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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 79.1929

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Vereinsnachrichten / Ausstellungen / Verschiedenes
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https://doi.org/10.11588/diglit.7096#0395
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gropius-berlin
oberlicht über dem eingang des laubenganghauses

MITTEILUNGEN

Der Bayerischc Kun/tgewerfce-Verein hat den Eintritt in
das So. Jahr seines Bestehens damit begangen, daß er auf
seine Kosten die bisherige düstere Durchfahrt des Kunst-
gewerbehauses. zu einer hellen modernen Galerie von
7 großen Schaufenstern umgebaut hat. Die Galerie ist
mit einem Tonnengewölbe überwölbt, die Wände um
die 7Sdnaufen(tersindmitpoliertem gelbemTreuchtlinger
Marmor verkleidet, die Fenster mit Duranometall ein-
gerahmt, der Fußboden mit Terrazzo belegt. Fällt sdion
am Tage die Neuerung angenehm in die Augen, so ist
die abendliche Wirkung insbesondere anziehend durch
die ganz moderne Art der Beleuchtung, die im Gewölbe
und in den Schaukästen eingebaut wurde. Kreuzweise
angeordnete Strahler geben ein starkes gleidimäßiges
weißes Licht, weldies alle störenden Schatten ver-
meidet und die auf den Glasplatten aufgestellten Ge-
genstände vor hellgrauem Hintergrund in der vorteil-
haftesten Weise zur Geltung bringt. Die Verkaufshalle,
die schon längst nicht mehr dem wachsenden Umsatz
des Vereins genügt hatte, ist durch die 7 neuen Fenster
wesentlidi ergänzt worden und andererseits entlastet
durch die Verlegung und Neuordnung der Exportmuster-
schau des Vereins in den 2. Stock des Hauses.
Die seit sahresfrist neu eingeführten regelmäßigen
Wodienzusammenkünfte der Vereinsmitglieder in der
Vereinstrinkstube, jeden Dienstagabend ab 8 Uhr.
mit Besprechung wichtiger Bekanntgaben der Vereins-
vorstandschaft und der laufenden Fachangelegenheiten

erweisen sich von altgemeinem praktischen Nutzen und
erfreuen stdi stets zunehmender Teilnahme seitens der
Mitglieder und Gäste.
Aus den größeren öffentlichen Veranstaltungen des
Bayerischen Kunstgewerbevereins zu Beginn des Winter-
halbjahres sei besonders hervorgehoben ein Lichtbilder-
vortrag von Dr. Jrene Haumann über das Residenzmu-
seum, dem sich dann zwei Tage später eine faß drei-
stündige Führung durch das Residenzmuseum, ebenfalls
unter Leitung von Frl. Dr. Haumann anschloß. — Ein
Quartettabend des Studeny-Quartetts bewies, daß der
Bayerische Kunstge werbe verein nicht nur durch Zeitschrift,
Vorträge, Ausspracheabende, Führungen, Verkaufshalle,
Vermittlungsstelle und Engrosabteilung den künstleri-
schen und wirtschaftlichen Interessen seiner Mitglieder
dient, sondern darüber hinaus auch wieder das geworden,
was er in der Glanzzeit MündmerKunstschaffens gewesen
ist, Vorbild und Pflegestätte gediegenster geistiger Ge-
selligkeit. # N.
Vermittlung. Die Geschäftsstelle des Bayerischen Kunst-
gewerbevereins hatte in letzter Zeit des öfteren Ge-
legenheit, kunstgewerblichen Werkstätten aus ihrem
Mitgliederkreis Entwürfe und Modelle ihrer entwerfen-
den Künstlermitglieder zu vermitteln. Es scheint jedoch,
dais diese Vermittlungsstelle sowohl bei unseren entwer-
fenden Künstlermitgliedern, wie bei den Kunsthandwer-
kern noch zu wenig bekannt ist. Die Geschäftsstelle des

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