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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 2.1867

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Kölner Kunstversteigerung (16. April 1867)
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https://doi.org/10.11588/diglit.4906#0100

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Beiblatt znr Zcitsltirist sür üitdcnde Knnst.

II. Iahrgang.
SeUrügr

sindanDr.C. V.Liiyow
(Wien, Theresianumg.
25) od.andieVerlagkh.
(L'tipzig, Kö'nigsstr. 3)
zu richten.

Nr. 12.

Mserntc

» 2 Egr. fiir die drei
Mal gefvaltene Pelit
zeile werden von jeder
Buch- und Kunsthand-
lung angenommen.

26. Äpril.

1667.

Verlag von L. A. Lermann in Lripzig.

Am zweiten uud lehten Freitage jedes Mouats erscheint eine Nummer vvi, einem halt'en bis einem Quartbogeu. Die Abouiieiiten der „rlcitschrift fi'ir bildende
Kunst'' erhalten dies Blatt xrirti». Avarl bezvgen kostct dasselbe Tblr. ganzjährlich. Nlle Bnch- und .aiittstbandlungen wic alle Postämter nebmcn
Bestellungen an. Expediti onen : in Berlin: L. Sachse » Cc>., Hofknnsthandlung; in Wien: P. Aaeser, Gerold^ Lo., in München: E. A. Fleischmann.

Jnhalt: Kölner Kunstversteigerung. — .üorrespondenzen (Dresden;
New-Nork; Stuttgart)). — Nekrologe (Trost; Brascassat; Quarn- !
ström; Kaltenmoser; Hittorf). — Personalnachrichten. — Kunst-
vereine, Sammlungen, Ausftellungen. — Kunstliteratur. — Kunst-
handel. — Kunstunterricht. — Vermischte Kunstnachrichten. — Zeit-
schriften. — Jnserate.

Äölner Kunstverlleigerllilg.

Köl», den 16. Apiil 1867.

-K Der Monat Mai wird uns eine große Versteiger-
nng von Kunstwerken bringen, wie wir deren in den letzten
Jahren zwei, die der Gemäldcsammlnng des Stadtban-
mcisters Weyer nnd die der Essingh'schen Gcmälde- nnd
Antiqnitätensammlnng gehabt haben. Daß gerade Köln
zu solchen llnternehmnngen als Ort gewählt wird, ist
wohl mchr znfälligen Nmständen znzuschreiben; denn daß
das hentige Köln und sein Pnbliknm sich durch besondere
Knnstliebe oder Jnteresse an künstlerischen Dingen aus-
zeichnen, wird Niemand behaupten wollen, der den Ort
und seine Einwohncr näher kennt. Bei jenen Sammlnngen
lag wohl der Grnnd ihres Verkanfes in Köln darin, daß
sie in Köln gegründet, der Nachlaß kölnischer Besitzer
waren; bei der bevorstehenden Versteigerung ist der Grund
wohl der, daß der äußerst thätige und solide Antiquar
Lemp crtz in Köln mit dem Berkaufe beauftragt ist.

Herr Lempertz ist wirklich ein höchst schätzbarer Com-
missarins fnr solche Dinge, vertrcibt sie mit einer gewissen
Liebe zur Sache und mit aller Gewissenhaftigkeit, die
irgend znlässig ist. Denn diese hat doch dabei gewisse
Grcnzen: der Vcrkaufer, der verkaufcn will nnd soll, muß
seine Waare jedenfaüs nicht selbst discreditiren und bei
älteren Knustwcrken nnd Kunstalterthümern pflcgt man,
nm dieS jedenfalls zn vermeiden, in das Gegentheil davon
zu verfallen. Die sehr elegant ausgestatteten Katalogc
des Hcrrn Lempertz thun dies nicht, sie heben das Beste
hervor und lassen das Zweifelhafte zweifelhaft; von den
besonders ausgezeichneten Stücken sind leichte Skizzen
il.

beigefügt. So war eS bei dem Kataloge dcr Weher'schen
Sammlnng, so bei dem der Essingh'schen nnd so sind
anch die kürzlich ansgcgebencn Kataloge der verschiedenen
I Sammlungen, welche vom 23.Mai an versteigert werden
sollen. Zweien dieser Kataloge sind sogar die Porträts
der Besitzer der betreffenden Sammlungen beigegeben,
die des früheren Conservators des städtischen Museums
von Köln, des Malers Johann Anton Ramboux, und
des Rentners Wahlen in Köln.

Die Sammlnng Rambonx ist die bedentendste nuter
den fünf Sammlungen, die unter den Hammer kommen.
Ramboux hat während seines zweimaligen langjährigen
Aufcnthaltes in Jtalien cine große Anzahl von altitatie
nischen Gemälden und sonstigen Kunstwerken und Alter-
thümern gesammelt; die Zahl der Gemälde allein beträgt
527. Es sind dies mit wenigen Ansnahmen Bilder aus
der früheren und frühesten Periode italienischer Kunst, flo-
rentiner, sicnesischcr nnd nmbrischer Schnle, kteinere
Bilder aus Kirchen und Klöstern, Hausaltärchen und
Theile davon. Besondcrs reich ist die siencsische Schule
vertreten. Es ist freilich nicht Alles gut in dieser Menge,
aber als kunsthistorische Denkmale möchten anch selbst die
geringeren Werke darnnter Werth haben, denn ihre Echt-
heit ist unzweifelhaft, wenn auch die Künstlernamen,
welche der Bcsitzer ihnen zngelegt hat, in den meisten
Fällen nur auf Conjecturen beruhen mögen. Jndessen
kannte Rambonx die altitalienischen Ntcister nnd ihre
Werke wie wenig Andere, nnd so mögen seine aus Aehn
lichkeiten der Anffassnng nnd des ZNachwerks hergeleiteten
Vermuthungen immer nicht ganz zu verachten sein. Wie
gesagt, es sind meistens Werke der ältesten Periode aus
dem dreizehnten, vierzehnten und fünfzehntcn Jahrhundert,
anch noch frühere, Byzantiner nnd Nachahmnngen byzan
tinischer Kunst. Wir wollen nur die bedeutendsten an-
führen. Da ist zum Beispiel ein anf beiden Seiten
 
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