenschilde aus dem \5. f)ahrh.,
wovon der eine mit dein Wappen des
5t. Georgenbundes und der Stadt
Winterthur, der andere mit einem un
bekannten Familienwappen. Diese Bei-
spiele dürften auch andereAorporationen
ermutigen, ein Aehnliches zu thun.

Wenn sich die Vermehrung der 5amm-
lungen so intensiv fortsetzt, so dürste das
Museum bis ea. zum Ifahre fst06 auch
noch den bisher vom Gewerbemuseum
und der Aunstgewerbeschule benützten
Flügel des Gebäudes benöthigen und
müßten dann letztere beiden in einem
neuen Gebäude untergebracht werden.

m

Kunstgewerbliches ans Wien. Mehr als man
bei der etwas rückständigen aber nunmehr rasch
nachholenden Entwickelung der hiesigen Aunstver-

B. S. & Ci

3(9. Skizze aus Ratteilberg am In» von p, Bürck.

hältnisse erwarten durfte, dringt das kunstgewerbliche
und dekorative Element auf den neuen Ausstellungen
der Sezession und des Aünstlerhaufes in den Vorder-
grund. Der kleine Aunfttempel auf der Wienzeile
ist wieder vollständig neu eingekleidet worden, wobei
der starke Schaffensdrang von Glbrich, kfoffmann,
Moser und Engelhart sich ungehindert entfalten
konnte. Wie man im Einzelnen auch über den
dauernden Werth dieser, für einen gegebenen Anlaß
erzeugten Arbeiten denken mag, sie enthalten Au
regung, Frische uud Gestaltungstrieb in genügendem
Maaße, um manches Gute und Tüchtige an den
Tag zu fördern. Indern die Sezesfionisten immer
neue Arrangements machen, schnell das alte nieder-
reißen und wieder etwas ganz anderes ausbauen,
wirken ihre Sachen nicht langweilig, sondern regen
auch die Beschauer zum Nachdenken und Nach-
empfinden an. Das ist nützlich und dem Ganzen
förderlich; denn etwas Gutes kommt stets dabei
heraus, wenn man darauf los probirt. Bei dieser
letzten Probe kann man von vielen: Guten sprechen.
So hat Mlbrich den Mittelraum — für eine recht
mäßige Summe, ca. 600 fl. — iu eine Art Triumph-
halle verwandelt, deren weiß-gold-grüne, durchwegs
lichte Farbengebung den Lintretenden sofort in eine
richtige Stimmung bringt, um den Löwenwagen mit
dein Marc Anton (von Straffer) zu genießen, eine
plastische Leistung, auf die ich an dieser Stelle nicht

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