Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 49.1898-1899

DOI Artikel:
Kleine Nachrichten
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.7000#0329

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Kleine Nachrichten.

^waschbarer Rattunstoff (aus Java), „Batck-Sarrong"
genannt, ist in allen fünf Stadien der Herstellung
ausgestellt, von der Eintheilung der Fläche in Felder
zur Aufnahme der Zeichnung bis zur Deckung mit
der Wachsmasse, der Färbung, dem Loslöscn des
Deckwachses und der fertigen Rlusterung in Braun
und Blau: ein prächtiges und lehrreiches Stück kunst-
gewerblicher Arbeit.

Neben japanischen und chinesischen Dekorations-
mustern hat auch ein Theil der Theatergarderobe
(Tücher, Decken, Schlafröcke) des Schlosses Felsberg,
in schönen Exemplaren graziösen Blumenflors der
Rokoko-Zeit, herhalten müssen.

Auch aus der bei Versailles von dem Elsässer
Gberkampf gegründeten Fabrik (die den technischen
Höhepunkt bezeichnet) ist ein schönes, aus den achtziger
Zähren des vorigen Jahrhunderts stammendes Stück
»Toile de Jouy« beigesteuert worden.

Das beginnende neunzehnte Jahrhundert ver-
suchte in peinlicher Genauigkeit mit der Winiatur
malerci und dem Rupferstich zu wetteifern, wie die
auf Sammt gedruckte Ropic eines Greuze'schen Ge-
mäldes auf dem Deckel einer Schnupftabaksdose oder
die mit mythologischen Figürchen bedruckte Atlas-
schärpe zeigt.

Aus der „Biedermeierzeit" stammt eine klein-
bemusterte Alt-Wiener Damentoilette aus dunkel-
grünem, mit bunten Rosen bedrucktem Baregestoff.

Den Beschluß der Ausstellung bilden die be-
kannten guten englischen und französischen Erzeug-
nisse der neuesten Zeit.

ie Betheiligung Deutschlands an der Pariser
Weltausstellung wird voraussichtlich ziemlich
lückenhaft fein, zumal sich große Zndustriebezirke,

z. B. diejenigen Rhein-
lands, zurückhalten; bei
der Rleinkunst, bezw. dem
Runstgcwerbe, hat speziell
der von der Ausstellungs-
leitung aufgestellte Grund-
satz der Scheidung nach
Fachgruppen dämpfend
auf die ohnehin nicht
große Betheiligungslust
gewirkt. Nach mancherlei
Rümpfen ist es zwar ge-
lungen, eine den Wünschen
des Runstgewerbes einigermaaßen entsprechende
Lösung zu finden, indenr wenigstens ein größerer
Theil dieses Gebietes zu einer einheitlichen Gruppe
zusammengefaßt werden konnte; aber die rechte
Freudigkeit will nicht aufkonmien, zumal das
Reichskommissariat sich gewissen Forderungen gegen-
über direkt ablehnend verhält. Wan erinnert sich der
Denkschrift, welche iin Jahre s8fl3 seitens des Ver-
bandes der deutschen Runstgewerbevereine ausge-
arbeitet und den: Reichsamt des Innern unter-
breitet wurde (vgl. „Zeitschr. d. bayer. Runstgew.-
Vereins", 1,896, kunstgew. Rundschau S. \5), und
welche, auf den Erfahrungen der Ehicago-Ausstellung
fußend, eine Reihe von Forderungen aufstellte; darnach
sollte für Versandt, Versicherung, Vertretung, Aufsicht,
Reinigung, Nachtwachen, Ristenverwahrung u. Aehnl.
das Reichskommissariat die Deckung übernehmen, weil
hierdurch allein eine Schädigung der Aussteller durch
unvorhergesehene Forderungen hintangehalten werdeir
kann. Gegen all diese, von der Erfahrung als
dringlich befürworteten Forderungen verhält sich das
Reichskommissariat direkt ablehnend. —

EX LrlBR-
• Y\-p\ •

BAVR-
 
Annotationen