Die £t. Bennokirche in München.
383. St. Bennokirche; Marienaltar, von Architekt L. Rom eis und Bildhauer Balthasar Schmitt;
Gitter von D. Buß m a n n, München.
ein sinnvoller Hinweis — die ITHttelfigur erglänzt. —
2luf gleicher Stufe der Vollendung steht auch der
zwischen den Triforien der rechten Langhauswand
angebrachte Lrucifixus, ein Rleisterwerk ebensowohl
in Bezug aus die plastische, wie auf die farbige Be-
handlung (Abb. 39 0- Endlich fertigte Balthasar
Schmitt Biodelle zu der Ausschmückung der Glocken
(s. Abb. 383—390).
Auch die Aanzel (Abb. 393) gehört zu den
künstlerischen Aleinodien der Airche. Es ist ein sechs-
seitiger Säulenbau aus farbigem Marmor. Auf den
vorspringenden Ecken des graugelben einfachen Sockels
ruhen streng ftilisirte Löwen aus rothem Marmor,
deren breite Rücken nach Art lontbardifcher Airchen-
portale Säulchen tragen; diese bestehen aus einem
breccienartigen, in gelb, roth, grau, weiß gentischten
Marmor, der auch in den Pfcilerchen der Aanzel-
brüstung wiederkehrt. Die übrigen Architekturtheile
sind mit Ausnahme der hellgelben Aapitelle aus
Hellem, röthlichgelbem Stein. Alle glatten Flächen
sind glänzend polirt; nur die Ornamente sind matt
geblieben, haben aber durch einfache Glättung ein-
zeliter Rauten, sowie durch Vergoldung bestimmter
Linien reicheres Leben erhalten, das in den — von
p. lVadere modellirten, von E. Leyrcr gegossenen
Bronzereliefs der vier dem Schiff zugekehrten Seiten
der Brüstung die höchste Steigerung erfahren hat. —
Aehnlicher Art ist auch das Taufbecken, nach den
Modellen von Pruska in grauem und gelbein
Marmor ausgeführt (Abb. 39^); ihrer Bedeutung
entsprechend beschränken sich dann die Meihbecken
aus noch einfachere Formen.
Einen ziemlichen Antheil an der dekorativen
Ausstattung der Airche hat auch das Holz; bei den
größeren Arbeiten — Grgelgehäufe, Lhorstühlen,
Beichtstühlen — war die Phantasie des Aünstlers viel-
fach ganz auf sich selbst angewiesen, da die aus den
vorhandenen Resten alter Zeit zu entnehmenden
Motive sich nur schwer mit den heutigen Bedürfnissen
in Einklang bringen ließen. Am besten ist dies ge-
lungen bei dem Mrgelgehäuse (ausgeführt von Steiner
in Bruck), das in seiner Ausstattung durch Gold und
260
383. St. Bennokirche; Marienaltar, von Architekt L. Rom eis und Bildhauer Balthasar Schmitt;
Gitter von D. Buß m a n n, München.
ein sinnvoller Hinweis — die ITHttelfigur erglänzt. —
2luf gleicher Stufe der Vollendung steht auch der
zwischen den Triforien der rechten Langhauswand
angebrachte Lrucifixus, ein Rleisterwerk ebensowohl
in Bezug aus die plastische, wie auf die farbige Be-
handlung (Abb. 39 0- Endlich fertigte Balthasar
Schmitt Biodelle zu der Ausschmückung der Glocken
(s. Abb. 383—390).
Auch die Aanzel (Abb. 393) gehört zu den
künstlerischen Aleinodien der Airche. Es ist ein sechs-
seitiger Säulenbau aus farbigem Marmor. Auf den
vorspringenden Ecken des graugelben einfachen Sockels
ruhen streng ftilisirte Löwen aus rothem Marmor,
deren breite Rücken nach Art lontbardifcher Airchen-
portale Säulchen tragen; diese bestehen aus einem
breccienartigen, in gelb, roth, grau, weiß gentischten
Marmor, der auch in den Pfcilerchen der Aanzel-
brüstung wiederkehrt. Die übrigen Architekturtheile
sind mit Ausnahme der hellgelben Aapitelle aus
Hellem, röthlichgelbem Stein. Alle glatten Flächen
sind glänzend polirt; nur die Ornamente sind matt
geblieben, haben aber durch einfache Glättung ein-
zeliter Rauten, sowie durch Vergoldung bestimmter
Linien reicheres Leben erhalten, das in den — von
p. lVadere modellirten, von E. Leyrcr gegossenen
Bronzereliefs der vier dem Schiff zugekehrten Seiten
der Brüstung die höchste Steigerung erfahren hat. —
Aehnlicher Art ist auch das Taufbecken, nach den
Modellen von Pruska in grauem und gelbein
Marmor ausgeführt (Abb. 39^); ihrer Bedeutung
entsprechend beschränken sich dann die Meihbecken
aus noch einfachere Formen.
Einen ziemlichen Antheil an der dekorativen
Ausstattung der Airche hat auch das Holz; bei den
größeren Arbeiten — Grgelgehäufe, Lhorstühlen,
Beichtstühlen — war die Phantasie des Aünstlers viel-
fach ganz auf sich selbst angewiesen, da die aus den
vorhandenen Resten alter Zeit zu entnehmenden
Motive sich nur schwer mit den heutigen Bedürfnissen
in Einklang bringen ließen. Am besten ist dies ge-
lungen bei dem Mrgelgehäuse (ausgeführt von Steiner
in Bruck), das in seiner Ausstattung durch Gold und
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