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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 79.1929

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Rückert, Otto: Malerhandwerk und Schule
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https://doi.org/10.11588/diglit.7096#0104
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Unterricht stützt (ich auch in der Gehilfenlehule ganz und gar auf die alltäglichen Anforderungen
an das Handwerk. Aus diesem Grunde sind neben allgemeinen zeichnerischen Uebungen, die
die Erkenntnisse über den Wert der Architektur vermitteln und neben der Erziehung zu einer
gelchmackvollen Farbgebung eine große Reihe technifcher Disziplinen, wie Schleiflackieren,
Ichmückende Techniken, Schildermalen, Arbeiten mit dem mechanifchen Werkzeug usw. ein-
gelehoben. Daneben werden in der Gehilfenlehule gründliche Kenntnisse in der Werkstosfkunde,
der Preisermittlung und Buchführung vermittelt. Dieser Gehilfenlchule, die im kommenden Jahre
auf ein 50 jähriges Beliehen zurückblicken kann, wurde durch Befchluß des Reichsbundes für
das deutkhe Maler- und Lackiererhandwerk, Sitz Berlin, neuerdings die »Meisterlchule für das
deutsche Malerhandwerk«, die allerdings einen selbständigen Schulkörper darstellt, angegliedert.
Die Meisterlchule ist eine gemeinlchafttiche Angelegenheit der Stadtgemeinde München und der
Spitzenorganisation des deutschen Malerhandwerks. Durch diese Gemeinlchaftsarbeit ist insofern
ein neuer Schultyp gelchaffen worden, als der Berufsorganisation eine weitgehende Mitbestim-
mung bei der Erziehung des Nachwuchses eingeräumt wurde. Das Ziel der Meisterlchule ist die
Heranbildung jenes urteils- und leistungsfähigen Meistertums, das für die Zukunft und für den
Fortbestand des Malerhandwerkes, für seine Stellung in Wirtschaft, Geselhchaft und Staat un-
entbehrlich ist. Die Meisterlchule umfaßt daher alle jene Gebiete, die eine hochwertige hand-
werkerliche Arbeit und eine auf die Entwicklung der wirtschaftlichen Verhältnisse unserer Zeit
eingestellte Betriebsführung gewährleisten. Das Unterrichtsziel der Meisterschule stimmt im
Wesentlichen mit den in Zukunft von den deutschen Handwerks- und Gewerbekammern nach


FARBIGE GESTALTUNG EINES VORRAUMES / Klasse sür Ätdiitektutzeichnen / Ptosessot Etb BDÄ

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