Ausstellung als vollkommen gesichert angesehen werden
kann, wenn auch die formale Beschlufifassung der Reichs-
regierung noch nicht möglich geworden ist. Riezler weist
darauf hin, dafi der Idee der Ausstellung, die sich in dem
Namen »Die Neue Zeit« ausprägt, der gewaltige Glaube
zugrunde liegt, dafi wir an der Schwelle eines ganz neuen
Zeitalters stehen. Aufgabe der Ausstellung muß es sein,
vor allem das Entstehende zu zeigen. Eine wichtige Rolle
muß daher auch die Technik einnehmen, es muß versucht
werden, ihre lebendige Bedeutung auszuweisen. Nidit
das Schaubare soll der Endzweck der Ausstellung sein,
sondern das Schaubare soll Mittler des Erlebnisses der
»neuen Zeit« sein. Zum Schluß weist Riezler darauf hin.
dafi auch das Kunstgewerbe nicht fehlen darf im Zu-
sammenhang mit dem modernen Lebensgefühl und dem
modernen Luxus. •
Film und Foto. Die Idee zu der Stuttgarter Ausstellung
»Film und Foto« ist auch vom Folkwang Museum Essen
übernommen worden, das eine ähnliche Ausstellung in
den Monaten Januar und Februar durchführen wird. Eine
Reihe anderer deutscher Städte hat sidi bereit erklärt.
das Stuttgarter Filmprogramm gleichzeitig und später
auch das Fotomaterial vorzuführen. Die Stuttgarter Aus-
stellung wird voraussichtlich Anfang Mai eröffnet.
•
Werkbund-Ausstellung Breslau 1929. Die Vorbereitung
der Hallen ist soweit vorgeschritten, daß für die meisten
Gruppenleiter eine Oberlicht über das vorhandene Ma-
terial möglich ist. Damit sind für den Aufbau in den
Hallen die wesentlichen Unterlagen geschaffen. Im Laufe
des Januar werden die verschiedenen Aufbauvorschläge
durch den Arbeitsausschusi überprüft und einander ange-
paßt werden. Der Aufbau selblt erfolgt in vollkommen
einheitlicher Weise. In der historischen Abteilung soll ein
kurzer Abriß der Wohnform gezeigt werden. Dieser Ab-
teilung ist angegliedert eine Länderschau, die einen Über-
blick über das praktisch im Kleinwohnungsbau Erreichte
in den verschiedenen Ländern geben soll. Das Material
wird sowohl durch behördlkhe Stellen als durch persön-
liche Beziehungen zusammengebracht und dürfte Ge-
legenheit geben, interessante Vergleiche der Wohn-
möglichkeiten und Wohngewohnheiten anzustellen.
WETTBEWERBE
Wettbewerb sür Lichtreklame. Der Münchener Bund
schreibt einen Wettbewerb aus zur Erlangung von Ideen
einer künstlerisch und propagandistisch wirksamen Gestat-
tung der Lichtreklame am Bahnhofplatz, in der Bayer-,
Schützen-, Prielmayer- und Arnulsstraße. Der Zweck des
Wettbewerbs ist die Gewinnung von Ideen für die Aus-
führung von Lichtreklamen, beleuchteten Firmenschildern
etc. für die einzelnen Geschäftsarten unter möglichster
Berücksichtigung der Charakteristik des Platzes bezw.
des Strafienzuges. Gleichzeitig sollen womöglich aus
dem Ergebnis des Wettbewerbs Leitsätze und Richt-
linien für die Durchführung von Lkhtreklame gewonnen
werden, damit das Licht als künstlerisches Mittel für eine
wirkungsvolle Gestaltung des nächtlichen Stadtbildes
Verwendung findet. Die Entwürfe sollen erkennen
lassen, dafi bei größter Freiheit im einzelnen (die augen-
blicklich geltenden Bestimmungen sind nidit bindend)
doch eine Zusammenfassung nach einheitlichen Gesichts-
punkten möglich ist, welche im Interesse der Gesamt-
wirkung liegt. Gerade der Eindruck am Bahnhofplatz
und beim Eintritt in die Stadt durch die drei im Wett-
bewerb zu behandelnden Strafienzüge soll einer be-
achtlichen Lösung zugeführt werden. / Beteiligung: An
dem Wettbewerb kann sich jeder Münchner Künstler
beteiligen. (München und Vororte.) / Unterlagen; Als
Unterlagen werden zur Verfügung gestcllt: a) EineDar-
stellung sämtlicher Straßen und Plätze in Photographien
bei Tag: b) eine Darstellung sämtlicher Abwicklungen
der Häuser als Fassadenschema.Diese Unterlagen werden
gegen einen Betrag von 2 Mark bei der Geschäftsstelle
des Münchner Bundes, Max Josefstrafie 2/0 r., abgegeben.
Sie werden audi gegen Nachnahme oder Portoeinrei-
chung von 2.50 Mark zugesandt. Der Betrag wird nicht
zurückvergütet. / Die Vorschläge sind in die Photos ein-
zuzeichnen, desgleichen in die Anssehten der Häuser. Die
Wirkung bei Nadit muh ebenso kenntlich gemacht
werden, wie die Eingliederung in die gegebenen Verhält-
nisse bei Tag. Form und Komposition der jeweiligen
Liditreklameart muß insoweit kenntlich gemacht sein,
daß räumliche und plastische Erscheinung klar wird. Auch
bei Teilausführungen der Reklamen muß eine gute Ge-
samtwirkung gesichert sein. Angabe der Farben ist not-
wendig. Die Einreidiung von Modellen ist gestattet.
Erläuternde Perspektiven bis zum Format 50: 50 cm sind
54
kann, wenn auch die formale Beschlufifassung der Reichs-
regierung noch nicht möglich geworden ist. Riezler weist
darauf hin, dafi der Idee der Ausstellung, die sich in dem
Namen »Die Neue Zeit« ausprägt, der gewaltige Glaube
zugrunde liegt, dafi wir an der Schwelle eines ganz neuen
Zeitalters stehen. Aufgabe der Ausstellung muß es sein,
vor allem das Entstehende zu zeigen. Eine wichtige Rolle
muß daher auch die Technik einnehmen, es muß versucht
werden, ihre lebendige Bedeutung auszuweisen. Nidit
das Schaubare soll der Endzweck der Ausstellung sein,
sondern das Schaubare soll Mittler des Erlebnisses der
»neuen Zeit« sein. Zum Schluß weist Riezler darauf hin.
dafi auch das Kunstgewerbe nicht fehlen darf im Zu-
sammenhang mit dem modernen Lebensgefühl und dem
modernen Luxus. •
Film und Foto. Die Idee zu der Stuttgarter Ausstellung
»Film und Foto« ist auch vom Folkwang Museum Essen
übernommen worden, das eine ähnliche Ausstellung in
den Monaten Januar und Februar durchführen wird. Eine
Reihe anderer deutscher Städte hat sidi bereit erklärt.
das Stuttgarter Filmprogramm gleichzeitig und später
auch das Fotomaterial vorzuführen. Die Stuttgarter Aus-
stellung wird voraussichtlich Anfang Mai eröffnet.
•
Werkbund-Ausstellung Breslau 1929. Die Vorbereitung
der Hallen ist soweit vorgeschritten, daß für die meisten
Gruppenleiter eine Oberlicht über das vorhandene Ma-
terial möglich ist. Damit sind für den Aufbau in den
Hallen die wesentlichen Unterlagen geschaffen. Im Laufe
des Januar werden die verschiedenen Aufbauvorschläge
durch den Arbeitsausschusi überprüft und einander ange-
paßt werden. Der Aufbau selblt erfolgt in vollkommen
einheitlicher Weise. In der historischen Abteilung soll ein
kurzer Abriß der Wohnform gezeigt werden. Dieser Ab-
teilung ist angegliedert eine Länderschau, die einen Über-
blick über das praktisch im Kleinwohnungsbau Erreichte
in den verschiedenen Ländern geben soll. Das Material
wird sowohl durch behördlkhe Stellen als durch persön-
liche Beziehungen zusammengebracht und dürfte Ge-
legenheit geben, interessante Vergleiche der Wohn-
möglichkeiten und Wohngewohnheiten anzustellen.
WETTBEWERBE
Wettbewerb sür Lichtreklame. Der Münchener Bund
schreibt einen Wettbewerb aus zur Erlangung von Ideen
einer künstlerisch und propagandistisch wirksamen Gestat-
tung der Lichtreklame am Bahnhofplatz, in der Bayer-,
Schützen-, Prielmayer- und Arnulsstraße. Der Zweck des
Wettbewerbs ist die Gewinnung von Ideen für die Aus-
führung von Lichtreklamen, beleuchteten Firmenschildern
etc. für die einzelnen Geschäftsarten unter möglichster
Berücksichtigung der Charakteristik des Platzes bezw.
des Strafienzuges. Gleichzeitig sollen womöglich aus
dem Ergebnis des Wettbewerbs Leitsätze und Richt-
linien für die Durchführung von Lkhtreklame gewonnen
werden, damit das Licht als künstlerisches Mittel für eine
wirkungsvolle Gestaltung des nächtlichen Stadtbildes
Verwendung findet. Die Entwürfe sollen erkennen
lassen, dafi bei größter Freiheit im einzelnen (die augen-
blicklich geltenden Bestimmungen sind nidit bindend)
doch eine Zusammenfassung nach einheitlichen Gesichts-
punkten möglich ist, welche im Interesse der Gesamt-
wirkung liegt. Gerade der Eindruck am Bahnhofplatz
und beim Eintritt in die Stadt durch die drei im Wett-
bewerb zu behandelnden Strafienzüge soll einer be-
achtlichen Lösung zugeführt werden. / Beteiligung: An
dem Wettbewerb kann sich jeder Münchner Künstler
beteiligen. (München und Vororte.) / Unterlagen; Als
Unterlagen werden zur Verfügung gestcllt: a) EineDar-
stellung sämtlicher Straßen und Plätze in Photographien
bei Tag: b) eine Darstellung sämtlicher Abwicklungen
der Häuser als Fassadenschema.Diese Unterlagen werden
gegen einen Betrag von 2 Mark bei der Geschäftsstelle
des Münchner Bundes, Max Josefstrafie 2/0 r., abgegeben.
Sie werden audi gegen Nachnahme oder Portoeinrei-
chung von 2.50 Mark zugesandt. Der Betrag wird nicht
zurückvergütet. / Die Vorschläge sind in die Photos ein-
zuzeichnen, desgleichen in die Anssehten der Häuser. Die
Wirkung bei Nadit muh ebenso kenntlich gemacht
werden, wie die Eingliederung in die gegebenen Verhält-
nisse bei Tag. Form und Komposition der jeweiligen
Liditreklameart muß insoweit kenntlich gemacht sein,
daß räumliche und plastische Erscheinung klar wird. Auch
bei Teilausführungen der Reklamen muß eine gute Ge-
samtwirkung gesichert sein. Angabe der Farben ist not-
wendig. Die Einreidiung von Modellen ist gestattet.
Erläuternde Perspektiven bis zum Format 50: 50 cm sind
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