Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]: Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 (79.1929)

wirtschaftlichen Gesichtspunkten weitgehenst nachzugeben. Schon aus finanziellen Gründen ist
es für die Industrie nicht möglich, allzugewagte Experimente zu unternehmen, oder jeder Mode-
Neuheit zu folgen. Da ist es Aufgabe des Zeichners, die Möglichkeiten der vorhandenen Ein-
richtungen auszuschöpfen und doch etwas Neues und Marktgängiges herauszubringen. Beweglich-
keit und Lebendigkeit des Geistes ist dazu erforderlich. Sie zu üben und an eigenen Aufgaben
zu bewähren, ist eines der Hauptziele der Zunft. Darüber hinaus muß Geh der Zünftler bemühen,
an seinen eigenen Arbeiten die Wege zu der Werkform unserer Zeit und dem ihr eigenen
Ausdruck zu finden.
Daß die Zunft in ihren Bestrebungen richtig geleitet ist und ihren Mitgliedern viel zu geben
hat, beweist die wachsende Mitgliederzahl und die rege Beteiligung an den Veranstaltungen
der Zunft. Gemeinsame Begeisterung läßt alle das gemeinsame Ziel beharrlich verfolgen. Ich
hosfe, daß sich die Zunft ihre Frilche und Lebendigkeit zu weiterem erfolgreichem Schaffen er-
halten möge.


Silber / Willy Seidel, Zunst Jungkunst, Psorzheim

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