Sitzmöbel, Schreibtische und Kredenzen auch künstle-
risch im allgemeinen besser ausfallen.
Das dritte Musterhaus, das Lechner und Norkauer
entworfen haben, ist in vieler Hinsicht Experiment.
Der führende Architekt, Theo Lechner, steht durch-
aus nicht in dem Ruf, zu den extremen Modernisten
zu gehören. Man kennt sehr gediegene, sogar dem
Klassischen angenäherte Bauten von ihm. Wenn er es
in seinem Ausstellungshaus unternommen hat, sich
mit dem Bauhaus und der Corbusier-Richtung ausein-
anderzusetzen, so geschieht das nicht, um einer Welt-
mode nachzurennen, sondern um ernst zu prüfen, was
denn von dem ganzen Zauber im tieferen, künstlerischen
Sinn brauchbar und möglicherweise von Dauer sein
könne. Zum Stil gehört es, daß technisch Neues ge-
zeigt wird. Das geschieht auch. Man beobachtet da
und dort ein neues Bauverfahren. Im ganzen aber drängt
sich das Technische nicht vor. Es ist keine Wohn-
maschine, sondern noch immer ein Bau. Von der so-
genannten Gasröhrenromantik ist Lechners bauliche
Phantasie noch nicht angegriffen. Auch so billige
Kunststücke wie das Abrunden von Ecken oder das
Übereckstellen von Fenstern, in denen man anderwärts
der Weisheit letzten Schluß zu sehen meint, werden
nicht zum besten gegeben. Die Fenster sind von nor-
malem, etwas bäuerlichem Format — mit Ausnahme
GLASFABRIK THERESIENTAL • GLASVASE
134
risch im allgemeinen besser ausfallen.
Das dritte Musterhaus, das Lechner und Norkauer
entworfen haben, ist in vieler Hinsicht Experiment.
Der führende Architekt, Theo Lechner, steht durch-
aus nicht in dem Ruf, zu den extremen Modernisten
zu gehören. Man kennt sehr gediegene, sogar dem
Klassischen angenäherte Bauten von ihm. Wenn er es
in seinem Ausstellungshaus unternommen hat, sich
mit dem Bauhaus und der Corbusier-Richtung ausein-
anderzusetzen, so geschieht das nicht, um einer Welt-
mode nachzurennen, sondern um ernst zu prüfen, was
denn von dem ganzen Zauber im tieferen, künstlerischen
Sinn brauchbar und möglicherweise von Dauer sein
könne. Zum Stil gehört es, daß technisch Neues ge-
zeigt wird. Das geschieht auch. Man beobachtet da
und dort ein neues Bauverfahren. Im ganzen aber drängt
sich das Technische nicht vor. Es ist keine Wohn-
maschine, sondern noch immer ein Bau. Von der so-
genannten Gasröhrenromantik ist Lechners bauliche
Phantasie noch nicht angegriffen. Auch so billige
Kunststücke wie das Abrunden von Ecken oder das
Übereckstellen von Fenstern, in denen man anderwärts
der Weisheit letzten Schluß zu sehen meint, werden
nicht zum besten gegeben. Die Fenster sind von nor-
malem, etwas bäuerlichem Format — mit Ausnahme
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