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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 79.1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.7096#0246
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Das Hinscheiden des Professor
ADOLF VON MAYRHOFER
ZU COBURG UND ANGER
am 2). Juli riß in das gesamte künstlerische Leben Münchens eine empsindliche Lücke.
Denn weit über das Gebiet seiner eigentlichen Betätigung als Silberschmied hinaus, hat
Professor Mayrhoser an allen Fragen, die den Ausgabenkreis des Baycrisclien Kunst-
gewerbevereins und des Münchner Bundes berühren, lebhasten und tätigen Anteil
genommen. Sein Urteil, sein Rat wog in allen Ausschüssen, wo er saß. Jugcndlidics
Temperament, sortschrittliche Gesinnung und ein großes Wissen zeichneten ihn aus,
Eigenschasten, die man auch aus seinem Lebenswerk ablesen kann. Als Gold- und
Silberschmied ist Mayrhoser einen weiten Weggegangen, alle Formen desZcitgcschmak-
kes hat er aus seinem Gebiet gefragt, den Wandel hat er auch innerlich mitgemacht,
aber immer mit der Gründlichkeit eines starken Verantwortungsgesühles, mit dem tiesen,
sast instinktmäßigen Verständnis für das Material. In Silber dachte und empsand Mayr-
hoser, dieses Element liebte er und es sügte sich ihm. Seine reichen Kenntnisse hat er
einem großen Kreis von Schülern mitgeteilt, sein Atelier genoß den anerkannten Rang
einer staatlichen Unterrichtsstätte, aber seine Künstlerschaft wird nur der erreichen, der
so ernst, so hingebungsvoll, wie der Meister seinem Berus lebt.

Landesgewerberat Joses Lcipfinger 60 Jahre. Am 26. Juli
1920 feierte Landesgewerberat Leipfinger seinen 60. Ge-
burtstag! Unter den zahlreidien Gratulanten befand
sich auch der »Bayerische Kunstgewerbe-Verein e.V.
Mündien«, dessen Mitglied Landesgewerberat Leipfinger
seit einem Vierteljahrhundert ist Von 1016 bis 1020 ge-
hörte er dem geschäftsführenden Vorstand diesesVereines
an. In dieser Kriegs- und Nachkriegszeit, während wel-
cher auf den Sdiultern des geschäftsführenden Vorstandes
schwere finanzielle Verantwortung lag, hat er sich große
Verdienste um den Verein erworben. Wenn der Verein
diese bösen Jahre überstand, so ist dies mit in erster Linie
der unermüdlichen Sorge, Tatkraft und Voraussidit des
Jubilars zu danken.
Der Sciimiicicwcrttewert 1929 der Deutschen Goldschmicdc-
zeitung Leipzig zur Erlangung neuer Ideen für Gebrauchs-
schmucJv aller Art ist gleich den früheren wieder außer-
ordentlich beschickt worden. Es gingen insgesamt 08 aus-
geführte Arbeiten und 287 Blatt mit fast 1000 Entwürfen
ein, darunter eine Fülle neuer Gedanken für angewandten

Sdimuck in Gestalt von Schalhaltern, Kleidverschlüssen,
Garnituren, Adiselbändem, Kopf-, Hut-, Schuhschmuck,
Mantelblumen. Blumenhaltern, Schirmverschlüssen und
Schirmgriffen, Handtaschcnverschlüssen, Reifiverschluß-
Anhängern usw.. die zwar formal und technisch noch nicht
endgültig gelbst waren, aber doch recht wertvolle An-
regungen enthalten. Es würde sidi damit namentlich der
Schmuckindustrie noch ein weites Gebiet erschließen. Die
ausgesetzten Preise wurden zuerkannt: H. Zeitner. Char-
lottenburg, I. Preis 500 M. / Franz Valentin, München,
II. Preis 200 M./E.Heinle. Stuttgart, ein III. Preis 150 M./
Willy Scheiblc, Pforzheim, ein III. Preis 150 M.

Der Deutsche Werkbund veröffentlicht folgende Erklä-
rung: In der Presse tauchen wiederholt Nadirichten aui.
daß die Vorbereitungen für die kunstgewerbliche Aus-
stellung in Bukarest in den Händen des Werkbundes
liegen. Der Deutsche Werkbund macht darauf aufmerk-
sam. daß er an dieser Aussteltung nidit beteiligt ist, und
daß audi die Geschäftsstelle des Werkbundes in keiner
Beziehung zu der Ausstellung steht.

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