DEKORATIVE MALEREI IM RAUME DER BERUFSGENOSSENSCH. • ENTW. E. HETSCH
edelten Kunsthandwerks, ging zugrunde als die zweck-
mäßige, einfache Buchdruckerei erfunden wurde, die
von so großer sozialer Bedeutung war und soviel
Qualität und Qualitätssinn zerstörte. Qualität ist ge-
bunden an eine Gesellschaft, die ihrerseits selbst wieder
ein Luxus der Geschichte ist, eine ganz unverständ-
liche Sondererscheinung in der sonst zweckmäßigen
Biologie des Menschengeschlechtes.
Die Gesellschaft ist eine Elite von kollektivistischer
Einheitlichkeit und Abgeschlossenheit. Der einzelne
geht auf in der Gesamtheit, die durch dieselben Ge-
danken, denselben Pulsschlag verbunden ist. Ganz
unbewußt will und tut jeder nur das, was den Ge-
sellschaftsorganismus in seiner verfeinerten Struktur
fördert und in seiner Qualität veredelt. Subjektivi-
stischer Eigenwille zerstört die Einheit eines solchen
Gesellschaftskörpers und schädigt den Fruchtboden
für hochwertige, künstlerische Arbeit.
Auch heute wird viel von dem neuen Kollektivis-
mus der Gesellschaft geredet und es scheint, als drängte
die Tendenz der Massen auf neue Bindungen und
Formen hin und als hinge der intensive Stilwille des
Kunsthandwerks mit dieser Strukturveränderung der
Gesellschaft zusammen. Es wäre aber ein großer Irr-
tum, den neuen Kollektivismus der Massen jenem
Kollektivismus früherer Gesellschaftsschichten gleich-
zusetzen, der dem Kunsthandwerk seine Form ge-
geben und Qualität erzeugt hat, denn der heutige
Kollektivismus ist eine kasernierte, uniformierte, dik-
tierte Einförmigkeit des Lebens, ohne Gesicht und
ohne individuelle Intelligenz, während zur Distinktion
einer Gesellschaft vor allem die Kontrolle der Intelli-
genz gehört. Intelligenz ist sublimierte Sinnlichkeit,
ist Sensibilität für Form und Materie, ist Kritik und
differenziertes Urteil, ist Organ für Qualität. Der
Kollektivismus der Massen ist stumpf und ausge-
113
edelten Kunsthandwerks, ging zugrunde als die zweck-
mäßige, einfache Buchdruckerei erfunden wurde, die
von so großer sozialer Bedeutung war und soviel
Qualität und Qualitätssinn zerstörte. Qualität ist ge-
bunden an eine Gesellschaft, die ihrerseits selbst wieder
ein Luxus der Geschichte ist, eine ganz unverständ-
liche Sondererscheinung in der sonst zweckmäßigen
Biologie des Menschengeschlechtes.
Die Gesellschaft ist eine Elite von kollektivistischer
Einheitlichkeit und Abgeschlossenheit. Der einzelne
geht auf in der Gesamtheit, die durch dieselben Ge-
danken, denselben Pulsschlag verbunden ist. Ganz
unbewußt will und tut jeder nur das, was den Ge-
sellschaftsorganismus in seiner verfeinerten Struktur
fördert und in seiner Qualität veredelt. Subjektivi-
stischer Eigenwille zerstört die Einheit eines solchen
Gesellschaftskörpers und schädigt den Fruchtboden
für hochwertige, künstlerische Arbeit.
Auch heute wird viel von dem neuen Kollektivis-
mus der Gesellschaft geredet und es scheint, als drängte
die Tendenz der Massen auf neue Bindungen und
Formen hin und als hinge der intensive Stilwille des
Kunsthandwerks mit dieser Strukturveränderung der
Gesellschaft zusammen. Es wäre aber ein großer Irr-
tum, den neuen Kollektivismus der Massen jenem
Kollektivismus früherer Gesellschaftsschichten gleich-
zusetzen, der dem Kunsthandwerk seine Form ge-
geben und Qualität erzeugt hat, denn der heutige
Kollektivismus ist eine kasernierte, uniformierte, dik-
tierte Einförmigkeit des Lebens, ohne Gesicht und
ohne individuelle Intelligenz, während zur Distinktion
einer Gesellschaft vor allem die Kontrolle der Intelli-
genz gehört. Intelligenz ist sublimierte Sinnlichkeit,
ist Sensibilität für Form und Materie, ist Kritik und
differenziertes Urteil, ist Organ für Qualität. Der
Kollektivismus der Massen ist stumpf und ausge-
113