Die St. Beniiokirche in München.
Farbe lebhaft an die Darstel-
lungen tektonischer Gebilde in
romanischen Miniaturmalereien
erinnert, — sowie bei den un
gemein mannigfaltig behandelten
Wangen der Airchenbänke mit
ihren Fabelgeschöpfen und dem
flachgeschnittenen Ornament
(Schnitzarbeit von Bildhauer
Schildhorn). Bei den letzt-
genannten Arbeiten geräth in-
dessen initunter die korrekte,
saubere Technik unserer
Tage in einen nicht ganz
gelösten Widerspruch mit
dem ursprünglich für eine
unbeholfenere Technik
erfundenen romanischen
Ornament, eine Be-
obachtung, die man auch
bei der Betrachtung
der Ornamente an der
Aanzel und an den
Thürflügeln nicht ganz
abweisen kann.
Ganz im Gegensatz dazu
bewahret: die Schtniedearbeiten,
besonders in den zahlreichen,
stets variirten Thürbeschlägen,
ihren stilistischen Charakter; der
Bortheil der reinen Landarbeit
tritt hier klar zu Tage. Während
von dem, was die Maschine bei
den Holzarbeiten heutzutage leistet,
imntct ein beträchtlicher Best
wahrnehmbar bleibt, der somit
die ganze Erscheinung wesent
lich beeinflußt, sie in's
Moderne hinüberzieht,
kann die ntaschittelle
Vorarbeit bei Schmiede-
werken hinter der Land-
arbeit so völlig ver-
schwinden, daß sie auch
nicht mehr geahnt wird.
Die Hammerarbeit hat
ja wohl auch Verände-
rungen erlitten; aber
sie sind kein Hinderniß,
wenn es gilt, die derbe
385—390. St. Bennokirche in München. kjauptglocke.
Entwurf von Architekt £. Rom eis, Modelle von Bildhauer
Balih. Schmitt, Guß von Ulrich Kortler, München.
262
Farbe lebhaft an die Darstel-
lungen tektonischer Gebilde in
romanischen Miniaturmalereien
erinnert, — sowie bei den un
gemein mannigfaltig behandelten
Wangen der Airchenbänke mit
ihren Fabelgeschöpfen und dem
flachgeschnittenen Ornament
(Schnitzarbeit von Bildhauer
Schildhorn). Bei den letzt-
genannten Arbeiten geräth in-
dessen initunter die korrekte,
saubere Technik unserer
Tage in einen nicht ganz
gelösten Widerspruch mit
dem ursprünglich für eine
unbeholfenere Technik
erfundenen romanischen
Ornament, eine Be-
obachtung, die man auch
bei der Betrachtung
der Ornamente an der
Aanzel und an den
Thürflügeln nicht ganz
abweisen kann.
Ganz im Gegensatz dazu
bewahret: die Schtniedearbeiten,
besonders in den zahlreichen,
stets variirten Thürbeschlägen,
ihren stilistischen Charakter; der
Bortheil der reinen Landarbeit
tritt hier klar zu Tage. Während
von dem, was die Maschine bei
den Holzarbeiten heutzutage leistet,
imntct ein beträchtlicher Best
wahrnehmbar bleibt, der somit
die ganze Erscheinung wesent
lich beeinflußt, sie in's
Moderne hinüberzieht,
kann die ntaschittelle
Vorarbeit bei Schmiede-
werken hinter der Land-
arbeit so völlig ver-
schwinden, daß sie auch
nicht mehr geahnt wird.
Die Hammerarbeit hat
ja wohl auch Verände-
rungen erlitten; aber
sie sind kein Hinderniß,
wenn es gilt, die derbe
385—390. St. Bennokirche in München. kjauptglocke.
Entwurf von Architekt £. Rom eis, Modelle von Bildhauer
Balih. Schmitt, Guß von Ulrich Kortler, München.
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