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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 49.1898-1899

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Hagen, L.: Von der Berliner Ausstellung
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https://doi.org/10.11588/diglit.7000#0324

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HHZ. Bildeinfassnng von Maximilian Dasio, München,
c/g der wirkt. Größe.)

undeutlich zu werden. Ein Rissen (Abb. ^^0)
gibt ein Löwenzahnmotiv; die Blattforinen
aus grünem Tuch sind auf weißen Grund
applizirt; die Blüthen sind stumpfgelb, die
Samen-„Lichter" weißlich-grau gehalten; braun-
graue Seidenschnur bildet die Umrandung und
verschärft den stilisirten Charakter der Zeichnung.
Die Randfranse besteht aus gefchlitzteu gelb-
lichen Tuchstreifen. — Das Wasserrosenmuster
eines andern Ristens (Abb.H-V) ist auf blauen:
Tuchgrund befestigt und in der Farbengebung
der Natur angepaßt; doch gelangen auch hier
durchaus ruhige Töne zur Verwendung, die
nur wie eine Erinnerung aus der Natur-
beobachtung wirken. Der Hauptreiz der Farben
stellung liegt in dem gut geschulten Gefühl für
das Gewicht der Farbe. Es gelangt nie eine
solche zur Verwendung, die aus dein Rahmen
herausfällt oder die anderen Farben erdrückt.
Die feinen Schnörkellinien, welche den Grund
dieses Aistens beleben, bestehen aus mattblauer
Seidenschnur. Dieser Entwurf wurde auch in
einer von Frau Dernburg auf Grund der
koptischen Gräberfunde neubelebten Gobelin-
technik ausgeführt. Alan bespannt einen
Rahmen mit dichten: Reihen von Haufschnur,
überträgt den Riß der Zeichnung daraus und
arbeitet in: Stopfstich. Die Arbeit ist der
Scherrebecker Weberei nicht unähnlich, stellt
aber viel höhere Ansprüche an die künst-
lerische Schulung der Arbeiterin. Die farbige
Vorlage wird nicht, wie bei den Scherrebecker
Arbeiten unnüttelbar hinter dem Rahinen
 
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