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Gropius, Walter: Grundgedanken für den Bau der Dammerstocksiedlung
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.7096#0376
grundgedanken
für den bau der dammerstocksiedlung von waiter groPiuS
der gedanke der rationalisierung ist vom wirtschaftsieben der völker ausgehend zu einer grossen
geistigen bewegung in der zivilisierten weit geworden, sie hat zu einer veränderten lebensein-
stellung geführt, die neue schöpferische kräfte auslöst, das tiefgreifende dieser idee liegt darin,
dass sie zum ziele hat, das wirtschaftliche handeln des einzelnen menschen in nutzbringenden
Zusammenhang mit dem wohl der gesamtheit zu bringen, über den begriff der wirtschaftlichen
rentabilität für die einzelne person oder das einzelne unternehmen hinaus, diese das mensch-
liche gemeinschaftsieben berührende, erweiterte auslegung des rationalisierungsgedankens —
ratio: Vernunft — wird auch zur grundlage der modernen baugesinnung. denn die wohnung des
menschen, das gehäuse des lebens, die zelle des grösseren gemeinschaftsgebildes der Strasse, der
Stadt, ist ein komplexes element, dessen Vielfältigkeit seiner funktionen nur durch Vernunft in
höherem sinne zu einer einheit gebunden und gestaltet werden kann, so wandelt sich auch mit
der wachsenden grosse der idee des rationellen das wesen des baumeisterlichen gesamtwerks:
zusammenfassende gestaltung von lebensvorgängen, anstelle nur ästhetischer, nur wirtschaft-
licher oder nur technischer spezialarbeit. das ziel des architektenberufs wird zu dem eines zu-
sammenfassenden Organisators, der von sozialen, d. h. im sinne der gemeinschaft gültigen lebens-
vorstellungen ausgehend, alle wissenschaftlichen, technischen, wirtschaftlichen und gestalteri-
schen probleme des bauens in einem köpf zu sammeln und mit zahlreichen Spezialisten und ar-
beitern planvoll zu einem einheitlichen werk in gemeinschaftsarbeit zu verschmelzen hat.
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für den bau der dammerstocksiedlung von waiter groPiuS
der gedanke der rationalisierung ist vom wirtschaftsieben der völker ausgehend zu einer grossen
geistigen bewegung in der zivilisierten weit geworden, sie hat zu einer veränderten lebensein-
stellung geführt, die neue schöpferische kräfte auslöst, das tiefgreifende dieser idee liegt darin,
dass sie zum ziele hat, das wirtschaftliche handeln des einzelnen menschen in nutzbringenden
Zusammenhang mit dem wohl der gesamtheit zu bringen, über den begriff der wirtschaftlichen
rentabilität für die einzelne person oder das einzelne unternehmen hinaus, diese das mensch-
liche gemeinschaftsieben berührende, erweiterte auslegung des rationalisierungsgedankens —
ratio: Vernunft — wird auch zur grundlage der modernen baugesinnung. denn die wohnung des
menschen, das gehäuse des lebens, die zelle des grösseren gemeinschaftsgebildes der Strasse, der
Stadt, ist ein komplexes element, dessen Vielfältigkeit seiner funktionen nur durch Vernunft in
höherem sinne zu einer einheit gebunden und gestaltet werden kann, so wandelt sich auch mit
der wachsenden grosse der idee des rationellen das wesen des baumeisterlichen gesamtwerks:
zusammenfassende gestaltung von lebensvorgängen, anstelle nur ästhetischer, nur wirtschaft-
licher oder nur technischer spezialarbeit. das ziel des architektenberufs wird zu dem eines zu-
sammenfassenden Organisators, der von sozialen, d. h. im sinne der gemeinschaft gültigen lebens-
vorstellungen ausgehend, alle wissenschaftlichen, technischen, wirtschaftlichen und gestalteri-
schen probleme des bauens in einem köpf zu sammeln und mit zahlreichen Spezialisten und ar-
beitern planvoll zu einem einheitlichen werk in gemeinschaftsarbeit zu verschmelzen hat.
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