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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 2.1867

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Weiß, R.: Die Konkurrenz-Entwürfe für die kaiserl. Museen in Wien, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.4906#0130

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II. Jahrgang.

Nr. 15

Sriträge

Insrrate

sind an Or. C. v. Liitzow
'Wien, Theresianumg.
-'5) od.an die Berlag^h.
(Lripzig, Kvnigsstr. 3)

a 2 Sgr. für die drei
Mal gespaltene Petit
zeile werden von jeder
Buch: und Kunsthand:
lung angenommen.

II. 2»»i.

1867.

Bcitillitt zur Zeitschrist sür Inldtndc Kunst.

Verlag von L. A. Leemann in Teipzig.

'Am zwcitcn und letzten Freitage jedes Monats erscheint eine Nuiniiicr vou einein halben bis eiuem Quartl'ogeu. Die Abonneuteu der „Zeilschrift fur bildende
Kuui't" erhalteu dies Blatt xrull». Avart bezogeu kostet dasselbe Tblr. ganzjährlich. Alle Buch- uud Kunsthaudlungcn wie alle Postämter nebmen
Bestelluugen an. Expcditionen : in Berlin: L. Sachie L Co., Hofkuiisthandlung; in Wien: P. Kaescr, Gerold.'d Co., iu München: E. A. Fleischmann.

Inhalt: Die Konkurrenz.Entwürfe für die kaiserl. Museen in Wicn
(Sckluß). — Koirespondeuz (Berliu). — Personalnachrichten. —
Kunstvereine, Sammlungen, Ausstellungen. — Kunstliteratur. —
Bermischte Kunstnachrichteu- — Neuigkeiteu der Kunstliteratur. —
ieiischriften. — Oeffeutliche Berwahrung und Warnung. — Briefkasten.

Die lloiikurreln-Entwiirfe für die kaiferl.
Mnfeen in Wicn.

lSchluß.)

Uniersncheu wir nn» die konstrnkiive Entwickelnng der
vier Eniwürfe. Der fnr jedes Mnsemn anf dem Siina
iionsplane ausgemiitelte Flächenraum bildei ein läng-
liches Rechteck, dessen Längenseiien gegen die nach Maria-
hilf nnd Schoitcnfeld führenden Paralelistraßen nnd dessen
Schmalseiten gegen die Ring- und Lastcustraße gerichiet
sind. Maßgebend für die Gestalt des Grnndrisses war
das kunsthistorische Mnsenni, weil die Ranmbedürfuisse
und Beleuchtung desselben das sorgfäliigste Studinm er-
forderten. Hierbei müsseu wir aber sogleich bemerken, daß
dasProgramm die schonbestehenden Sammlnngen, wie anch
das gegenwäriig in denselben beobachiete Shstem der Anf
stellung im Ange haiie und nur auf eine Erweiierung die-
ser Sammlnngen Rücksichi nahm. Eine deiaillirie Eiuihei-
lung der Räume unierließ es dagegen mit Recht, um die
Schwierigkeiten nichi nutzlos zu vergrößern und hierin spä-
ieren Berfügungcn der Direkioren dcr Mnseen nicht vorzn-
greifen.

Löhr iheilte das Kunstmusemn in seiner ganzen
Längen-Ansdehnnng dnrch einen Miitelbau, welcher in
der Richinng der Hanpieingänge von einem Qnerban
durchschnitien wird, so daß das ganze Gebäudc in vier
Höfe zerfälli. Es besteht au^ einem hohen Nniergeschossc,
welches das Basamentdes Gebäudes bildei, aus einem Erd-
geschosse und einem oberen Siockwerke. Um für die in dem
obern Siocke gelegene Bildergalerie eine doppelie Beleuch-
ll

inug der Nänme anwenden zu könncn, führte er rings mn
! das Gebäude Doppeliracie auf, von denen die nach Außen
licgenden kleincrcn Niämne Seiienlicht nnd die gegen die
Höfe zu angebrachien größeren Säle Deckenlichi erhalien.
Der Künstler wandte hicrbei die Grundsätze an, die bei der
! Londoner Ausstellung im Jahre 1862 maßgebend waren
nnd dürfte damit in der That an jeder Stelle der Säle
gleichförmiges gutes Licht ohne störenden Glanz erzielen.
Jn jeder der vier Gebände-Ecken liegt ein oktogoner
Pavillon mit Glaslaterne als Tribnna für jede Maler-
schule. Ein großartiges Vestibül mit sehr schön angelegten
Doppeltreppen vermittell vom Haupteingange aus den
Zngang znr Galcrie. Jm Erdgeschoffe ist anf die Unter-
bringung der archäologischen Sanimlnngen, in den Mittel-
bauten für die Ausstellung von plastischen Sammlungen
Sorge getragen. Als bemerkenswerth hebe ich noch hervor,
daß die Näume für jede Sammlung ein geschlossenes Ganze
bilden und einen raschen Ueberblick der Gegenstände ge-
statten, wie sie überhaupt jede Bequemlichkeit für die Be-
sncher der Sammlungen bieten. Das natnrwissenschaft
liche Museum folgt in der Hauptanordnnng dcm Knnst-
inuscum. Es nnterscheidet sich von diesem nur dadurch,
daß dic Miitelbauteu weg blieben, die Tiefen ermäßigt
wnrden und daß alle Rämne mit Ausuahme der Loggia
Seitenlicht haben.

Bei Ferstel's Museen-Anlage, welche, wie schon
angedeutei, den Platz nach allen vier Seiten einschließt,
müssen wir zuni besseren Verständnisse den ganzen Kom-
plep vou Gebäuden in Bctracht ziehen. Ein dem Bnrg-
thorc gegenüberliegender Pavillon, vou dem Künstler
Mnseen Propyläen bezeichnet, führt in das Jnuere der
Anlage. Zu beiden Seiten schließen sich an dieseu Pa-
villon Arkaden, welche den Zugang zn den Hauptgebäu
j den für die Mnseen vermitteln. Jedes der Hauptgebäude
besteht aus einem Langhanse, welches an den Enden durch
 
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